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Ansatzfarbe und Shampoo durchs Fenster: Friseurin wird im Lockdown kreativ
Friseure im Lockdown
Ein Ende des Corona-Lockdowns ist vorerst nicht in Sicht. Das Team vom Friseursalon Haarmonie in Stadtlohn und Vreden hilft seiner Kundschaft jetzt mit einem speziellen Service durch diese Zeit.
Der Corona-Lockdown wurde weiter verlängert. Deswegen bleiben auch die Türen der Friseursalons in Stadtlohn und Vreden bis auf Weiteres geschlossen. Die Haare wachsen jedoch munter weiter. Jetzt selbst zur Schere greifen, um die Mähne zu bändigen? „Besser nicht!“, mahnen Friseure.
„Wir raten davon ab, die Haare selber zu machen“, sagt Beate Winkelhaus, Inhaberin vom Salon Haarmonie in Stadtlohn und Vreden. Denn die Erfahrung der Friseurmeisterin aus dem ersten Lockdown im Frühjahr 2020 hat gezeigt: „Das wird richtig teuer.“
Gelb statt blond und Pilzfrisuren waren Ergebnisse der Selbstversuche
Einige ihrer Kundinnen hatten versucht, sich die Haare selbst zu blondieren. Das Resultat war jedoch kein kühles Blond, sondern ein sattes Gelb. „Da waren dann super dicke Strähnen drin, so wie es auf der Packungsanleitung aus der Drogerie beschrieben steht“, sagt Beate Winkelhaus. „Dann blondieren sie noch ein zweites Mal und haben kaputte Haare.“
Auch die männlichen Kunden haben im ersten Lockdown selbst zur Schere gegriffen. „Die Männer waren sehr lustig“, sagt die Friseurmeisterin und lacht. „Die haben immer nur die Seiten kürzer geschnitten. Da kamen dann schicke Pilzköpfe in den Salon.“
Die gescheiterten Selbstversuche zeigen: „Unser Handwerk ist hochgepriesen. Man kann sich nicht einfach Youtube-Videos anschauen und sich danach die Haare selber machen“, so Beate Winkelhaus.
Ansatzfarbe und Co. bietet Haarmonie für Kunden zum Abholen an
Für ihre Stammkundschaft bietet die Friseurmeister in diesem Lockdown einen Fensterverkauf an. „Den Fensterverkauf mache ich für Kunden, die Ansatzfarbe, Tönung oder Shampoo brauchen“, sagt Beate Winkelhaus. „Das können wir kontaktlos durchs Fenster geben.“ Dieser Service werde ihren Kunden gut angenommen. Eine Neuberatung am Fenster macht die Friseurin jedoch nicht.
Die Inhaberin der Salons in Stadtlohn und Vreden, wird im verlängerten Lockdown nicht mit Anfragen bombardiert. „Wir haben keine einzige Anfrage zum privaten Schneiden bekommen“, sagt Beate Winkelhaus. „Alle sind brav und warten.“ Anders war es in Frühjahrs-Lockdown. „Da grenzte es schon teilweise an Belästigung.“
Termine für nach dem Lockdown vergibt die Friseurin noch nicht. „Beim letzten Mal haben wir terminiert und dann kam die Verlängerung“, sagt sie. „Das war so anstrengend. Dieses Mal sind wir schlauer und stecken unsere Energie in andere Sachen.“
Friseurmeisterin Beate Winkelhaus blickt positiv in die Zukunft
Sobald das Ende dieses Lockdowns verkündet wird, stellt Beate Winkelhaus mehrere Telefone frei, um möglichst schnell neue Termine vergeben zu können. Auch online können dann Termine gebucht werden. „Sobald die Regierung grünes Licht gibt, sind wir voll da.“
Beate Winkelhaus blickt positiv in die Zukunft. „Es gibt viele, die richtig viel Angst haben. Da ist unsere Branche auch nicht alleine“, sagt sie. „Ich bin immer positiv gestimmt.“ Besonders wichtig sind der Friseurmeisterin ihre Mitarbeiter im Team Haarmonie.
„Ich möchte meine Arbeitsplätze alle behalten“, sagt Beate Winkelhaus. „Die kämpfen alle mit mir weiter, obwohl denen bewusst ist, an was für einem seidenen Faden wir hängen.“
Seit klein auf gerne geschrieben. Ob Tagebuch oder Postkarte. Deswegen war auch der Traumberuf in der Grundschule: Im Winter Bücher schreiben und im Sommer Eis im Eiswagen verkaufen.
