
Auf einem Weg zurück in die Normalität sieht Markus Wellermann die Arbeit im Jugendwerk Südlohn-Oeding. Für 2021 kann der Geschäftsführer gute Zahlen vorlegen. Diese erklären sich zum Teil aber auch von selbst. © Montage: Leonie Sauerland
Jugendwerk zieht positives Corona-Fazit: „Möglich gemacht, was möglich war“
Jahresrechnung
Zwei schwierige Jahre liegen hinter dem Team des Jugendwerks Südlohn-Oeding. Es wurde dennoch viel geboten. Auch die Zahlen lesen sich gut, man muss allerdings auch genauer hinschauen.
Unter enormen Einschränkungen hatte auch der Betrieb im Jugendwerk Südlohn-Oeding zu leiden. Das Team machte „möglich, was möglich war“, umschreibt es Geschäftsführer Markus Wellermann. Nun, da wieder ein wenig „Normalität“ eingekehrt ist, ist der Moment gekommen, ein Fazit zu ziehen. In finanzieller fällt dieses gut aus – allerdings muss man die Zahlen auch ein wenig relativieren.
Ende April haben der Mitgliederversammlung des Jugendwerkes Südlohn-Oeding den Haushaltsplan für das laufende Jahr verabschiedet. Gleichzeitig wurde die abgeschlossene Jahresrechnung für das Jahr 2021 vorgestellt. Mit Gesamterträgen und -aufwendungen von 167.700 Euro liegt das Ergebnis für 2021 unter den geplanten 176.500 Euro. „Das lässt sich zunächst aus zweierlei Gründen erklären“, meint Markus Wellermann.
Punkt eins: Der Betrieb der Jugendhäuser war pandemiebedingt nur eingeschränkt möglich. Daher wurden für die Unterhaltung der Einrichtungen, Spiel- und Beschäftigungsmaterialien und für Bewirtschaftungskosten deutlich weniger Mittel ausgegeben als im Haushaltplan vorgesehen. Auch die Fortbildungen der Mitarbeiter fanden aufgrund der Pandemie nicht im geplanten Umfang statt.
Pandemie sorgte für eingeschränkten Betrieb
Punkt zwei: Die Unterstützung durch die Gemeinde. Die Zuweisung der Gemeinde Südlohn setzt sich zusammen aus der Grundzuwendung von 10.000 Euro und der Zusatzzuweisung zur Abdeckung des Defizits. Diese Zusatzzuweisung der Gemeinde fiel mit 45.400 Euro wesentlich geringer aus als im Plan zunächst mit 78.800 Euro angenommen.
„Dies erklärt sich neben den geringeren Ausgaben durch eine gestiegene Zuweisung des Kreises Borken“, berichtet Wellermann. Der neue Kinder- und Jugendförderplan 2021-2025 des Kreises Borken, der dem Ausschuss für Schule, Jugend, Senioren und Soziales am Anfang September 2021 durch Sandra Berlekamp vom Kreis Borken vorgestellt wurde (wir berichteten), war zur Haushaltsplanung noch nicht verabschiedet.
„Somit lagen der Haushaltsplanung für das Jahr 2021 die Fördersätze aus dem alten Kinder- und Jugendförderplan 2015-2020 zugrunde“, so Wellermann. Die Anhebung einzelner Sach- und Personalkostenpauschalen und die Einführung einer neuen Pauschale für Einrichtungen mit ganzjähriger Besetzung von mindestens zwei anerkannten Vollzeitstellen von zusätzlich 7480 Euro führte zu einer erheblich höheren Zuweisung im Vergleich zu den Vorjahren und zum Plan 2021.
Neuer Kinder- und Jugendförderplan 2021-2025 wirkt sich positiv aus
Zusätzlich wurden viele Einzelförderungen für Projekte beantragt und bewilligt. Für den Haushaltsplan 2022 wurden die erhöhten Fördersätze für Betriebskosten zugrunde gelegt.
Die übrigen Haushaltsansätze basieren auf den Erfahrungswerten der vergangenen Jahre und den erwarteten Bedarfen. Die Personalkosten wurden anhand von Prognose-Tabellen ermittelt. Der Ausblick erfolgt erwartungsgemäß vorsichtig: Für die kommenden Haushaltsplanungen 2023 ist mit erhöhten Bewirtschaftungskosten aufgrund steigender Energiekosten zu rechnen.
Markus Wellermann richtet den Blick weg von den reinen Zahlen in die Zukunft: „Aktuell liegt ein Schwerpunkt natürlich auf der Auswertung der Kinder- und Jugendbefragung und den Schlussfolgerungen daraus.“ Das Engagement des Teams war in der jüngsten Ratssitzung noch einmal ausdrücklich gelobt worden. Das hat auch der Geschäftsführer mitgenommen: „Wir übernehmen eine Pflichtaufgabe der Kommune und kommen dieser schon sehr gut nach, denke ich.“