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FC-Kicker sollen nicht länger im Dunkeln tappen: „Der nächste Winter kommt“
Defektive Flutlichtanlage
Komplett marode ist die Flutlichtanlage auf Platz 2 beim FC Oeding. Der Ausfall führt zu Engpässen gerade in den Wintermonaten. Bei der Behebung spielt auch der Klimaschutz eine Rolle.
Der Donnerstagmorgen ist ein besonderer beim FC Oeding: Es ist der Tag der „Einsatztruppe“, einer Gruppe älterer Mitglieder, die sich ehrenamtlich der Pflege der Sportanlage an der Winterswyker Straße widmet. „Angeleitet“ von den Platzwarten Franz Jägering und Johannes Ostendorf. Eine klasse Gemeinschaft – „ohne die wir ein Problem hätten“, weiß der Vorsitzende Klaus Jägering den Einsatz und das Fachwissen zu schätzen.
Und doch ist die Stimmung aktuell ein wenig getrübt – und das hat einen technischen Grund: Die Flutlichtanlage auf Platz 2 macht Sorgen. Dem soll nun abgeholfen werden. Ein entsprechender Antrag wurde in der Sitzung des Umweltausschusses am Mittwoch behandelt.
„An die 50 Jahre alt.“ Franz Jägering fasst in Zahlen, was die Zeit an Spuren bei der Flutlichtanlage hinterlassen hat. „Anfang der 70er-Jahre wurde die aufgebaut“, meint er. In den 80er-Jahren sei diejenige nebenan auf Platz 3 installiert worden – und die sei auch noch in Ordnung. Auch auf dem Hauptplatz wurden vor einigen Jahren noch Maßnahmen vorgenommen. Doch auf Platz 2 müsse nun dringend was gemacht werden.
Defekte Flutlichtanlage ein schleichender Prozess
„Ein paar Lampen funktionieren noch, mal besser, mal schlechter“, berichtet Franz Jägering. Aber die Elektrik falle immer wieder aus, die Leitungen seien marode. Der Vorsitzende Klaus Jägering hat selbst einen schleichenden Prozess ausgemacht: „Gerade in den Wintermonaten wird es abends im Trainingsbetrieb schon eng.“
Der Hauptplatz solle möglichst geschont werden, der Rest, gerade bei den älteren Kickern, tummele sich auf Platz 3 und auf dem Kunstrasen beim SC Südlohn. Mit entsprechenden Spuren am Rasen in Oeding.
Der Verein handelte: Mit Antrag vom 11. Februar beantragte der FC eine Förderung für die Instandsetzung der gemeindlichen Flutlichtanlage. Im Rahmen einer Begehung des Geländes durch Vertreter der Gemeindeverwaltung, eines Elektrofachbetriebes und Vertreter des FC Oeding wurde der Gesamtzustand der Flutlichtanlage am gleichen Tag ermittelt. Das Ergebnis: Eine Reparatur der Flutlichtanlage ist nicht möglich, eine komplette Erneuerung wird erforderlich.
Den Ausschussmitgliedern war Bauamtsleiter Dirk Vahlmann noch eine Antwort schuldig: Rund 118.000 Euro werde die Maßnahme laut Angebot eines Fachunternehmens, das mit einem örtlichen Elektriker zusammenarbeite, kosten – inklusive Masten, LED-Leuchtkörpern und Verkabelung. Da die aktuellen Masten nicht für die schwereren LED-Leuchten ausgelegt sind, müsse eben eine komplett neue Anlage her, so Klaus Jägering.
118.000 Euro sind schon ein „Schluck aus der Pulle“
„Schon ein Schluck aus der Pulle“, meinte der Ausschussvorsitzende Dirk Gebing (CDU). Letztlich wurde das Projekt aber angeschoben, die Verwaltung wurde bei einer Enthaltung beauftragt, einen Förderantrag zu stellen. Dem Rat wird empfohlen, die erforderlichen Haushaltsmittel außerplanmäßig im Haushalt 2022 zur Verfügung zu stellen.

Nichts mehr zu machen: Johannes Ostendorf, Günter Terbrack und Franz Jägering (v.l.) hoffen auf eine neue Anlage, bestenfalls schon zum kommenden Winter. © Markus Gehring
Die WSO könne dies nur empfehlen, so Leo Schrote: „Um die Förderszenarien abzufragen, muss die Summe in den Haushalt.“ Die SPD war der gleichen Meinung, dass Fußballer im Winter nun mal Flutlicht benötigten. „Es geht nur darum, wer es bezahlt“, erklärte Dr. Joachim Musholt.
Ob es zu LED noch günstigere Alternativen gebe, fragte Dieter Valtwies (UWG). Einerseits bedinge eine Förderung die LED-Ausstattung. „Zum anderen sparen wir doch 50 Prozent der Energiekosten ein, das amortisiert sich schnell“, meinte Rudolf Terhörne (SPD). „Wir sollten es schnell auf die Bahn bringen“, ergänzte Valtwies.
Die Klimaschutzmanagerin Pauline Thesing informierte über mögliche Förderoptionen. Im Rahmen der Kommunalrichtlinie (KRL) ist die Sanierung von Außen- und Straßenbeleuchtung möglich: „Diese maximal 25 Prozent beziehen sich nur auf den Leuchtkörper an sich.“
Im Rahmen der sogenannten Billigkeitsrichtlinie, einem Erlass zur Kompensation von Schäden infolge ausgebliebener Investitionen in den Klimaschutz in den Kommunen durch die Coronapandemie, würden zudem Kompensationszahlungen für Klimaschutzmaßnahmen gezahlt.
Förderbedingungen machen rasches Handeln notwendig
„Der kommunale Eigenanteil kann durch die Kompensationsleistungen verringert werden“, erklärte Bauamtsleiter Dirk Vahlmann. Für die Gemeinde Südlohn werden laut Verteilerschlüssel 32.586,03 Euro vorgehalten.
Doch die Zeit drängt: Anträge zur Billigkeitsrichtlinie können bis Juni 2022 gestellt werden. Die Mittel müssen bis Dezember 2022 ausgegeben sein. Aufgrund dieser kurzen Fristen und des langen Bewilligungszeitraums für Anträge im Rahmen der Kommunalrichtlinie (etwa sechs Monate) sei eine zeitnahe Antragstellung notwendig.
Für die ehrenamtliche Truppe beim FC Oeding geht die Saison bald wieder richtig los. Die Rasensaison beginnt – bei den aktuellen Temperaturen passend – im März. Und damit wachsen auch die Grünanlagen. Dass mit den länger werdenden Tagen die Sorgen wegen der defekten Flutlichtanlage geringer würden, das nimmt auch Franz Jägering zur Kenntnis. Er weiß aber auch: „Der nächste Winter kommt schnell.“ Dann hoffentlich wieder mit Flutlicht auf drei Plätzen.