Tom Tenostendarp will mit 28 Jahren Bürgermeister in Vreden werden.

© Sebastian Röhling

Tom Tenostendarp will mit 28 als Bürgermeister-Kandidat für die CDU Vreden antreten

rnKommunalwahl 2020

Die CDU Vreden schickt Tom Tenostendarp ins Bürgermeister-Rennen. Obwohl er erst 28 Jahre alt ist, glaubt er, dass seine Erfahrungen und seine Ausbildung ihn für den Job qualifizieren.

Vreden

, 18.02.2020, 12:37 Uhr / Lesedauer: 3 min

Junges Alter ist kein Nachteil“, sagt Tom Tenostendarp beim Pressetermin am Dienstagmorgen im Café im Alten Rathaus. Die CDU will den 28-Jährigen als Bürgermeister-Kandidaten aufstellen. Als „jugendlich“ bezeichnet Fraktionsvorsitzender Heinz Gewering ihn, ist aber auch der Meinung: „Der kann das.“ Er spricht von „Aufbruchsstimmung“ und „frischem Wind“.

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Aber wie will er denn mit 28 Jahren eine Verwaltung führen? Diese Frage hat Tom Tenostendarp in den letzten Wochen oft gehört. „Ich habe genug Durchsetzungsvermögen in meiner Art, Personal zu führen. Und im Rathaus bin ich ja nicht alleine“, sagt er dazu.

Liste von Tom Tenostendarps Ehrenämtern ist lang

Tatsächlich hat er bereits viele Erfahrungen gesammelt – die meisten davon ehrenamtlich. Seit 2016 ist er Vorsitzender des Jugendwerks Vreden. Dort hat er eng mit der Stadtverwaltung zusammengearbeitet, vor allem beim Neubau des Jugendcampus‘. Außerdem war er als Ehrenamtlicher auch für die pädagogischen Fachkräfte zuständig. „Da musste ich einige Umstrukturierungsmaßnahmen durchsetzen, die schwer umzusetzen waren.“

Der Vredener ist zudem stellvertretender Vorsitzender der DLRG Vreden und ist seit 20 Jahren Mitglied bei den Pfadfindern, acht davon als Kassenwart. Gerade erst hat er nach fünf Jahren den Vorsitz der Jungen Union Vreden in jüngere Hände abgegeben. Mitglied in der CDU ist er seit 2013, im Moment ist er als stellvertretender Schriftführer Teil des geschäftsführenden Vorstands in Vreden.

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Seine Mutter ist Altenpflegerin, sein Vater Goldschmied, seine Schwester wird Grundschullehrerin. Er selbst hat 2011 Abitur am Vredener Gymnasium gemacht und danach Jura in Köln studiert. Sein Schwerpunkt: Verwaltungs- und Kommunalrecht.

Im Moment ist er als Rechtsreferendar am Oberlandesgericht in Köln, die nächste Station ist das Innenministerium NRW. Im Sommer ist er fertig mit der Ausbildung, er ist dann Volljurist.

Wahlkampf: Lernen, arbeiten und leben in Vreden

Inhaltlich hat er sich für den Wahlkampf drei Schwerpunkte gesetzt: lernen, arbeiten und leben in Vreden. Er möchte die Schulen stärken und an den Standorten der Grundschulen festhalten. „Auch auf den Dörfern“, macht Tom Tenostendarp deutlich.

In Sachen Wirtschaft möchte er als Bürgermeister vor allem Ansprechpartner für die Unternehmen sein. Und: „Die Wirtschaftsförderung würde bei mir Chefsache sein. Das ist der Grund unseres Wohlstands, das muss beim Bürgermeister angesiedelt sein.“ Auch die Stärkung der Landwirtschaft ist ihm wichtig.

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Beim Thema Einzelhandel sieht er großen Handlungsbedarf. „Natürlich werde ich die Situation nicht mit einem Fingerschnippen ändern können“, sagt er, bringt aber gleichzeitig Ideen mit. Den Einzelhandel in der Innenstadt sollte man rund um den Marktplatz konzentrieren. Ladenlokale am Rand der Innenstadt könnte man zu Wohnraum umfunktionieren, Leerstände für Ausstellungen nutzen.

„Die Menschen leben gerne in Vreden, das sind doch gute Rahmenbedingungen“, sagt der 28-Jährige. Er weiß, dass er durch sein junges Alter auch viele junge Menschen anspricht. „Aber ich möchte die anderen Altersgruppen nicht vernachlässigen.“

Findungskommission der CDU hat viele Vorschläge bekommen

Für Tom Tenostendarp fing alles schon im September an. Am Tag vor der Vredener Kirmes 2019 hattte Bürgermeister Dr. Christoph Holtwisch angekündigt, nicht noch einmal anzutreten. „Auf der Kirmes wurde ich ständig angesprochen, ob ich mir das nicht vorstellen könnte“, erinnert er sich.

Einige Wochen später führte er ein langes Gespräch mit der Findungskommission der CDU, die aus Gisela Waning, Elisabeth Ingenhorst und Heinz Gewering besteht. „Danach habe ich mir viele Gedanken gemacht und bin zu dem Schluss gekommen: Ja, ich kann mir das vorstellen“, so Tom Tenostendarp.

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Die Findungskommission hatte alle CDU-Mitglieder nach Vorschlägen gefragt. „Wir haben so viele Namen bekommen. 14 standen auf der Liste derjenigen, die infrage kommen“, erklärt Heinz Gewering. Am Ende eines langen Verfahrens stand nur noch Tom Tenostendarp drauf.

Mitgliederversammlung muss Tom Tenostendarp noch wählen

Seit drei Monaten schon steht der Name fest, doch alle haben bis jetzt dicht gehalten. Am Montagabend hat sich Tom Tenostendarp den rund 60 Funktionsträgern der Vredener CDU vorgestellt, am 2. März muss ihn die Mitgliederversammlung noch als Kandidaten wählen.

Danach geht es los mit dem Wahlkampf. Und den nimmt Tom Tenostendarp sehr ernst. „Man muss an die Sache mit der nötigen Demut rangehen. Das wird ein hartes Stück Arbeit.“