Investor Alfons Küpers im künftigen Cafébereich: Der Haupteingang zum Extrablatt soll zur Wessendorfer Straße hin sein, zum Markt hin, wo der Großteil der Außengastronomie seinen Platz finden soll, wird es einen Nebeneingang mit Windfang geben.

© Anne Winter-Weckenbrock

Mit Video: Großbaustelle am Vredener Markt – wann kommt das Extrablatt?

rnInnenstadt Vreden

Diese Baustelle begleitet die Vredener schon lange. Von den ersten Plänen 2018 bis heute. Genauso lange reden die Vredener darüber: Warum dauert es so lange – und kommt das Extrablatt?

Vreden

, 22.04.2021, 18:00 Uhr / Lesedauer: 3 min

Gefühlt stehen die Baugerüste schon Jahre mitten in der Stadt. Tatsächlich werden es im Sommer zwei Jahre: Im August 2019 liefen die Abrissarbeiten des ehemaligen Hauses Kleine/Vredener Brauhauses auf Hochtouren, im August dieses Jahres sollen die Arbeiten für das neue Gebäude zwischen Markt und Domhof in den Endspurt gehen, sagt Investor Alfons Küpers.

Die Großbaustelle im Herzen Vredens: Es ist ein sprichwörtlich großes Projekt. Über die Höhe und die Ausmaße hatte es im Vorfeld viele Diskussionen gegeben – sogar einen Ortstermin für interessierte Bürger hatte die Stadt Vreden im August 2018 angeboten. Eben weil es bei dem Projekt, das in den kommunalpolitischen Gremien auch kontrovers beraten wurde, um die Stadtmitte geht.

So soll das fünfgeschossige Haus zwischen Markt und Domhof mit dem Café im Erdgeschoss aussehen, wenn es fertig ist. Hier die Zeichnung von der Wüllener Straße aus gesehen.

So soll das fünfgeschossige Haus zwischen Markt und Domhof mit dem Café im Erdgeschoss aussehen, wenn es fertig ist. Hier die Zeichnung von der Wüllener Straße aus gesehen. © Weitkamp + Partner

Und genau deswegen, betont Alfons Küpers damals wie heute, sei das Gebäude so geplant wie es geplant ist und entsteht. Ein Gebäude für die City. Fünf Geschosse, 19,31 Meter hoch, mit 525 Quadratmetern Fläche für das Café Extrablatt im Erdgeschoss und 1514 Quadratmetern Wohnfläche, verteilt auf 16 Eigentumswohnungen. Mit einer Tiefgarage, die 13 Stellplätze bietet.

16 Eigentumswohnungen – alle sind schon verkauft

„Die Wohnungen sind allesamt verkauft“, sagt Alfons Küpers. Noch immer erhalte er Anrufe, ob noch Wohnungen zu haben seien. Barrierefreies Wohnen wird den Eigentümern oder künftigen Mietern am Markt 1 in den 90-Quadratmeter-Wohnungen geboten, zwei Treppenhäuser werden durch einen Aufzug ergänzt. Die sind schon eingebaut. Der Quadratmeterpreis? „2750 Euro im Durchschnitt“, sagt Alfons Küpers. „Aber je höher, desto teurer“, ergänzt er.

Die Baustelle für das fünfgeschossige Wohn- und Geschäftsgebäude am Markt 1 von der Mitte des Marktplatzes aus gesehen. Über die Höhe des Hauses – 19,31 Meter – war im Vorfeld viel diskutiert worden in der Kommunalpolitik und der Bevölkerung.

Die Baustelle für das fünfgeschossige Wohn- und Geschäftsgebäude am Markt 1 von der Mitte des Marktplatzes aus gesehen. Über die Höhe des Hauses – 19,31 Meter – war im Vorfeld viel diskutiert worden in der Kommunalpolitik und der Bevölkerung. © Anne Winter-Weckenbrock

Übergabetermin sei der 31. Dezember dieses Jahres. „Eigentlich hatten wir zur Kirmes 2021 geplant, aber wegen Corona hat der Bauunternehmer gebeten, vorsichtshalber etwas nach hinten zu verschieben“, sagt Alfons Küpers. Dass es insgesamt sehr langsam voran geht auf der Baustelle, wie gleich zwei Vredener meinen, die sich an die Redaktion gewandt haben, verneint er.

