Warum und wie die Cappenberger Waldschule wächst
Fragen und Antworten
Nach mittlerweile 30 Jahren Cappenberger Waldschule hat sich in der Region wohl rumgesprochen, dass sie Sachen Umwelt- und Naturerziehung ein umfassendes Angebot vorweisen kann - zumindest will die Schule nun expandieren. Hier geht es zu den Antworten der Gründerin und Geschäftsführerin auf die wichtigsten Fragen.

Die Cappenberger Waldschule will expandieren.
Dass die Waldschule jetzt in die Fläche geht, hatte am Dienstagabend Martina Schmidt von Boeselager, die Gründerin und Geschäftsführerin der 30 Jahre alten Einrichtung, dem Trägerverein mitgeteilt. Wir haben die wichtigsten Fragen und Antworten zusammengestellt.
Warum expandiert die Waldschule?
Weil die Bürger des Südkreises es bislang nicht haben. Von Holzwickede, Fröndenberg oder Unna nach Cappenberg zu fahren, sei Schulen für ein Unterrichtsprojekt einfach zu aufwendig, weiß Martina Schmidt von Boeselager.
Landrat Michael Makiolla hatte das während der Feierstunde zum 30-jährigen Bestehen der Waldschule Ende 2016 so ausgedrückt: „Sie leistet einen hervorragenden Beitrag zur Umwelt- und Naturerziehung“ – so gut, dass alle im Kreis in den Genuss kommen sollten. Schließlich zahlen auch alle dafür.
Welche Kommunen unterstützen die Waldschule finanziell?
Inzwischen alle. Denn der Kreis stellt in seinem Haushalt 30.000 Euro für die Waldschule zur Verfügung: Geld, das alle zehn Städte und Gemeinden über die Kreisumlage finanzieren, wie Kreissprecherin Constanze Rauert sagt. Das ist neu. In der Vergangenheit waren es die drei Städte Selm, Lünen und Werne, die die Einrichtung bezuschussten – mit zusammen 25.000 Euro jährlich. Sie haben ihre Zahlungen inzwischen eingestellt.
So lief die die Jubiläumsfeier der Waldschule Cappenberg
Wegen finanzieller Engpässe standen allerorts freiwillige Leistungen – und dazu gehört die Unterstützung der Umweltpädagogik – auf dem Prüfstand. Der Kreis Unna, der Eigentümer des Hauses Opherdicke und des benachbarten Waldes, ist eingesprungen – allerdings mit einer Forderung: Die Waldschule solle künftig auch den Bewohner des Südkreises ein wohnortnahes Angebot machen.
Wann startet der Lernstandort Haus Opherdicke - wie der Cappenberg-Export heißen wird ?
Richtig losgehen soll es nach den Sommerferien. Etwa ein halbes Dutzend Schnupperangebote sind jedoch bereits vor der schulischen Sommerpause geplant. Die Angebote heißen etwa „Tierische Waldsafari“ oder „Aus Laub wird Nahrung“.
Zwischen März und November soll die Einrichtung jeweils für drei Stunden von 9 bis 12 Uhr geöffnet sein. Anmeldung und Beratung erfolgt weiter über die Waldschule Cappenberg, die am Brauereiknapp 17 montags bis donnerstags, 9 bis 16 Uhr, geöffnet hat und unter Tel. (02306) 53541 erreichbar ist.
An wen richten sich die Angebote?
„Wir werden uns zunächst auf den Primarbereich konzentrieren“, sagt Martina Schmidt von Boeselager. 2018 folgten zusätzlich Angebote für Vorschulkinder und für Jugendliche der Sekundarstufe. Später werde die Waldschule auch in Opherdicke – wie auch bereits in Cappenberg – Erwachsene als Zielgruppe in den Fokus nehmen.
Wird die Waldschule das gesamte Haus Opherdicke nutzen?
Auf keinen Fall. Der Unterrichtsort im Südkreis ist der Wald Opherdicke – genauso wie im Nordkreis der Cappenberger Wald. Haus Opherdicke dient sowohl als Treffpunkt, der mit PKW und Bus gut erreichbar ist, als auch als Thema. „Es wird Angebote zur Geschichte des Ritterguts geben“, kündigt von Boeselager an.
Auch wenn Umweltpädagogen und Kursteilnehmer keine Angst vor schlechtem Wetter haben: Ganz ohne feste Unterkunft geht es nicht. Die Waldschule wird einen Pavillon des Wasserschlosses nutzen können: zum Unterstellen bei allzu starken Schauern und zum Lagern von Materialien.
Stockt die Waldschule ihr Personal auf?
Nach und nach wird das der Fall sein. Die Waldschule hat zurzeit drei feste Beschäftigte: die Geschäftsführerin und eine Verwaltungskraft sowie einen Umweltpädagogen mit einem befristeten Vertrag. Außerdem arbeiten rund zehn Waldlehrer auf Honorarbasis. Um das Angebot in Opherdicke wird sich schwerpunktmäßig Andreas Witte aus Unna kümmern, der bereits seit 20 Jahren im Waldschulteam ist.
Und was ist mit den Puccinelli-Skulpturen?
Die werden voraussichtlich im Sommer im historischen Garten des Hauses Opherdicke aufgestellt.