Viel Lob für die Waldschule Cappenberg

Zur Jubiläumsfeier

Oft musste Martina Schmidt von Boselager bangen, ob sie ihren Mitarbeitern das nächste Gehalt würde zahlen können. Ob sie rechtzeitig Spender finden würde. Die Gründerin und Geschäftsführerin der Waldschule schaffte es – 30 Jahre lang. Zur Jubiläumsfeier auf Schloss Cappenberg bekam sie dafür nicht nur Lob und Dank.

CAPPENBERG

, 01.12.2016, 05:30 Uhr / Lesedauer: 1 min
Applaus für 30 Jahre Umweltbildung im Cappenberger Wald – und für ein gelungenes Jubiläumsprogramm. Unter den Gästen auch der ehemalige SPD-Landtagsabgeordnete Wolffram Kuschke (2. v. l.), Hausherr Sebastian Graf von Knitz (3. v. l.), Bürgermeister Mario Löhr, der zugleich Vorsitzender des Trägervereins Waldschule ist, und Förderer Rainer Heibrock (WBG, 4. v.l.).

Applaus für 30 Jahre Umweltbildung im Cappenberger Wald – und für ein gelungenes Jubiläumsprogramm. Unter den Gästen auch der ehemalige SPD-Landtagsabgeordnete Wolffram Kuschke (2. v. l.), Hausherr Sebastian Graf von Knitz (3. v. l.), Bürgermeister Mario Löhr, der zugleich Vorsitzender des Trägervereins Waldschule ist, und Förderer Rainer Heibrock (WBG, 4. v.l.).

Seit gestern darf sich die Waldschule offiziell Regionalzentrum Kreis Unna für Umweltbildung in NRW nennen. Mit dem Titel allein ist es nicht getan. Staatssekretär Horst Becker brachte am Mittwochabend zur Jubiläumsfeier auf Schloss Cappenberg einen Förderbescheid in Höhe von 20.000 Euro mit: „Für den Anfang bis März“, sagte er. „Ich bin sicher, dass diese Finanzierung danach fortgesetzt wird“, sagte der Vertreter von Umweltminister, Johannes Remmel, „und das über die nächsten Jahre“.

Die Förderzusage kam nicht allein. Landrat Michael Makiolla kündigte eine Unterstüzung der Waldschule durch den Kreis Unna an, „vorausgesetzt der Kreistag stimmt am 13. Dezember unserem Haushaltsentwurf zu“. Makiollas Wunsch: Die Waldschule soll künftig nicht nur im Nordkreis wirken, sondern kreisweit. „Sie leistet einen hervorragenden Beitrag zur Umwelt- und Naturerziehung“ – so gut, dass alle Kinder, Jugendlichen und Erwachsenen im Kreis in den Genuss kommen sollten.

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So lief die die Jubiläumsfeier der Waldschule Cappenberg

Zur Jubiläumsfeier der Waldschule Cappenberg im Schloss Cappenberg gab es nicht nur viel Lob und Anerkennung für die Arbeit von Gründerin Martina Schmidt von Boselager - sondern auch einen nette finanzielle Überraschung in Form eines Förderbescheids in Höhe von 20.000 Euro.
02.12.2016
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Kinder der Lünener Käthe-Kollwitz-Gesamtschule musizierten. Die Schule gehörte zu den ersten, die regelmäßig mit der damals jungen Waldschule zusammenarbeiteten.© Foto: Sylvia vom Hofe
Mit einem Tanz präsentierte sich das ganze Team der Waldschule.© Foto: Sylvia vom Hofe
Martina Schmidt von Boeselager saß zwischen SPD-Urgestein Wolfram Kuschke, der sich in der Gründungsphase der Waldschule für die Nordwanderung des Bergbaus stark gemacht hatte, und Sebastian Graf von Kanitz, der Sohn eines erbitterten Bergbaugegners, der sogar vor das Bundesverfassungsgericht gezogen war, damit Cappenberg nicht Cappental werde.© Foto: Sylvia vom Hofe
Selms Bürgermeister Mario Löhr ist zugleich auch Vorsitzender des Trägervereins Waldschule.© Foto: Sylvia vom Hofe
Sebastian Graf von Kanitz war der Hausherr der Feierstunde.© Foto: Sylvia vom Hofe
Landrat Michael Makiolla kündigte eine Förderung durch den Kreis an, wenn der Kreistag zustimmt. Die Waldschule soll kreisweit ausgerichtet werden.© Foto: Sylvia vom Hofe
Selmer Musikschüler begeisterten.© Foto: Sylvia vom Hofe
Mehr als 150 Gäste waren gekommen.© Foto: Sylvia vom Hofe
Staatssekretär Horst Becker hat Umweltminister Remmel vertreten.© Foto: Sylvia vom Hofe
Der Staatssekretär des Umweltministeriums hat einen Förderbescheid mitgebracht.© Foto: Sylvia vom Hofe
Theo Goebel, Gründungsmitglied des Umweltbüros, erinnerte an die Anfänge: den Kampf gegen den Bergbau.© Foto: Sylvia vom Hofe
Georg Tenger von der Arbeitsgemeinschaft Natur-und Umweltbildung (ANU) würdigte Martina Schmidt von Boeselagers ehrenamtliches Engagement als Netzwerkerin.© Foto: Sylvia vom Hofe
Mit einem Empfang im Gelben Saal des Schlosses hat die Jubiläumsfeier begonnen.© Foto: Sylvia vom Hofe
Ein Applaus für die Waldschule.© Foto: Sylvia vom Hofe
Schlagworte Cappenberg,

Sockelförderung durch Land und Kreis

Makiolla beendete seine Rede mit einem herzlichen „Glück auf“: ein Gruß, der manche unter den rund 150 Gästen im Theater des Schlosses zu Lachern reizte. Schließlich war die Waldschule aus dem Umweltbüro hervorgegangen: der Keimzelle des Widerstands gegen die Nordwanderung des Bergbaus.

„Ich stand damals auf der anderen Seite“, sagte der SPD-Politiker Makiolla mit Blick auf die einstigen Bergbaugegner: „Sie haben Erfolg gehabt, letztlich nicht zu Unrecht.“ Die Befürchtung des verstorbenen Grafen Carl Albrecht von Kanitz, dass aus Cappenberg Cappental werde, ist nicht wahr geworden. Theo Goebel, ein Gründungsmitglied des Umweltbüros, sprach angesichts der neuen finanziellen Sockelförderung durch Land und Kreis von einer „willkommenen 180-Grad-Kehrtwende.“

„Ohne mein Team hätte ich mit der Waldschule nicht so weit nach vorne springen können“, dankte Martina Schmidt von Boeselager. Sie hat jetzt zwar weniger Sorgen als vor 30 Jahren, aber immer noch genauso viele Ideen für die Zukunft.