Nachhaltigkeit rechnet sich für Umwelt und Betriebsbilanz
Firma SAVI
Die Botschaft des Unternehmers Günter Bußmann ist ganz einfach: "Es rechnet sich, an die Belange der Umwelt zu denken." Der Vredener hat es getan - und seine Firma zu einem weitgehend energie-autarken Betrieb gemacht.
Die Produkte aus den Hallen an der Lise-Meitner-Straße finden ihren Weg in viele Länder - bis auf die andere Seite des Globus, nach Australien. Die großen Bettgestelle aus warm leuchtendem Holz verraten erst auf den zweiten Blick ihre Bestimmung: Sie sind für Kinder mit Behinderung bestimmt.
"Die Möbel sollen eine ansprechende, wohnliche Atmosphäre vermitteln - und gleichzeitig alle Funktionen erfüllen, die für den Einsatz in der Pflege erforderlich sind", sagt Geschäftsführer Günter Bußmann. Zu den Produkten der Firma SAVI zählen beispielsweise auch Therapieliegen oder spezielle Betten für Patienten, die an Chorea Huntington leiden, einer Erkrankung des Gehirns. Der Vertrieb erfolgt über den Sanitätsfachhandel.
Nachhaltige Energie
Die Vredener Firma kann in diesem Jahr ihr 20-jähriges Bestehen feiern. Sie bezog im Jahr 2002 ihr erstes eigenes Gebäude im Industriegebiet - und schon bei diesem wichtigen Schritt in der Unternehmensgeschichte spielte der Gedanke an den nachhaltigen Einsatz von Energie eine Rolle. Der schlug sich im Bau einer Fußbodenheizung nieder. "Sie kann auch mit geringer Vorlauftemperatur heizen", zeigt Bußmann den Vorteil der Technik auf: "Damit standen alle Heizsysteme offen."
Die Entwicklung der Firma verlangte im Jahr 2012 eine bauliche Erweiterung - von 1000 auf 3000 Quadratmeter Betriebsfläche. Im Zuge dessen sattelte SAVI auf eine neue Energiequelle für die Heizung um: Statt auf Gas setzte die Firma nun auf Erdwärme. Zwölf Tiefbohrungen wurden vorgenommen. Die Sole des Heizsystems kann damit bis auf eine Tiefe von 100 Metern kommen, sich dort erwärmen und schließlich oben wieder für Wärme sorgen - oder, wie jetzt an heißen Sommertagen, auch für kühle Temperaturen: Dafür reiche der Einsatz der Umwälzpumpe.
Fotovoltaikanlage
Hat sich die Investition denn auch wirtschaftlich gelohnt? Bußmann kann diese Frage uneingeschränkt bejahen: "Mit der baulichen Erweiterung haben wir unsere Produktion verdreifacht und unsere Energiekosten halbiert." In die Bilanz einzubeziehen ist dabei auch die Fotovoltaikanlage der Firma. Ihr Strom kommt nicht nur dem Betrieb der Wärmepumpen zugute. Die Anlage deckt den Strombedarf der Firma in den Sommermonaten bis zu 80 Prozent.
Die Technik macht es möglich: Eine Station misst genau, wieviel Strom aus Fotovoltaik zur Verfügung steht und was noch von außen hinzufließen muss. "Die gesamte Technik läuft weitgehend wartungsarm", erklärt Bußmann. Heizung und Stromversorgung seien im Prinzip "Selbstläufer".
Zurück in den Kreislauf
Da wundert es nicht, dass auch an vielen anderen Stellen in den Abläufen des Betriebes Nachhaltigkeit angesagt ist - sei es mit der Wärmerückgewinnung aus den Absauganlagen, sei es die Verwertung der Holzreststoffe, die maschinell zu kleinen, brennfähigen Briketts gepresst werden. "Die lassen sich auch wunderbar fürs Grillen verwenden", berichtet Bußmann.
Beim Bau der Hallen habe aber auch der Gedanke an die Ausgestaltung der Arbeitsplätze nicht abseits gestanden. Viel Tageslicht und nur wo nötig künstliche Lichtquellen, gute, optimal temperierte Luft, bauliche Abschnitte, die Ruhe und Sauberkeit garantieren - all diese Maßnahmen vereinen sich zu einem Gesamtkonzept.
Harmonie von Umwelt und Energie
Was motiviert ihn, Fragen von Umwelt und Energie so konsequent zu berücksichtigen? Der Geschäftsführer muss nicht lange überlegen. Denn für ihn schließen sich betriebswirtschaftliches Denken und nachhaltiges Handeln nicht aus, sondern passen gut zusammen. Günter Bußmann unterstreicht: "Das gehört zu unserer Philosophie. Bei uns steht schließlich auch ein Werkstoff aus der Natur im Mittelpunkt."