Elmar Kampshoff tritt für die UWG als Bürgermeister-Kandidat in Vreden an.

© Victoria Garwer

Elmar Kampshoff (UWG) will als Bürgermeister die Vredener mehr einbeziehen

rnKommunalwahl 2020

Elmar Kampshoff ist der nächste Bürgermeister-Kandidat in Vreden. Er tritt für die UWG an und will mit seiner Grundhaltung überzeugen. Er möchte die Vredener öfter nach ihrer Meinung fragen.

Vreden

, 21.02.2020, 17:00 Uhr / Lesedauer: 3 min

Elmar Kampshoff wünscht sich einen Politikwechsel in Vreden. Und er sieht sich selbst in der Pflicht, seinen Hut in den Ring zu werfen. Er tritt als Bürgermeister-Kandidat für die UWG an. „Es ist nur konsequent, selbst Verantwortung zu übernehmen“, sagt der 51-Jährige.

Mit der aktuellen Politik in Vreden ist er nicht zufrieden, daraus macht er beim Pressegespräch am Freitag keinen Hehl. „Die Vredener fühlen sich nicht gehört, nicht mitgenommen. Deswegen fehlt das Vertrauen und das führt zu Frustration, Wut und Unverständnis“, meint Elmar Kampshoff.

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Die Verwaltung habe sich in den letzten Jahren immer mehr abgeschottet und sitze in einem „Elfenbeinturm“. Genau das würde er als Bürgermeister ändern, sagt Elmar Kampshoff. Er würde die Vredener bei wichtigen Entscheidungen mehr einbeziehen.

Bürger sollen Ideen und Pläne offen diskutieren können

Als Beispiel nennt er den Neubau am Markt 1. Das Thema sei sehr sensibel. „Da ist hinter verschlossenen Türen ein Prozess abgelaufen. Das Ergebnis wurde der Politik vorgelegt, die dann Ja oder Nein sagen konnte. Besser wäre es doch gewesen, wenn man frühzeitig eine Bürgerversammlung gemacht und die Pläne und am besten eine Alternative ganz offen zur Diskussion gestellt hätte.“

Die UWG war in diesem Fall die einzige Fraktion, die die Neubau-Pläne abgelehnt hat. „Weil wir gemerkt haben, dass das nicht mitgetragen wird von der Bevölkerung“, so der UWG-Politiker.

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Ähnlich steht er zum Thema Hamalandschule. Aktuell gibt es eine Diskussion darüber, ob die drei Standorte in Ammeloe, Lünten und Ellewick erhalten bleiben sollen, oder ob die Grundschule künftig nur noch einen Standort haben soll. „Das sollte man von Anfang an öffentlich diskutieren, ohne direkt eine Position zu beziehen. Die Leute müssen sich selber eine Meinung bilden können“, findet Elmar Kampshoff.

„Es geht nicht darum, was ich will“

Themen wie Bildung, Wirtschaft, Landwirtschaft, Integration und Einzelhandel in der Innenstadt stehen seiner Meinung nach auf der Agenda eines jeden Bürgermeisters. Er möchte deswegen mit seiner Grundhaltung überzeugen. „Es geht nicht darum, was ich will, sondern was die Bürger wollen“, macht er klar. Und: „Vreden braucht nicht einfach nur einen neuen Bürgermeister, sondern den passenden Bürgermeister.“

Elmar Kampshoff ist in Vreden aufgewachsen und hat 1989 am Gymnasium sein Abitur gemacht. Danach hat er 20 Monate Zivildienst in der häuslichen Pflege in Stadtlohn gemacht. „Das war eine sehr schöne Zeit, die mich extrem geprägt hat“, sagt der 51-Jährige.

Nach dem Zivildienst hat er eine Ausbildung zum Krankenpfleger in Borken gemacht, an der Uni-Klinik in Münster hat er sich später zum Fachkrankenpfleger im OP-Dienst weitergebildet. Seit 2001 arbeitet er in Enschede, seit sechs Jahren ist er dort als leitender Manager für den gesamten OP-Bereich zuständig. Er ist Vorgesetzter von 120 Mitarbeitern.

Seit 2004 Mitglied im Vredener Stadtrat

Darin sieht er durchaus gute Voraussetzungen für den Bürgermeister-Posten. „Als Bürgermeister wird man zwar oft gern gesehen und eingeladen. Aber das ist ja nicht nur Larifari, sondern man ist für die Führung der Verwaltung und die Mitarbeiter zuständig“, so Elmar Kampshoff.

Auch in seinem Lebenslauf sieht er Vorteile: „Ich habe mit den Füßen im Dreck gestanden und habe geknüppelt. Ich habe nächtelang durchgearbeitet und im OP viel Leid gesehen. Das prägt enorm.“

Elmar Kampshoff ist seit 2003 Mitglied in der UWG, seit 2004 ist er im Rat tätig. Er ist unverheiratet, hat aber eine niederländische Lebensgefährtin, die zwei Töchter (15 und 12 Jahre alt) mit in die Beziehung gebracht hat. In seiner Freizeit liest er gerne, besucht Konzerte, hört klassische Musik, kocht und geht in der Natur spazieren.

Erster Versuch 2014 ist gescheitert

Zwei seiner Gegner bei der Bürgermeister-Wahl am 13. September stehen schon fest. Gertrud Welper tritt für die Grünen an, Tom Tenostendarp geht für die CDU ins Rennen. Die SPD möchte sich in den kommenden Tagen zu dem Thema äußern.

Schon 2014 ist Elmar Kampshoff als Bürgermeister-Kandidat zur Kommunalwahl angetreten. Damals hat er 8,5 Prozent der Stimmen bekommen. Trotzdem ist der 51-Jährige jetzt zuversichtlich: „Die Karten werden neu gemischt. “