Christian Reimann von Lumberjack‘s Diner hat schon Gäste nach Hause geschickt, die ihren Personalausweis vergessen haben.

© Sabine Geschwinder (Archiv)

Lumberjack‘s-Wirt zu 2G-plus-Kontrollen: „Da geht schon Zeit verloren“

rnCorona-Regeln

Die Gastronomie hat es nicht leicht in diesen Zeiten. Bei Kontrollen der 2G-plus-Regel gibt es nun noch eine Besonderheit bei Johnson & Johnson-Geimpften. Nicht einfach, sagt ein Selmer.

Selm

, 21.01.2022, 16:25 Uhr / Lesedauer: 2 min

Immer wieder neue Regelungen und die müssen sich die Gastronomen selbst zusammen suchen. Wer derzeit in einem Restaurant essen gehen will, muss nachweisen, dass er mindestens zwei Mal geimpft ist und einen tagesaktuellen Test absolviert hat. Oder aber geboostert, also drei Mal geimpft ist.

Bei Gästen, die mit Johnson & Johnson geimpft wurden, gab es längere Zeit Unsicherheit, ob eine zweite Impfung bereits als Booster gilt. Seit Sonntag (16.1.) ist klar - in Nordrhein-Westfalen müssen auch Johnson & Johnson-Geimpfte eine dritte Impfung nachweisen. Es sei denn, die zweite Impfung liegt zwischen 14 und 90 Tagen zurück, dann gelten sie in der Zeit auch als geboostert. Nach Tag 90 brauchen sie eine dritte Impfung. Und das müssen die Gastronomen nun auch kontrollieren.

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„Wir hatten bisher so etwa zwei Fälle, bei denen Johnson & Johnson-Geimpfte den Nachweis bringen mussten“, sagt Christian Reimann, Chef des Lumberjacks Diner. Probleme mit der Kontrolle nach 2G-plus-Regel hatten er und seine Mitarbeiter bisher nicht. „Alle Gäste sind sehr kooperativ. Es kommen aber nur ganz wenige, die noch nicht geboostert sind und deshalb einen Test dabei haben“, so Reimann.

„Da geht schon Zeit verloren“

Die Kontrollen sind sehr aufwendig, denn nicht nur die Impfnachweise oder Tests müssen vorgelegt werden, sondern auch Personal- oder andere Lichtbild-Ausweise, um zu sehen, ob es sich tatsächlich um die Person handelt, deren Impfnachweis da gerade präsentiert wird. „Da geht schon Zeit verloren“, so Reimann.

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Es seien aber nun mal die derzeit gültigen Verordnungen, die man umsetzen müsse, so der Selmer Gastronom, in dessen „Diner“ an der Kreisstraße vor allem Burger und Steaks auf der Speisekarte stehen. Er diskutiere auch nicht mit seinen Mitarbeitern über Sinn und Unsinn der Maßnahmen.

Es seien halt auch immer mal wieder Gäste da, die ihren Ausweis vergessen haben. Da können Reimann und sein Team kein Auge zudrücken. „Die Strafe bekäme ich, wenn es Kontrollen vom Ordnungsamt gibt und bei uns Gäste ohne Ausweis erwischt werden. Und das würde teuer werden“, so Reimann. Deshalb schickt er Gäste ohne Ausweis auch wieder nach Hause, um das Dokument zu holen.

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Ab und zu kommen auch Gäste, die ihren Impfausweis nicht per Handy präsentieren, sondern den gelben Impfausweis dabei haben. Im „Lumberjacks´ Diner“ treffen sich derzeit meistens eher kleinere Gruppen von Freunden und Familien. Reimann: „Die großen Tische fehlen halt und wir hatten auch im Dezember sehr viele Absagen von Firmen-Weihnachtsfeiern.“ Auf Wunsch der Geschäftsleitungen der Firmen wurden die Feiern verschoben. Und weil es eben „verschoben“ wurde, hofft Reimann, dass das Ganze dann im März oder April nachgeholt wird, wenn es die Corona-Lage erlaubt.