Hier könnte sich die Gemeinde noch mehr Platz für Gewerbe vorstellen im Bereich  Ramsdorfer Straße/Robert-Bosch Straße in Richtung Borkener Straße. Rechts im Bild das Unternehmen Pfreundt.

© Stefan Grothues

Gemeinde kann Unternehmern aktuell keine Gewerbegrundstücke anbieten

rnGewerbegrundstücke

Wenn aktuell ein Unternehmer in Südlohn anklopft und sich ansiedeln möchte, wird es schwer, ein geeignetes Grundstück zu finden. Vor allem in Oeding. Da hat die Gemeinde nicht viel anzubieten.

Südlohn

, 23.09.2020, 17:00 Uhr / Lesedauer: 2 min

Ich suche“, sagt Bürgermeister Christian Vedder auf die Frage, wie es um Flächen für neue Gewerbeansiedlungen oder Erweiterungen von bestehenden Unternehmen angeht. Zumindest für den Ortsteil Südlohn soll bald Planrecht geschaffen werden für ein Stück neues Gewerbegebiet. Aber in Oeding ist man noch nicht so weit.

Neuer Bebauungsplan soll aufgestellt werden

In der nächsten Ratssitzung soll ein Aufstellungsbeschluss gefasst werden für einen Bebauungsplan, der neue Flächen östlich und südlich der Robert-Bosch-Straße in Südlohn als Gewerbegebiet ausweisen soll. Bislang werden diese Flächen landwirtschaftlich genutzt.

In Oeding wurde vor Jahren Planrecht geschaffen für mehr Gewerbeflächen rund um die Industriestraße im Gewerbegebiet in Richtung Vredener Dyk. Die gute Nachricht ist gleichzeitig eine schlechte: „Da ist noch viel freie Fläche, aber das wird alles bebaut“, sagt der Bürgermeister. Also sind alle Gewerbeflächen schon weg oder reserviert.

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Ein in Oeding ansässiges Unternehmen sei zurzeit auf der Suche, verrät der Bürgermeister. Aber aktuell könne die Gemeinde der Firma nichts Passendes anbieten. Gab es denn schon Abwanderungen oder solche Pläne wegen des Flächenmangels? Bislang nicht. Zum Glück hätten sich die Unternehmen immer an die Gemeindeverwaltung gewandt, „und einige hatten und haben auch Geduld“, sagt Vedder.

Es herrscht Flächendruck

„Wir sind intensiv dabei, Flächen zu erwerben“, verweist der Bürgermeister darauf, dass kontinuierlich Gespräche laufen. Die Gespräche fänden aber in einem schwierigen Umfeld statt: Es herrsche Flächendruck. Und zum anderen soll, so sieht es die Landesplanung vor, auch nicht zu viel Fläche in Anspruch genommen werden.

Laut Landesplanung – hier ist die Bezirksregierung in Münster die zuständige Behörde – verfüge die Gemeinde Südlohn über homogene Gewerbegebiete. Das heißt, es sind größere, zusammenhängende Gebiete. Und so wünschen es sich die Landesplaner auch, dass das so bleibt. Das heißt, dass wenn die Gemeinde mehr Platz für Gewerbe schafft, dieser auch an die bestehenden Gebiete anschließen sollte.

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In Südlohn hat die Gemeinde Flächen östlich und südlich der Robert-Bosch-Straße in Richtung der Borkener Straße im Auge, in Oeding sieht der Bürgermeister noch die Möglichkeit, in den Norden oder Osten des bestehenden Gewerbegebiets zu erweitern.

„Wir sind in Verhandlungen“, sagt der Bürgermeister zu den Plänen in Südlohn. Die Aufstellung des Bebauungsplans könne auch parallel laufen. Wenn aber Grundstücksverhandlungen für die anvisierten Flächen an den bestehenden Gewerbegebieten auf Dauer nicht zum Ziel führten, müsse mit der Bezirksregierung das Gespräch aufgenommen werden, blickt er in die Zukunft. Dann müsse erreicht werden, woanders Platz für Gewerbe auszuweisen. „Wenn ein Landwirt nicht verkaufen will, dann ist das so“, stellt Vedder fest.

Kompliment an die Landwirte

Denn den Landwirten adäquate Flächen zum Tausch anzubieten, gestalte sich seit Jahren auch schwierig. „Wir sind immer auf der Suche, das wird nicht leichter“, beantwortet der Bürgermeister die Frage danach, ob die Gemeinde Tauschflächen in der Hand habe. „Wir mögen das ein oder andere haben“, so Vedder, aber es müsse ja auch passen. Hofnah sollte die Tauschfläche am besten sein.

Doch er müsse den Landwirten auch ein Kompliment aussprechen, schiebt Christian Vedder ein: „Sie sind oft flexibel, was die Flächen angeht.“ Die Landwirte würden die Bedürfnisse der Gemeinde sehen und auch mal ein paar Kilometer Fahrt zur neuen Ackerfläche in Kauf nehmen. „Wir verhandeln auf Augenhöhe und konstruktiv“, beschreibt der Bürgermeister die Gespräche.