
© Repro Arndt Brede
Musikschule in Selm: Diese Fotos im Amtshaus Bork sollen Lust auf Musik machen
Musikschule
Musik ist in der ganzen Stadt. Zu beweisen ist dieser Satz nicht. Aber dass Musik an ungewöhnlichen Orten sein kann, ist beweisbar. Auf besonders schöne Weise.
Die Musikschule Selm ist in diesem Jahr 25 Jahre alt geworden. Dazu hatte der Förderverein der Musikschule mit Unterstützung des Lensing Media Hilfswerks einen großen Kalender herausgegeben. Die Motive: Schülerinnen und Schüler der Musikschule mit ihren Instrumenten, fotografiert an verschiedenen Orten in der Stadt Selm. Und zwar an durchaus ungewöhnlichen Orten.
Eine charmante Werbung für das Anliegen der Musikschule: Menschen - ob jung oder alt - die Freude an der Musik zu vermitteln und ihnen näher zu bringen, ein Instrument zu lernen.
Erweiterte Charmeoffensive
Diese Charmeoffensive wird jetzt ausgeweitet. Einige der Motive hängen nämlich jetzt an einem aus musikalischer Sicht ebenfalls eher ungewöhnlichen Ort: in der Galerie des Amtshauses in Bork im Altbau in der ersten Etage. Also an den Wänden in zwei Gängen. Dort, wo die Bürger ihre Verwaltungsangelegenheiten zu erledigen haben.
Am Dienstag, 26. November, eröffnete Jutta Röttger, Leiterin der Zentralen Dienste bei der Selmer Stadtverwaltung, diese Ausstellung. Anwesend: Vertreter der Musikschule, des Fördervereins, der Verwaltung. Und: einige der Fotomodelle aus den Reihen der Musikschule sowie zwei der sechs Fotografen.

Johanna Lohrscheider begleitete die Ausstellungseröffnung im Amtshaus auf der Harfe. © Arndt Brede
Mike Brandenburg, Martin Führt, Klaus Mischke, Armin Nedden, Georg Sehrbrock und Marius Weczera waren 2018 mit ihren Modellen losgezogen und hatten die Fotos geschossen. Baustellen, die Aktive Mitte, die alte Zechenbahn, die Alte Synagoge Bork, der Skaterpark: Das sind nur einige der Orte, an denen die Fotoshootings gelaufen sind. Ungewöhnliche Shootings. Denn wer verbindet schon eine Saxofonistin mit ihrem Instrument mit einem Industrieunternehmen. Das Motiv vor dem Eingang gehört zu den interessantesten Fotos.
Fotos strahlen
Nicht minder ästhetisch schön: die anderen Fotos. Junge Selmer mit Musikinstrumenten. Sie kommen nicht statisch rüber. Sie strahlen. Sie erwecken Musik zum Leben. Jedenfalls in der Fantasie des Betrachters. Sie können durchaus dazu beitragen, dass sich Menschen für die Musikschule interessieren, die sonst mit ihr nicht in Berührung gekommen wären. „Wir hoffen, dass diese Wirkung eintritt“, sagt Margot Berten, Vorsitzende des Fördervereins der Musikschule Selm.

Teilnehmer der Ausstellungseröffnung mit Bildern von Musikschülern im Borker Amtshaus. © Arndt Brede
Um diese Wirkung überhaupt zu ermöglichen, hatte es einer längeren Vorbereitungszeit bedurft, wie Martin Führt, einer der sechs Fotografen gegenüber der Redaktion berichtet. „Ich war mit drei Harfenistinnen unterwegs, und wir mussten einmal den Ort wechseln, weil es geregnet hatte.“ Es habe jedenfalls Spaß gemacht, „mit den Models zu arbeiten“.
„Wir haben alle Musikschüler angesprochen, ob sie als Models zur Verfügung stehen wollen“, berichtet Verena Volkmer. Mitgemacht haben aber nicht alle.
Bis zum 20. Februar 2020
Die 22 Bilder werden bis zum 20. Februar 2020 im Borker Amtshaus hängen. Und zwar zu den Öffnungszeiten der Verwaltung. Und was passiert dann mit den Fotos? „Denkbar ist, dass wir die Bilder an die Eltern verkaufen, deren Kinder dort abgebildet sind“, sagt Margot Berten. Das sei aber noch nicht final entschieden. „Es ist aber auch an uns die Bitte herangetragen worden, dass Bilder auch wieder im Bürgerhaus Selm aufgehängt werden, wie es in diesem Jahr bereits geschehen war.“ 20 weitere Fotos sind nicht gehängt worden. Mangels Platz.