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Trotz neuer Regeln: Karnevalisten in Südlohn haben Session abgehakt
Karnevalsfeiern
In der neuen Coronaschutzverordnung sind Karnevalsfeiern in sogenannten Brauchtumszonen erlaubt. Die Vorsitzenden der Vereine in Südlohn winken ab. Sie haben diese Session abgehakt.
Die neue Coronaschutzverordnung des Landes Nordrhein-Westfalen erlaubt den Kommunen die Einrichtung sogenannter Brauchtumszonen. Dort darf dann unter 2G-Plus-Regelung unter freiem Himmel Karneval gefeiert werden.
Doch die Vorsitzenden der Karnevalsvereine in Südlohn und Oeding winken auf Nachfrage der Redaktion ab. „Wir müssen diese Session abhaken“, sagt Robert Gröting, Präsident vom Verein Kinder-Familien-Karneval Rot-Weiß Südlohn. Es habe einfach keinen Zweck. So kurzfristig ließe sich das nicht organisieren.
Das Risiko ist den Verantwortlichen zu groß
Vor allem aber ist Gröting das Risiko mitten in der Omikronwelle zu groß. Der Gesundheitsminister rechne in der kommenden Woche mit dem Höhepunkt der Inzidenzen. „Ich möchte nicht dafür die Verantwortung übernehmen, wenn das schiefgeht und sich die Ansteckungen nach einer Veranstaltung häufen“, sagt Gröting. Es bleibe bei der Absage aller Feierlichkeiten. „Die Gesundheit geht vor. Ich denke, dafür hat jeder Verständnis.“
Er blickt stattdessen lieber nach vorn. Der Vorstand plane ein Frühlingsfest für die Mitglieder. „Um sich mal wieder zu sehen und den Zusammenhalt zu stärken. Die Kinder, die seit zwei Jahren nicht mehr tanzen konnten, die sind doch sonst irgendwann weg.“
Schon fest steht auch eine karnevalistische Veranstaltung für den Spätsommer. Am 3. September veranstaltet KFK Rot-Weiß Südlohn in Zusammenarbeit mit einer Künstleragentur eine jecke Künstler-Präsentation. In dem bunt gefächerten dreistündigen Programm zeigen Garde- und Showtanzgruppen, Büttenredner und weitere Künstler Kostproben ihres Repertoires. „Die Veranstaltung richtet sich auch an die Karnevalsvereine in der Umgebung. Man kann die Künstler direkt für die kommende Session buchen“, so Gröting. Der Vorverkauf für die Eintrittskarten starte im Sommer.
KGG Oeding plant lieber für die neue Session
„Für uns ist der Zug ja sowieso schon abgefahren“, sagt Christoph Steinberg von der Kappenball-Karnevalsgesellschaft Oeding. Die Hauptveranstaltung, der Kappenball, finde traditionell im Januar statt und sei bereits ausgefallen.
Ansonsten hätte man noch den gemeinsamen Rathaussturm mit den Freunden aus Südlohn an Weiberfastnacht gehabt. „Nachdem alles abgesagt war, jetzt wieder zurückzumarschieren, das bringt nichts. Die Leute haben sich nun darauf eingestellt, dass es ausfällt. Da kann man besser für den 11.11. planen und hoffen, dass wir die nächste Session vollständig feiern können.“
Man wolle aber trotzdem Flagge zeigen. „Wir hoffen, dass wir unsere Fahnen am Rathaus aufhängen dürfen.“ Als Erinnerung, dass Karneval ist.