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Eichen an der Drosteallee in Südlohn: Abholzen erst mal keine Lösung
Drosteallee Südlohn
Handlungsbedarf sahen die Bauausschussmitglieder an der Drosteallee mit ihren großen amerikanischen Eichen und dem vielen Laub und den Wurzeln auch. Aber eine schnelle Lösung gibt es nicht.
Drei Dinge stehen fest: Auch die Kommunalpolitiker sehen Handlungsbedarf, was die amerikanischen Eichen an der Drosteallee angeht. Aber sie einfach abholzen will niemand. Und: Eine Lösung soll her, aber in diesem Herbst wird es wohl noch keine grundlegende geben.
Vor der Sitzung des Bauausschusses am Mittwoch im Rathaus trafen sich die Politiker vor Ort und machten sich selbst ein Bild von den Problemen, die die großen amerikanischen Eichen den Anliegern bereiten. In der öffentlichen Sitzung zeigten die Kommunalpolitiker dann Verständnis.
Es geht nicht nur um die riesigen Mengen Laub, die Dachrinnen oder Treppenschächte verstopfen, und dass die Anwohner es nicht einsehen, Laub, Eicheln und Co. von Gemeindebäumen in der eigenen Biotonne entsorgen zu müssen: Es geht auch um Sachschäden. „Wir haben ja gesehen, dass die eine Gartenmauer hochgehoben wird“, brachte Bürgermeister Christian Vedder in der Sitzung in Erinnerung.
Abholzen ist erstmal keine Lösung für die Eichen an der Drosteallee
Aber was tun? Die Kanäle in der Straße seien seines Wissens nicht durch die Eichen und ihr Wurzelwerk beschädigt, beantwortete Bauamtsleiter Dirk Vahlmann eine Frage aus den Reihen der CDU-Fraktion. Also war auch dies kein Grund, die Bäume zu beseitigen und andere anzupflanzen.
„Das wäre nicht mit unserem Gewissen vereinbar“, nahm Sabrina Späker eindeutig für die SPD-Fraktion Stellung zum Thema Abholzen. Der Vorschlag der SPD: Die Verwaltung möge überschlagen und durchrechnen, wie hoch der Aufwand in Arbeitsstunden und finanziell dafür sei, die Anwohner zu unterstützen. Und ob eine weitere Stelle für den Bauhof denkbar sei...
Dirk Vahlmann betonte daraufhin, der Bauhof habe eher zu wenig Personal, und habe – zum Beispiel durch den Eichenprozessionsspinner – noch viele Extra-Aufgaben dazu bekommen. Der Bürgermeister wies auf einen anderen Aspekt hin: „Die Drosteallee ist zwar ein herausragendes Beispiel, aber es gibt auch noch andere...“
„Das sind gesunde Bäume. Die zu fällen, widerstrebt mir“, sagte Franz-Josef Rickers (Grüne). Die Anlieger müssten unterstützt werden, „das ist klar“. Der Grüne brachte den Vorschlag, die Arbeiten mit Laubentsorgung und Co. extern zu vergeben.
Aufstellung eines Containers wäre eine einfache Lösung
Auch Jörg Battefled (UWG) sah in der Straße Handlungsbedarf. Gleichwohl habe er Bauchschmerzen, gesunde Bäume zu fällen. „Das Laub liegt da in der Rinne, das geht nicht“, betonte Battefeld und malte sich aus, was dort bei einem Starkregenereignis passieren könne. Er brachte die Aufstellung eines Containers als einfache Lösung ins Spiel.
Radikaler Rückschnitt: Fachunternehmen weigern sich
Und was den Beschnitt der Bäume anging, der vor einigen Jahren schon einmal in Auftrag gegeben worden war: „Die Fachuntenehmen weigern sich, die dürfen nicht so radikal beschneiden“, wusste Alois Kahmen (CDU). „Da ist damals lediglich Maniküre betrieben worden“, blickte er auf den ersten Beschnitt zurück.
Jörg Battefeld brachte die Revierförsterin Andrea Balke ins Gespräch. Diese ist zwar nicht für Straßenbäume in Südllohn zuständig, aber von ihr sei eine fachliche Bewertung der Lage zu erwarten, meinte Dirk Vahlmann dazu.
Letztlich ging der Auftrag an die Verwaltung, mit der Revierförstern zu sprechen und ein Urteil einzuholen, den Aufwand für den Bauhof oder ein externes Unternehmen zu kalkulieren und eine Checkliste mit vergleichbaren Straßen zu erstellen. Mit einem Lösungsvorschlag solle sich dann zeitnah der neue Gemeinderat beschäftigen.