Udo Bußkamp, Leiter der Freiwilligen Feuerwehr in Südlohn, blickt auf das Jahr 2021 zurück. Unvergessen bleibt der verheerende Brand Ende Oktober des vergangenen Jahres in Oeding. (Foto

© Feuerwehr Südlohn

Feuerwehrleiter Udo Bußkamp über Mitglieder, Corona und Brand in Oeding

rnRückblick

Das Jahr 2021 ist vorbei. Südlohns Feuerwehrleiter Udo Bußkamp zieht mit der Redaktion deshalb eine Bilanz. Ein schwerwiegender Einsatz ist dabei besonders in Erinnerung geblieben.

Südlohn

, 03.02.2022, 15:29 Uhr / Lesedauer: 2 min

Brände und Explosionen, technische Hilfeleistungen wie Sturm- oder Wasserschäden, Ölspureinsätze und Einsätze mit Menschen in Notlagen. Die Freiwillige Feuerwehr in Südlohn hatte 2021 einiges zu tun. Leiter Udo Bußkamp gibt Einblicke in die Arbeit mit seinen Kameraden – der Brand mit Todesfolge in Oeding geht im dabei bis heute nicht aus dem Gedächtnis.

„Bei mir selbst habe ich schon festgestellt, dass das einen nicht kalt lässt. Auch wenn ich schon Jahre in dem Bereich arbeite und einiges erlebt habe. So etwas schwillt in einem immer mit“, sagt Udo Bußkamp über das Feuer-Drama von Oeding.

In der Nacht auf den 23. Oktober des vergangenen Jahres war ein Einfamilienhaus in der Bauerschaft „Feld“ in Brand geraten. Eine 38-jährige Bewohnerin hatte das Unglück damals nicht überlebt.

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„Man grübelt natürlich ein bisschen. Denn es nicht üblich, dass wir eine Situation aufgeben müssen. Wir kämpfen immer bis zum letzten Ende. So ein Ereignis ist natürlich nicht alltäglich“, so der Feuerwehrleiter weiter.

Auch seine Kameraden hätten im Nachgang des schlimmen Ereignisses das Angebot einer psychosozialen Unterstützung erhalten. „Ich habe alle auch persönlich danach gefragt. Meines Wissens hat das aber niemand in Anspruch genommen oder irgendwelche Spuren hinterlassen“, meint Udo Bußkamp.

Statistiken und Corona-Folgen

Insgesamt musste die Freiwillige Feuerwehr Südlohn 2021 zu 60 Einsätzen ausrücken. In 14 Fällen habe es sich dabei um Kleinbrände gehandelt, zehn Mal um Wasser- oder Sturmschäden. Fünf Mal kam es im zuständigen Gebiet zu Einsätzen durch Verkehrsunfälle oder -störungen. Auch hat eine Einheit des Löschzuges Südlohn im Hochwassergebiet Ahrtal bei einem überörtlichen Einsatz mitgewirkt.

„Bis auf den Brand in Oeding war das eher ein unauffälliges Jahr“, erzählt Udo Bußkamp und fügt hinzu: „Auch wenn Corona auf die eigentliche Arbeit bezogen eher weniger Thema war bei uns, so hatte es dennoch derbe Auswirkung auf das gesamte Drumherum.“

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Personaltechnisch sei die Freiwillige Feuerwehr in Südlohn nach Angaben von Udo Bußkamp bisher gut durch die Pandemie gekommen. Wichtig sei es, dass bei Einsätzen natürlich auf die Vorschriften in Bezug auf alle Hygienemaßnahmen geachtet werde. „Das ist alles gut gegangen. Wir appellieren auch immer wieder an alle, sich so gut es geht von großen Menschenansammlungen fernzuhalten, um das Infektionsrisiko zu minimieren“, sagt der Leiter.

Viel schlimmer sei es hingegen mit der Motivation. „Wegen Corona fallen zahlreiche Lehrgänge aus. Außerdem haben wir keine Übungsabende mehr. Es finden quasi keine Veranstaltungen mehr statt“, verrät Udo Bußkamp.

So sei unter anderem auch das Jubiläum zum 100-Jährigen in Oeding mit dem Sternmarsch in Begleitung einer Musikkapelle Corona zum Opfer gefallen. Oder das jährliche Ereignis des Leistungsnachweises, das ebenfalls nicht stattgefunden hat. „Das ganze Feuerwehrleben leidet einfach darunter“, meint Udo Bußkamp.

Mitgliederzahlen bleiben stabil

Nach seinen Angaben sei immerhin positiv zu erwähnen, dass es bei den aktiven Feuerwehrleuten keine Austritte gegeben hat. „Mit beiden Löschzügen fassen wir eine Kapazität von rund 100 Einsatzkräften. Die Zahl ist relativ stabil geblieben und nicht auffällig weniger geworden“, so der Leiter gegenüber der Redaktion.

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Bei der Jungendfeuerwehr habe es zu seinem Leidwesen deutlich mehr Abgänge gegeben als bei den Aktiven. „Da kaum etwas stattfindet, fehlt den jungen Leuten einfach die Identifikation mit der Feuerwehr. Dadurch ist auch überhaupt kein Zusammenhalt mehr möglich“, sagt Udo Bußkamp und ergänzt: „Ein paar Zugänge halten die Mitgliederzahl von 30 in der Jugendfeuerwehr wenigstens noch recht ausgeglichen.“