Zeitnah sollen die beiden Jugendhäuser in Südlohn und Oeding in Teilen renoviert werden. Inhaltlich widmet sich das Team unter anderem der Auswertung der Kinder- und Jugendbefragung. Christina Dogan wird das Projekt allerdings nur noch bis Ende September begleiten. Sie tritt eine Stelle in den Niederlanden an.

Zeitnah sollen die beiden Jugendhäuser in Südlohn und Oeding in Teilen renoviert werden. Inhaltlich widmet sich das Team unter anderem der Auswertung der Kinder- und Jugendbefragung. Christina Dogan wird das Projekt allerdings nur noch bis Ende September begleiten. Sie tritt eine Stelle in den Niederlanden an. © Gehring/Schlusemann

Jugendwerk arbeitet wieder im Vollbetrieb und geht nächste „Baustellen“ an

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Nach den Corona-Einschränkungen kann sich das Jugendwerk wieder den ursprünglichen Aufgaben widmen. Neue Herausforderungen warten in vielen Bereichen. Und eine wichtige Stelle wird vakant.

Südlohn

, 13.09.2022, 17:00 Uhr / Lesedauer: 3 min

Zwei schwierige Jahre mit vielen Einschränkungen liegen hinter dem Jugendwerk Südlohn-Oeding. In seinem Bericht zur aktuellen Lage konnte Geschäftsführer Markus Wellermann nun aber Positives vermelden: Beide Jugendhäuser arbeiten wieder im Vollbetrieb, alle Angebote finden wieder in Präsenz statt. So ganz sorgenfrei fiel der Ausblick im jüngsten Schul- und Sozialausschuss allerdings auch nicht aus.

Die Gründe sind bekannt: Energiekrise und Handwerkermangel treffen auch die Jugendhäuser. Dazu gibt es eine wichtige Personalstelle neu zu besetzen. „Wir kämpfen an allen Fronten“, fasste es Wellermann zusammen.

Die Personalie vorweg: Christina Dogan wird auf eigenen Wunsch das Jugendwerk Ende September verlassen. Sie war als euregionale Mitarbeiterin für die Mobile Jugendarbeit zuständig und hat als verbindendes Element zwischen den Ortsteilen neben den eigenen Projekten auch die Angebote in den Jugendhäusern unterstützt. Die Niederländerin hat eine Vollzeitstelle in der Nähe ihres Wohnortes gefunden.

Gemeinde hat Stellenausschreibung auf den Weg gebracht

Die Gemeinde hat bereits reagiert und eine Stellenausschreibung auf den Weg gebracht. „Frau Dogans Arbeit hat immer der lebendige Blick aus den Niederländen ausgezeichnet; ein Pfund, mit dem wir wuchern konnten. Der Weggang schmerzt natürlich persönlich wie fachlich“, erklärt Markus Wellermann. Die Entscheidung sei aber ebenso nachvollziehbar. Dazu später mehr. Inhaltlich ist die Auswertung der Kinder- und Jugendbefragung ein Schwerpunkt. Das Team erarbeitet aktuell Handlungsempfehlungen.

Zu den Zahlen: Das laufende Haushaltsjahr liegt im Soll. Die Gesamtaufwendungen und damit die Zusatzzuweisung der Gemeinde waren im Jahr 2021 aufgrund des pandemiebedingt eingeschränkten Betriebes gesunken, hatten aber im Plan für 2022 wieder das Normalniveau erreicht. Im Plan 2023 gibt es hier eine deutliche Steigerung mit zwei Erklärungen.

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Der Posten Bewirtschaftung der Einrichtungen wird durch stark gestiegene Energiekosten und die geplante Gasumlage zunehmen – geplant wird über alles mit 12.100 statt 7100 Euro in 2022. Tendenz eher steigend. Natürlich würden aus aktuellem Anlass alle Verbräuche und das Verbrauchsverhalten überdacht, so Wellermann.

Mit Mehrkosten ist zudem im Bereich der baulichen Unterhaltung für das Jugendhaus Oase in Südlohn zu rechnen. Hier sind eine Renovierung und die Anschaffung einiger neuer Möbel und Vorhänge dringend notwendig, „damit das Jugendhaus als Anziehungspunkt für Kinder und Jugendliche in einem zeitgemäßen Zustand bleibt“. Angesetzt werden auf dieser Buchungsstelle für das Jahr 2023 gut 8000 Euro mehr. Beide Posten zusammen (13.000 Euro) spiegeln sich in etwa in der Steigerung der Zusatzzuweisung durch die Gemeinde wider (gut 81.182 statt 67.766 Euro).

Beide Jugendhäuser sollen renoviert werden

Die Renovierung für das Jugendhaus Tipi ist noch in diesem Jahr vorgesehen. „Eine Ausführung ist aber fraglich aufgrund der aktuellen Situation bei den Handwerksfirmen“, berichtet Wellermann. Im kommenden Jahr soll für den Glasanbau des Tipis ein Sonnenschutz angebracht werden. In diesem Fall handelt sich allerdings um ein Gebäude der Gemeinde Südlohn, die bauliche Unterhaltung wird vom Bauamt geplant.

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Die Personalkosten bleiben im Vergleich zum Plan 2022 auf fast unverändertem Niveau. Eine Anmerkung noch zum laufenden Jahr: Da die geplante Neubespannung der Billardtische „pandemiebedingt“ geschoben werden kann, werden die dafür vorgesehenen finanziellen Mittel für eine zeitgemäße Aufrüstung im Bereich der modernen Medien wie Nintendo Switch und Playstation genutzt. „Auch hier müssen wir mit der Zeit gehen“, meint Markus Wellermann.

Wichtig sei es, auch in finanziell unsicheren Zeiten nicht „in den Verwaltungsmodus“ zu verfallen, sondern „Visionen zu behalten“. „Wir betreiben stets eine Haushaltsführung mit Augenmaß. Gewisse Investitionen sind notwendig, ansonsten laufen sie uns später nach“, betont Wellermann. Der Gesamtaufwand des Jugendwerks wird insgesamt von rund 180.716 Euro in 2022 auf 196.821 Euro steigen, so die Planung.

Corona hat Spuren hinterlassen

Der Geschäftsführer weist auf eine mögliche Folge der Pandemie für die Jugendarbeit hin: Es zeichne sich ein erhöhter Beratungs- und Gesprächsbedarf bei den Kindern und Jugendlichen ab. Daher wünschten sich die pädagogischen Mitarbeiter für die Zukunft eine Anhebung der geförderten Stellenanteile für die Jugendwerke. Derzeit sind für Einrichtungen dieser Größe 2,5 Stellenanteile bei der Förderung der Betriebskosten anerkannt.

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Markus Wellermann spannt den Bogen zurück zur Stelle von Christina Dogan: Eine Vollzeitstelle auch im Bereich der Mobilen Jugendarbeit und damit die Anhebung der Stellenanteile auf drei Vollzeitstellen wäre auf Dauer sicher notwendig und wünschenswert: „So wird der Job noch attraktiver, verlässlicher. Fachpersonal ist gerade nach Corona der Schlüssel zum Erfolg. Da müssen alle aber noch dicke Bretter bohren.“ Ähnliche Rufe waren bereits beim Thema Engpässe im OGS-Bereich aufgekommen.