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Kein Geld vom Bund: Was ist nun mit Turnhalle und „Buten und Binnen“?
Projekt Buten und Binnen
Kein Zuschuss vom Bund für die Sanierung der Südlohner Turnhalle und das Projekt „Buten und Binnen“: Südlohn geht leer aus im angefragten Förderprogramm. Jetzt werden Alternativen gesucht.
Die energetische Sanierung der Turnhalle in Südlohn ist ein dringendes Projekt, „Buten und Binnen“ eins, das am Herzen liegt. Für beide versucht die Gemeinde seit zwei Jahren, Fördermittel des Bundes zu erhalten. Vergeblich. Just kam wieder eine Absage. Die zweite in dieser Angelegenheit.
In der jüngsten Ratssitzung war Bürgermeister Werner Stödtke unter dem Tagesordnungspunkt „Mitteilungen der Verwaltung“ der Überbringer der schlechten Nachrichten. Nachdem er im Dezember 2020 schon die Absage für eine 100-Prozent-Förderung durch den Bund bekannt geben musste, hatte er nun auch eine Absagemail für ein zweites Förderprogramm, auf das die Gemeinde gesetzt hatte, erhalten.
45 Prozent der Kosten wären gefördert worden
Im zurückliegenden Jahr hatte die Gemeinde eine Projektskizze erstellt und sich damit beim Bundesprogramms „Sanierung kommunaler Einrichtungen in den Bereichen Sport, Jugend und Kultur“ beworben. Der Bundeszuschuss sollte zwischen 0,5 und 3 Millionen Euro pro Projekt liegen. Der Fördersatz hätte für die Gemeinde Südlohn 45 Prozent der förderfähigen Kosten betragen. Hätte.

Bürgermeister Werner Stödtke, SC-Geschäftsführer Tobias Sicking und Ideengeber Hubert Stenert (v. l.) stellten im Februar in einem Pressegespräch im Clubheim des SC Südlohn ihre Motivation für das Projekt "Buten und Binnen" vor. Das SC-Gelände soll ein Treffpunkt werden – für Sportler, aber auch für Senioren, junge Mütter oder Kulturbegeisterte. Vieles sei möglich. © Anne Winter-Weckenbrock
Dem Bürgermeister war beim Telefonat der Frust anzuhören. „Es ist ein mühsames Geschäft“, sagte er mit Blick auf die Arbeit, die in den Bewerbungen um Fördergelder steckt. Und die am Ende irgendwie umsonst war. Obwohl: Aufgeben ist keine Option. „Wir werden jetzt nach anderen passenden Fördermöglichkeiten schauen“, blickt Werner Stödtke nach vorn.
Denn beide Vorhaben gehen ganz schön ins Geld, und ein Zuschuss wäre willkommen. Die dringend notwendige energetische Sanierung der Turnhalle an der Hans-Christian-Andersen-Schule würde, so hat es die Gemeinde kalkuliert, rund 1,3 Millionen Euro kosten. Auch über Barrierefreiheit soll das Gebäude nach der Sanierung verfügen. Also: Beides Ansätze, die sich in Fördertöpfen des Bundes oder Landes wiederfinden könnten.
Für beide Projekte getrennt nach Möglichkeiten suchen
Bislang hat die Gemeinde beide Vorhaben als Projekt zur Förderung eingereicht, weil es passte. Nun soll auch für beide Projekte getrennt nach Möglichkeiten gesucht werden. Ob dann die 100.000 Euro, die im Haushalt für „Anschub und Planungen“ eingeplant sind, auch dieses Jahr ausgegeben werden können, bleibt abzuwarten. „Aber es ist kein Grund, den Kopf in den Sand zu stecken. Wir werden dran bleiben“, gibt Stödtke sich motiviert.

Hier entstehen die Terrasse und die Boulebahn - ein Treffpunkt am SC-Gelände, der im Sommer schon Besucher anziehen soll. © privat
Für das Projekt „Buten und Binnen“ des SC Südlohn waren Kosten in Höhe von rund 400.000 Euro kalkuliert. Auf dem Gelände, wo bislang der Fußball im Vordergrund stand, soll es eine Mountainbike-Strecke geben, ein Bootcamp, eine befestigte Fläche für Konzerte und Kulturveranstaltungen. Ein Treffpunkt für alle Generationen, der viel Gelegenheit zu Aktivität gibt – das schwebt Ideengeber und SC-Mitglied Hubert Stenert vor.
„Wir sind jetzt nicht total enttäuscht. Aber natürlich ist das schade“, sagte SC-Geschäftsführer Tobias Sicking im Gespräch mit der Redaktion über die zweite Absage. „Aber wir hatten auch nicht die Erwartung, dass das alles so läuft“, ergänzt er. Dass es bei beiden Förderprogrammen mehr Anträge geben würde als Geld zur Verfügung stand, sei eigentlich klar gewesen.
Der SC sei in engem Austausch mit dem Bürgermeister und unterstütze die Marschrichtung von Verwaltung und Politik, weiter nach Zuschussmöglichkeiten zu suchen. Das große Projekt bleibe erklärtes Ziel. „Dass es nicht schnell geht, heißt nicht dass es nicht funktioniert“, betont Tobias Sicking. „Vielleicht ergibt sich ja was.“

Hier, zwischen den Bäumen, soll der Spielplatz entstehen. Mit einem Kletterparcours, einem Balancierseil, Wippe und Schaukel. © privat
Und es ist ja nicht so, dass nichts passiert auf dem Gelände an der Doornte. „Kleine Teilprojekte haben wir ja gefördert bekommen“, betont der Geschäftsführer. Aus dem Sportstättenprogramm des Landes und aus dem Vital.NRW-Programm ist Geld geflossen. „Da passiert eine Menge“, so Sicking.
Kletterparcours, Balancierseil, Wippe und Schaukel
Die Terrasse wird vergrößert, ein Spielplatz mit hölzernem Kletterparcours, Balancierseil, Wippe und Schaukel werde angelegt, ebenso die Boulebahn. Tobias Sicking schätzt es als realistisch ein, dass die Anlage im Sommer geöffnet werden kann. Ein Treffpunkt für Jung und Alt ist dann schon entstanden, auch wenn wünschenswerte und interessante Bausteine dann noch fehlen.
„Der ganz große Wurf ist nur mit der Gemeinde zusammen möglich“, spielt er auf die Vorhaben von Mountainbike-Strecke bis zum Open-Air-Konzert an. Darüber hinaus sollen beide Ortsteile durch „Buten und Binnen“ auch verbunden werden. Wie mit dem geplanten Freundeweg: 6666 Meter zwischen Oeding und Südlohn sollen einen Wander- und Erlebnisweg darstellen. Es wird auf Sehenswürdigkeiten verwiesen, die Gastronomie soll eingebunden werden.
Große Unterstützung für das Vorhaben
Vom Uferweg her ist jetzt schon zu sehen, dass sich etwas tut auf dem Gelände des SC Südlohn. „Der Bauhof hat schon viel am Gelände getan“, betont der SC-Geschäftsführer. Der Verein freue sich nicht nur über große Unterstützung durch die Gemeinde, sondern auch durch die heimische Wirtschaft: „Hubert Stenert hat schon viele Spendengelder akquiriert“, teilte Tobias Sicking erfreut mit, es gebe eine große Bereitschaft seitens der Unternehmen, zu helfen.