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Ganz zu Beginn der Planungen Anfang 2018 habe man von Ende 2020 gesprochen. Aber dann hatten die Pläne für den Neubau überarbeitet werden müssen. Mitte 2018 wurden diese im Bauausschuss vorgestellt. Die Bauarbeiten lägen aktuell im Zeitplan, sagt Alfons Küpers. Allein bei der Beschaffung der Betonteile, die die Fenster umrahmen werden, habe es einige Probleme gegeben. Aber dadurch seien kaum Verzögerungen entstanden, weil an anderer Stelle im und am Gebäude gearbeitet hätte werden können: „Das Wetter hat mitgespielt.“

Hier war früher Kleines Keller - künftig parken dort die Autos der Bewohner des Hauses am Markt 1.

Hier war früher Kleines Keller – künftig parken dort die Autos der Bewohner des Hauses am Markt 1. © Anne Winter-Weckenbrock

Seit 20 Monaten stehen die Gerüste, ein Teil des Domhofs ist für lagernde Baumaterialien abgesperrt – die Baustelle fällt natürlich auf. Alfons Küpers winkt ab. Kritiker würden ihn selbst mittlerweile nicht mehr ansprechen, meint er. Dass die Vredener, die sich an die Redaktion gewandt hatten, nach wie vor der Meinung sind, dass das Gebäude höher ist als seinerzeit in den Plänen dargestellt, sei „totaler Unsinn“. Das Gebäude sei eindeutig „eins zu eins wie die Perspektivzeichnung“.

Es gibt zwei weitere fünfgeschossige Bauten in der Innenstadt

Er wiederholt beim Baustellenbesuch der Redaktion, was er auch vielen Kritikern schon gesagt hat: Die Sparkasse an der Wessendorfer Straße und das Gebäude mit der Eisdiele gegenüber seien auch fünfgeschossig. „Da ist nur kein Spitzdach drauf.“ Einigermaßen genervt ist er, was die wiederholten Vorwürfe angeht, aber ihn freut die große Nachfrage nach den Wohnungen.

Da fühlt er sich bestätigt, ein großes Gebäude mit viel Wohnraum in der City anzubieten. In Erbbaurecht hat er die Immobilie durch die Volksbank vermarkten lassen, „um ein bisschen die Hand drauf halten zu können“. Der Markt als Lage hat also erstmal Käufer nicht abgeschreckt. Er weiß, dass zum Teil die Käufer auch selbst einziehen wollen. Andere Wohnungen sollen vermietet werden.

Hier schon mal ein nicht von Gerüsten verstellter Blick auf die geklinkerte Fassade.

Hier schon mal ein nicht von Gerüsten verstellter Blick auf die geklinkerte Fassade. © Anne Winter-Weckenbrock

Könnte das schwierig werden mit Blick auf den Markt – wo ja nicht nur das Café Extrablatt im eigenen Haus unten Außengastronomie bietet, sondern auch das geplante Offsite, das Alfreds und das Emils und auch das Café zum Alten Rathaus? „Es ist jedem bewusst gewesen, was hier entsteht“, meint der Investor. „Und ein Café ist ja keine Disko“, spielt er auf die wegen Lärms gescheiterten Pläne für die „Flamingo-Bar“ im ehemaligen Kleine-Keller an.

Außengastronomie auf dem Markt: „Das muss klappen“

Was die Außengastronomie angeht: Das müsse klappen. Da sei dann die Stadt gefragt, die klaren Regeln zur Außengastronomie abends zu kontrollieren. „Das klappt in Bocholt ja auch“, zieht er eine Parallele.

So sieht der Grundriss des Erdgeschosses aus: über 500 Quadratmeter stehen dem Betreiber des Café Extrablatts zur Verfügung.

So sieht der Grundriss des Erdgeschosses aus: über 500 Quadratmeter stehen dem Betreiber des Café Extrablatts zur Verfügung. © Anne Winter-Weckenbrock

Apropos Gastronomie: Das Café Extrablatt konnte Alfons Küpers als Ankermieter schon früh vermelden. Seitdem ist das Alfreds neu am Start, dazu das Emils, das Offsite ist angekündigt. Und genauso lange wird in Vreden darüber geredet, ob das Extrablatt nun kommt oder nicht. „Ich habe einen Mietvertrag. Mit einer Laufzeit über zehn Jahre“, sagt der Vredener. Er habe grundsätzlich alles klar gemacht. Am 31. Dezember übergebe er das Lokal an seinen Mieter.

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