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Café Extrablatt zieht in den Neubau am Markt
Ehemaliges Brauhaus
Der Bauausschuss hat dem Bebauungsplan für den Neubau auf dem Grundstück des Brauhauses zugestimmt. Eine Änderung bei der Gastronomie im Erdgeschoss wurde am Mittwoch bekannt.
Positiv bewertet haben die Mitglieder des Bau-, Planungs- und Umweltausschusses die Pläne für den 19 Meter hohen Neubau auf dem Grundstück des ehemaligen Brauhauses am Markt. Der Ausschuss hat am Dienstagabend dem vorhabenbezogenen Bebauungsplan, der dieses Gebäude erst möglich macht, zugestimmt. Nur eine Gegenstimme gab es - von der UWG.
Café Extrablatt im Erdgeschoss
Joachim Hartmann, Leiter des Fachbereichs Stadtentwicklung, verkündete am Mittwoch im Gespräch mit der Redaktion außerdem eine Neuigkeit, die die Gastronomie im Erdgeschoss betrifft. Ursprünglich war geplant, dass dort eine Filiale der Kette Café Solo eröffnet. Nun soll es doch ein Café Extrablatt werden.
„Das ändert an dem gastronomischen Konzept nichts, aber wir begrüßen das sehr. Das hebt Vreden in eine andere Liga und es ist ein tolles Signal der Kette, dass sie sich für Vreden als Standort entschieden hat“, so Joachim Hartmann.
90 Filialen der Kette Café Extrablatt gibt es laut Internetseite in Deutschland, eine in Enschede in den Niederlanden, drei in Marokko und eine in Südafrika. Ursprünglich kommt das Unternehmen aus Emsdetten.
Politiker bewerten Dimension unterschiedlich
Das Café wird im Erdgeschoss eröffnen, eine Außenterrasse auf dem Marktplatz ist geplant. In den Obergeschossen möchte Investor Alfons Küpers 16 Wohneinheiten in gehobenem Stil schaffen. Fünf Geschosse wird das Gebäude haben. Die Traufhöhe liegt bei 11,30 Metern, die Firsthöhe bei 19,30 Metern. Zum Vergleich: Das alte Rathaus (Musikschule) hat eine Trauhöhe von 6,67 Metern und eine Firsthöhe von 15,67 Metern.

Der Plan sieht vor, dass das Dach ab dem dritten Stockwerk beginnt. © Weitkamp + Partner
Die Dimensionen stimmten auch die Politiker nachdenklich. „Ja, das Gebäude ist groß, es ist auch größer als andere. Aber es ist genau das richtige, um die Innenstadt nach vorne zu bringen“, meinte Hendrik Mulder (FDP). Auch Heinrich Wildenhues (CDU) meinte: „Vor allem die Verbindung aus Gewerbe und Wohnen wird weitere Grundstückseigentümer motivieren, sich neu aufzustellen.“ Die SPD nannte das Ganze eine „richtungsweisende Entscheidung“ für die Innenstadt. Die Verwaltung bewertete das Vorhaben als „städtebaulich vertretbar und nicht rücksichtlos“.
Die Grünen haben vor allem über die Größe des geplanten Gebäudes diskutiert. Aber: „Es gibt einfach keine Schnittmenge zwischen der wirtschaftlichen Notwendigkeit und den Belangen der Nachbarn. Die sind zu weit auseinander“, sagte Gerd Welper (Grüne). Einig sei man sich innerhalb der Fraktion nicht gewesen. Man sei jedoch zum Schluss gekommen, zuzustimmen.
Die UWG führte nach Aussage von Elmar Kampshoff eine ähnliche Diskussion, allerdings mit anderem Ausgang. „Den positiven Effekt auf die Innenstadt würden wir mit Sicherheit auch feststellen, wenn das Ganze eine Dimension kleiner wäre. Wir sehen den Baukörper schlichtweg als zu groß an.“
Bürger üben viel Kritik an dem Vorhaben
Neun Stellungnahmen von Bürgern sind bei der Öffentlichkeitsbeteiligung eingegangen. Darin gibt es viel Kritik vor allem an der Dimension und daraus resultierender Verschattung, der Anzahl der Wohneinheiten, der Außengastronomie auf dem Marktplatz und damit verbundener Lärmbelastung, der zu geringen Anzahl an Stellplätzen, dem Brandschutz und der Änderung des Stadtbildes.

Visualisierung des neuen Gebäudes vom Markt aus gesehen.
Die Verwaltung hat zu jedem Kritikpunkt eine Stellungnahme verfasst, sieht aber grundsätzlich keinen Änderungsbedarf. Nach der ersten Öffentlichkeitsbeteiligung hatte der Investor die Pläne geändert und unter anderem die Traufhöhe verringert.
Abbrucharbeiten könnten im August 2019 starten
Der Bauzeitenplan sieht vor, dass die Abbrucharbeiten am ehemaligen Brauhaus im August 2019 beginnen. Die Arbeiten am Neubau könnten dann Anfang 2020 starten, Fertigstellung wäre Ende 2020.
Jetzt muss noch der Rat dem vorhabenbezogenen Bebauungsplan und dem Durchführungsvertrag zustimmen. Das Thema steht am 14. Dezember auf der Tagesordnung.
Als gebürtige Vredenerin habe ich mich aus Liebe zur Region ganz bewusst für den Job als Lokaljournalistin in meiner Heimat entschieden. Mein Herz schlägt für die Geschichten der Menschen vor Ort. Ich möchte informieren, unterhalten und überraschen.
