Viel Lob für die Waldschule Cappenberg
Zur Jubiläumsfeier
Oft musste Martina Schmidt von Boselager bangen, ob sie ihren Mitarbeitern das nächste Gehalt würde zahlen können. Ob sie rechtzeitig Spender finden würde. Die Gründerin und Geschäftsführerin der Waldschule schaffte es – 30 Jahre lang. Zur Jubiläumsfeier auf Schloss Cappenberg bekam sie dafür nicht nur Lob und Dank.

Applaus für 30 Jahre Umweltbildung im Cappenberger Wald – und für ein gelungenes Jubiläumsprogramm. Unter den Gästen auch der ehemalige SPD-Landtagsabgeordnete Wolffram Kuschke (2. v. l.), Hausherr Sebastian Graf von Knitz (3. v. l.), Bürgermeister Mario Löhr, der zugleich Vorsitzender des Trägervereins Waldschule ist, und Förderer Rainer Heibrock (WBG, 4. v.l.).
Seit gestern darf sich die Waldschule offiziell Regionalzentrum Kreis Unna für Umweltbildung in NRW nennen. Mit dem Titel allein ist es nicht getan. Staatssekretär Horst Becker brachte am Mittwochabend zur Jubiläumsfeier auf Schloss Cappenberg einen Förderbescheid in Höhe von 20.000 Euro mit: „Für den Anfang bis März“, sagte er. „Ich bin sicher, dass diese Finanzierung danach fortgesetzt wird“, sagte der Vertreter von Umweltminister, Johannes Remmel, „und das über die nächsten Jahre“.
Die Förderzusage kam nicht allein. Landrat Michael Makiolla kündigte eine Unterstüzung der Waldschule durch den Kreis Unna an, „vorausgesetzt der Kreistag stimmt am 13. Dezember unserem Haushaltsentwurf zu“. Makiollas Wunsch: Die Waldschule soll künftig nicht nur im Nordkreis wirken, sondern kreisweit. „Sie leistet einen hervorragenden Beitrag zur Umwelt- und Naturerziehung“ – so gut, dass alle Kinder, Jugendlichen und Erwachsenen im Kreis in den Genuss kommen sollten.
So lief die die Jubiläumsfeier der Waldschule Cappenberg
Sockelförderung durch Land und Kreis
Makiolla beendete seine Rede mit einem herzlichen „Glück auf“: ein Gruß, der manche unter den rund 150 Gästen im Theater des Schlosses zu Lachern reizte. Schließlich war die Waldschule aus dem Umweltbüro hervorgegangen: der Keimzelle des Widerstands gegen die Nordwanderung des Bergbaus.
„Ich stand damals auf der anderen Seite“, sagte der SPD-Politiker Makiolla mit Blick auf die einstigen Bergbaugegner: „Sie haben Erfolg gehabt, letztlich nicht zu Unrecht.“ Die Befürchtung des verstorbenen Grafen Carl Albrecht von Kanitz, dass aus Cappenberg Cappental werde, ist nicht wahr geworden. Theo Goebel, ein Gründungsmitglied des Umweltbüros, sprach angesichts der neuen finanziellen Sockelförderung durch Land und Kreis von einer „willkommenen 180-Grad-Kehrtwende.“
„Ohne mein Team hätte ich mit der Waldschule nicht so weit nach vorne springen können“, dankte Martina Schmidt von Boeselager. Sie hat jetzt zwar weniger Sorgen als vor 30 Jahren, aber immer noch genauso viele Ideen für die Zukunft.