Mit dem Hund zum Friseur gehen – das hatte früher immer etwas Spleeniges. Heute sieht das anders aus. Wer seinen Hund liebt, der sorgt auch für eine richtige Fellpflege und, je nach Rasse, für die richtige Frisur. Das machen immer mehr Menschen aus Stadtlohn und Umgebung. Sie kommen vermehrt in den Hundesalon am Schanzring, den Mirna Huzink und Jasmin Haase erst im vergangenen August eröffnet haben.
„Wir hatten einen sehr guten Start“, blickt Jasmin Haase zurück. Sie betreibt den „Hundesalon 4 Friends“ zusammen mit Mirna Huzink. Die beiden Frauen hatten das Telefon ihres Geschäfts bereits einen Monat vor der eigentlichen Eröffnung angeschlossen – und erlebten eine faustdicke Überraschung. „Wir waren direkt für die ersten beiden Wochen ausgebucht“, so Jasmin Haase. Und das Geschäft habe sich nach dem „sehr guten Start“ fortgesetzt. Inzwischen kommen Kunden aus Altenberge und sogar aus dem fernen Oberhausen nach Stadtlohn, um den Vierbeiner frisieren zu lassen.
In Stadtlohn Glück gehabt
Aber woher kommt der Boom? Der Markt sei gewachsen seit der Corona-Pandemie, sagt Jasmin Haase. Bekanntermaßen haben viele Menschen die Zeit genutzt, um sich einen Hund zuzulegen. Aber das ist, betont die 29-Jährige, nur ein Teil der Geschichte: „Das Verhältnis der Menschen zu den Hunden ändert sich, sie sind heute richtige Familienmitglieder.“ Und denen wollen Frauchen beziehungsweise Herrchen auch mal etwas Gutes tun.
Nicht zuletzt haben sich die beiden Geschäftsfrauen genau überlegt, wo sie ihren Hundesalon eröffnen wollen. Stadtlohn habe eine sehr gute Lage, und hier fanden sie nach einiger Suche das passende Ladenlokal. Das sei nicht so einfach, viele Vermieter hätten Vorbehalte wegen der Tiere und fürchteten, die Hunde könnten Lärm machen. In Stadtlohn aber war das anders.
Studierte Sozialpädagogin
Bis zur Eröffnung des ersten eigenen Hundesalons aber war es ein langer und nicht unbedingt gerader Weg. Jasmin Haase studierte in Münster Sozialpädagogik, doch nach Abschluss und Berufseinstieg merkte sie, dass das Frisieren von Hunden ihre Leidenschaft ist. Während des Studiums hatte sie bereits in einem Hundesalon in Gronau gearbeitet. Nach zehn Jahren in dem Job war für sie die Zeit gekommen, sich selbstständig zu machen.
Ihre heutige Geschäftspartnerin kennt Jasmin Haase aus ihrer Zeit in Gronau. Mirna Huzink hat eine richtige Ausbildung als Hundefriseurin gemacht. In den Niederlanden ist das – anders als in Deutschland – ein anerkannter Ausbildungsberuf. Hierzulande kann sich jeder Hundefriseur nennen, die Bezeichnung ist nicht geschützt.
Auch Katzen sind willkommen
Grundsätzlich gilt: Der Hundesalon ist etwas für alle Vierbeiner, ob groß oder klein, ob Pudel oder Schäferhund . Dabei geht es nicht zwangsläufig darum, dem Hund eine richtige Frisur zu verpassen. Bei Tieren mit kurzen Haaren, beispielsweise die bei Familien beliebten Labradore, muss die Unterwolle behandelt werden. Rauhaardackel wiederum bekommen die Haare gezupft. Hier reicht es dann aus, zweimal im Jahr zum Friseur zu gehen. Und: Bestimmte Rassen müssen sogar „frisiert“ werden. Der Cairn-Terrier zum Beispiel hat keinen natürlichen Haarwechsel und muss regelmäßig getrimmt werden. Katzen dürfen übrigens auch kommen.
Das Kerngeschäft der beiden Hundesfriseurinnen aber sind die langhaarigen Tiere. Waschen, schneiden, föhnen, in Form bringen – bei diesen Hunden steht das volle Programm an. Preislich starten die Behandlungen übrigens bei 55 Euro, wobei die Kosten stark variieren. Manche Tiere etwa müssen zu zweit behandelt werden, bei anderen ist der Aufwand größer. Bis zu zwei Stunden kann eine Sitzung in Anspruch nehmen. Währenddessen müssen Frauchen und Herrchen den Laden verlassen. Aber was tut Mensch nicht alles für seinen besten Freund.

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