Unterkunft in Schule - Löhr: Keine Alternative
Flüchtlinge in Pestalozzischule
Nach der Schließung der Notunterkunft in Bork kommt für Bürgermeister Mario Löhr nur der Standort Pestalozzischule für eine Flüchtlingsunterkunft in Frage. Dies erklärte er am Mittwochabend im Bürgerhaus den rund 150 anwesenden Selmern.

Die Pestalozzischule in Selm am Pädagogenweg: Hier sollen ab Herbst 2016 Flüchtlinge einziehen, nachdem die Schule nach Bork umgezogen ist.
„Wir müssen auch immer die Kosten im Blick haben“, so Bürgermeister Mario Löhr. Und so habe man auch von einer Landesunterkunft auf dem Disco-Gelände Abstand genommen. Denn man könne sich eine Investition von zwölf Millionen Euro bei einem nur einjährigen Vertrag nicht erlauben. Warum denn dann die Stadt auf dem Gelände nicht eine Unterkunft für 300 Flüchtlinge bauen würde? Auch dann hätte man eine Investition von rund sieben Millionen Euro. „Dies bekommen wir von der Kommunalaufsicht nicht genehmigt.“
Beigeordnete Sylvia Engemann erklärte, man könne die Kosten in Höhe von rund zwei Millionen Euro für die Herrichtung der Pestalozzischule in diesem Jahr schultern. „Wir hätten dann immer noch eine kleine positive schwarze Zahl.“ In den folgenden Jahren wäre dies aber nicht so, wenn die Finanzierung durch das Land und den Bund nicht besser werde.
„Herr Löhr, 300 Flüchtlinge passen proportional nicht zu den wenigen Bürgern in dem Wohngebiet. Gibt es keine andere Möglichkeit?“, so die Frage eines Bürgers. Diese gebe es zurzeit nicht, so der Bürgermeister. „Wir werden aber noch einmal überlegen, ob wir die geplante Anzahl von bis zu 300 Bewohnern nicht verringern können.“
Mit Containern erweitern
Man wolle schauen, ob man vielleicht die Standorte in Bork und Cappenberg mit Containern erweitern könne. 300 Plätze könne man aber auf keinen Fall an einem anderen Ort schaffen. Die Bürger wollten wissen, wie denn die Verweildauer der Flüchtlinge in der Einrichtung sei und wie lange es sie geben werde. Sylvia Engemann: „Dies können wir beides nicht genau beantworten.“ Man wisse nicht, wie sich die Flüchtlingsströme entwickeln würden.
Der Bürgermeister erklärte, er könne die Sorgen und Ängste der Anwohner verstehen. „Dass die Anwohner nicht begeistert und glücklich sind, kann ich verstehen.“ In Bork habe es auch Ängste und Sorgen gegeben. „Doch glauben Sie mir, es ist in Bork ordentlich gelaufen.“ Auf die Aussage, die Kriminalität sei in Bork aber angestiegen erklärte der Bürgermeister ganz deutlich, dies sei nicht der Fall. Zahlen würden dies belegen.
Weiterhin auf der Suche nach Wohnraum
Mario Löhr betonte, auch er würde sich eine andere Lösung wünschen, doch diese gebe es nicht. Man sei auch weiterhin auf der Suche nach Wohnraum. Löhr: „Diesen gibt es aber nicht.“ Die Stadt sei auch nicht bereit, Wohnungen auf Kosten der Stadt zu sanieren, damit dort Flüchtlinge wohnen können.