Saloninhaberin Beate Winkelhaus hat mit Trennwänden dafür gesorgt, dass die Kunden auch an den Waschbecken geschützt sind.

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Friseursalon Haarmonie ist gewappnet für die Wiedereröffnung

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Vier Wochen sind die Friseure nun schon wegen des Coronavirus geschlossen. Der Friseursalon Haarmonie bereitet sich schon auf die Wiedereröffnung vor und hat einige Maßnahmen ergriffen.

Vreden, Stadtlohn

, 16.04.2020, 12:00 Uhr / Lesedauer: 2 min

Der Ansatz wird schon grau, die Haare hängen über die Augen und die Spitzen sind kaputt. Die Corona-Krise ist bei vielen inzwischen auch auf dem Kopf zu sehen. Denn die Friseure haben seit vier Wochen geschlossen.

Nun ist zumindest ein Ende der friseurlosen Zeit in Sicht. Am 4. Mai sollen die Salons wieder öffnen dürfen. Das hat Bundeskanzlerin Angela Merkel am Mittwochabend verkündet. Das Team von „Haarmonie“ in Vreden und Stadtlohn jedenfalls ist vorbereitet.

Zeitschriften aus dem Friseursalon verbannt

„Wir haben zum Beispiel Trennwände zwischen den Waschbecken aufgestellt“, erzählt Saloninhaberin Beate Winkelhaus. Mundschutzmasken sind ausreichend auf Vorrat, Desinfektionsmittel und Handschuhe auch.

Die Zeitschriften und Zeitungen sind bereits aus dem Salon verbannt. „Jeder leckt sich die Finger ab und blättert dann um. Das geht in diesen Zeiten natürlich gar nicht“, erklärt Beate Winkelhaus. Die Kunden können ihr privates Handy und das freie Wlan in den Wartezeiten nutzen.

Im Friseursalon Haarmonie stehen die Stühle jetzt extra weit auseinander.

Im Friseursalon Haarmonie stehen die Stühle jetzt extra weit auseinander. © Privat

Die Stühle stehen ebenfalls schon länger deutlich weiter auseinander gerückt. Diese Maßnahme hat das Team schon vor der plötzlichen Schließung Mitte März umgesetzt. „Tatsächlich hatten wir zu der Zeit teilweise mehr zu tun, weil viele noch schnell zum Friseur gehen wollten, bevor die auch schließen“, so Beate Winkelhaus. Andere Kunden hingegen kamen auch vor der behördlichen Anordnung zur Schließung aus Angst nicht.

Erleichterung, als die Schließung angeordnet wurde

Am 18. März dann hat die Regierung beschlossen: Friseursalons müssen schließen. „Da waren wir vor allem erleichtert“, erinnert sich Beate Winkelhaus. „Die Mitarbeiter wollten nicht mehr arbeiten, sie hatten ja auch Angst und haben sich nicht sicher gefühlt. Und ich hatte einen extremen Druck, weil ich meine Mitarbeiter schützen wollte, aber nicht wusste, wie das gehen soll.“

Von einem Tag auf den anderen also blieb das ganze Team zu Hause. Ruhig war es aber deswegen noch lange nicht. „Die erste Woche war ganz schön arbeitsintensiv“, erzählt die Saloninhaberin. Die Kommunikation untereinander und mit den Kunden, Ideen, wie es nun weitergehen soll, die Sorgen wegen der Kurzarbeit und der Existenz des Salons – all das hat Beate Winkelhaus ganz schön gefordert.

Den Antrag auf Soforthilfe vom Bund hat sie direkt ausgefüllt und auch schnell eine Antwort bekommen. „Das war sehr unkompliziert. Das Geld war recht schnell auf dem Konto, aber das ist jetzt auch schon wieder weg.“ Denn die Verbindlichkeiten wie Löhne, Miete, offene Rechnungen oder Krankenkassen-Beiträge liefen ja weiter.

Öffnungszeiten der Friseursalons ausgeweitet

Noch zwei Wochen muss der Salon nun also geschlossen bleiben. Damit ist Beate Winkelhaus dann auch wirklich am Limit angekommen. Eigentlich hatte sie gehofft, schon am 20. April wieder öffnen zu dürfen. Dafür war schon alles vorbereitet.

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„Wir haben unsere Öffnungszeiten verlängert und arbeiten im Schichtsystem“, sagt Beate Winkelhaus. In der Woche sind die Friseure dann von 7 bis 21 Uhr für die Kunden da – auch am Montag, dem Tag, an dem Friseursalons eigentlich grundsätzlich geschlossen sind. Morgens und nachmittags arbeiten unterschiedliche Teams, die Kollegen aus Stadtlohn oder Vreden werden sich untereinander nicht sehen.

In dieser Woche wird Beate Winkelhaus noch einmal mit einer Hygieneberaterin durch die Räumlichkeiten gehen, um wirklich alle möglichen Schutzmaßnahmen zu ergreifen. Dass die Kunden sich endlich wieder einen Friseurbesuch wünschen, merkt sie schon jetzt deutlich. „Das Telefon steht nicht mehr still.“ Die schon vergebenen Termine ab 20. April aber wird sie jetzt wieder absagen müssen.