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PV-Anlagen auf Gebäuden der Gemeinde: Ist da noch mehr möglich?
Klimaschutz
Es gibt in Südlohn und Oeding Gebäude in Händen der Gemeinde, die frei von PV-Anlagen sind. Nun soll geprüft werden, ob noch mehr möglich ist. Eine Aufgabe auch für die Klimaschutzmanagerin.
Sechs Photovoltaikanlagen befinden sich aktuell auf Gebäuden der Gemeinde Südlohn. Dies sind die Hans-Christian-Andersen-Schule, das Zentralklärwerk, der Bauhof, das Feuerwehrhaus Oeding, die von-Galen-Grundschule Oeding sowie die Turnhalle dieser Schule. Das Potenzial ist noch nicht ausgeschöpft – dieser Meinung ist zumindest die UWG.
„Es gibt noch Gebäude wie zum Beispiel das Rathaus, die noch komplett frei von diesen erneuerbaren Energien sind“, meint Dieter Valtwies. Deshalb hatte die Fraktion einen Antrag zur Teilnahme am Förderprogramm „Förderung von Beratungsleistungen zum Photovoltaikausbau“ der Bezirksregierung Arnsberg gestellt. Beraten wurde dieser im Umweltausschuss – mit eindeutigem Ergebnis.
Die neue Klimaschutzmanagerin Pauline Thesing nahm den Faden auf und verwies auf die anstehende Potenzialanalyse: „Diese Analyse ist Bestandteil des zu erstellenden integrierten Klimaschutzkonzeptes.“ Eine darüberhinausgehende Beratung könne bei Bedarf im Anschluss erfolgen.
Analyse wurde vor elf Jahren schon einmal vorgenommen
Bauamtsleiter Dirk Vahlmann informierte, dass vor elf Jahren schon einmal alle gemeindlichen Gebäude auf die Nutzung von Photovoltaik geprüft wurden: „Die Jakobi-Halle war aufgrund der Statik zum Beispiel nicht geeignet.“ Die Potenziale von Dächern von neueren Gebäuden müssten im Rahmen der Analyse betrachtet werden. Als Beispiel nannte er die Umkleiden beim SC Südlohn und beim FC Oeding oder auch den Neubau der St.-Vitus-Grundschule.
Dirk Gebing fragte für die CDU, ob man anstelle eines Gutachters nicht auch einen „engagierten Unternehmer“ ansprechen könne. Dirk Vahlmann teilte darauf mit, dass bei den Leistungen von PV-Anbietern keine statischen Überprüfungen enthalten sind: „Dies ist jedoch ein Bestandteil der geförderten Begutachtung im Rahmen der Potenzialanalyse.“ Pauline Thesing regte letztlich an, zunächst die Ergebnisse der Potenzialanalyse abzuwarten.
Die WSO-Fraktion fragte daraufhin an, ob auch bestehende, ältere PV-Anlagen im Rahmen der Potenzialanalyse betrachtet werden. Pauline Thesing nahm diesen Hinweis auf, sie werde diesen an den Gutachter herantragen: „Da geht es vor allem auch darum, die Wirtschaftlichkeit der Anlage zu prüfen.“
Beim Punkt Wirtschaftlichkeit hakte die CDU noch einmal bezüglich ihres frühen Antrages zur (vorübergehende) Umsetzung der Anlage von-Galen-Schule auf die St.-Vitus-Schule oder ein alternatives Gebäude nach. Diese muss im Zuge der Umbaumaßnahme abgebaut werden. Eine gute Alternative sei auf Basis der Berechnungen auch das neue Satteldach beim FC Oeding, berichtete Vahlmann.
Kann alte PV-Anlage alternativ auf einem Markt angeboten werden?
Heinrich Upgang-Sicking (FDP) schlug darauf vor zu prüfen, ob die alte PV-Anlage nicht auf entsprechenden Marktplätzen angeboten und verkauft werden könnte: „Man kann bei Fertigstellung dann neu denken.“ „Abgebaut werden muss sie eh, wir werden uns umhören, ob es dafür einen Markt gibt“, erklärte Dirk Vahlmann. Dirk Gebing (CDU) regte an, auch die Installation einer neuen Anlage auf der St.-Vitus-Grundschule zu prüfen. „Machbar“, wie Vahlmann betonte.
Mit der jüngsten Sitzung des Hauptausschusses hat sich eine neue Entwicklung ergeben. Da nun womöglich ein Neubau an anderer Stelle auf dem Gelände in Betracht gezogen wird, könnte sich eine Versetzung der Anlage erübrigen. Entsprechend wurden die potenziellen Kosten (45.000 Euro) für eine Versetzung aus dem Haushalt 2022 herausgenommen.
Alle Fraktionen waren sich einig, die Förderantragstellung zu beschleunigen. In Abhängigkeit der in der Potenzialanalyse ermittelten Grundlagen wird die Verwaltung beauftragt, schnellstmöglich Mittel aus dem Förderprogramm „Förderung von Beratungsleistungen zum Photovoltaikausbau“ zu beantragen. 90 Prozent bis zu einem Maximalbetrag von 40.000 Euro sind dabei drin.
Dieter Valtwies fügte als positives Beispiel das erfolgreiche Vorgehen der Stadt Velen an: „Da ist man schon einen Schritt weiter.“ Die UWG wolle der Potenzialanalyse aber nicht vorgreifen, auch wenn es wie überall Fristen zu beachten gelte. Bei der Klimaschutzmanagerin sei das Thema sehr gut angebunden.