Evangelische Kirchengemeinde bietet an Ostern digitale Gottesdienste
Coronavirus
Wegen Corona keine Präsenzgottesdienste an den Osterfeiertagen: Auch in der evangelischen Kirchengemeinde Oeding-Stadtlohn-Vreden wird es Videos statt persönlicher Begegnung geben.

Die Türen zur evangelischen Johanneskirche in Oeding bleiben auch an den Osterfeiertagen 2021 geschlossen – wegen der Corona-Pandemie werden keine Gottesdienste vor Ort gefeiert. © Markus Gehring
Angesichts der wieder steigenden Inzidenzwerte in den drei Landkreisen des Kirchenkreises Steinfurt-Coesfeld-Borken ist es für die 20 Kirchengemeinden selbstverständlich, durch den Verzicht auf Präsenzveranstaltungen zum Infektionsschutz beizutragen. Das teilte der Kirchenkreis jetzt mit.
„Wir sind mittlerweile gut geübt darin, die Menschen über digitale Formate zu erreichen“, so Superintendent Joachim Anicker. Natürlich sei es nicht dasselbe, zu Hause einen gestreamten Gottesdienst zu schauen oder an einem virtuellen Zoom-Gottesdienst teilzunehmen.
Ostern ist das höchste Fest für die Christen
„Gerade zu Ostern, dem höchsten Fest für uns Christen, wird es vielen Gemeindegliedern schwerfallen, nicht in ihrer Kirche einen realen Gottesdienst in Gemeinschaft feiern zu können“, ist sich der leitende Theologe des Kirchenkreises Steinfurt-Coesfeld-Borken sicher, „zumal es schon das zweite Jahr in Folge ist.“ Der Infektionsschutz habe in diesem Fall aber Vorrang.
Die evangelische Kirchengemeinde Oeding-Stadtlohn-Vreden produziert auch für Ostern eigene Videos von kirchenmusikalischen Andachten. Andachten werden aufgezeichnet und am Gründonnerstag und am Karfreitag auf der Homepage zur Verfügung gestellt. Auch für Ostersonntag und Ostermontag werde es eigene Andachten eben, „eine klassische und eine speziell für Kinder“, so Pfarrer Klaus Noack im Telefonat mit der Redaktion.
Jeden Sonntag stellt die Kirchengemeinde eine Andacht online als Ersatz für die Gottesdienste. Mit der Resonanz sei man sehr zufrieden, so der Pfarrer. Rund 70 „Klicks“ habe man pro Video, „das ist mehr, als bei einem Präsenzgottesdienst in die Kirche passen würde“, bilanziert er. Auch auf der Straße bekomme er hin und wieder eine Reaktion auf die Andachten.
Anicker: Osterbotschaft verliert nicht an Strahlkraft
Die Osterbotschaft verliere trotz geschlossener Kirchen nicht an Strahlkraft – im Gegenteil: „Zu Ostern wird ja die zentrale Hoffnungsgeschichte der Christenheit erzählt“, so Superintendent Joachim Anicker. Die furchtbare Erfahrung von Leiden und Tod bedeutete für die Jünger Jesu damals nicht das Ende, obwohl es erst genauso aussah. Der alte Osterruf „Christ ist erstanden!“ müsse heute als Ermutigung übersetzt werden: „Und darum hast auch du die Kraft, immer wieder aufzustehen und dein Leben mit Hoffnung zu leben.“
Eine Botschaft, die in dieser für viele Menschen so schwierigen Zeit unbedingt weitergegeben und gehört werden müsse, so der Superintendent: „Wenn nicht in einer Kirche, dann bei einer Andacht am Bildschirm oder per Telefonanruf oder auf anderen Wegen.“ Viele Kirchengemeinden ließen sich da zurzeit eine Menge einfallen.