
Blick auf verschiedene Häuser im Tiny House Village. In Mehlmeisel im Fichtelgebirge gibt es das erste Tiny House „Dorf“ Deutschlands. © picture alliance/dpa
Wohin mit einer Tiny-House-Siedlung in Schwerte?
Wohntrend
Vor einem Jahr fragte die SPD bei der Verwaltung an, ob es in Schwerte einen Platz für eine Tiny-House-Siedlung gebe. Jetzt hakt auch die CDU nach und fordert ein Areal für die Minihäuser.
Tiny Houses haben viele Fans bundesweit. Immer mehr Kommunen geben dem Trend nach und weisen Areals als Siedlungsgebiete für die Minihäuser aus. Und auch in Schwerte wird das Thema diskutiert. Denn neben der SPD, die bereits im vergangenen Sommer die Stadtverwaltung aufforderte nach entsprechenden Flächen zu suchen, zog nun auch die CDU mit einem Antrag nach.
Nicht ohne darauf zu verweisen, dass man ja bereits 2020 ein Areal für Tiny Häuser gefordert habe. Damals auf dem Gelände am Gänsewinkel, wo einst die Containersiedlung für Flüchtlinge stand. Das Areal wird nun für die Erweiterung der Gesamtschule genutzt. Wo also hin mit Minihäusern?
Verwaltung hat „Ideen“, aber nichts Konkretes
Von Seiten der Verwaltung gibt es aktuell wenig Neues zu diesem Thema. „Die Verwaltung habe bereits ein paar Ideen für mögliche Grundstücke, aber nichts Konkretes“, so Stadtsprecher Ingo Rous. Und weil es um Immobiliengeschäfte und Besitztumsverhältnisse ginge, könne man, so lange nichts in trockenen Tüchern sei, nichts sagen.

Mini-Häuser finden auch in Deutschland immer mehr Anhänger. Vor allem in Großstädten, wo Wohnraum knapp und Mieten hoch sind. © picture alliance / Patrick Pleul/dpa-Zentralbild/dpa
Parteien sind sich einig
Dabei sind sich die Parteien im Grund einig: Auch Schwerte solle eine Fläche ausweisen, wie es derzeit in Dortmund-Sölde passiert. Dort entsteht auf einem ehemaligen Spielplatz ein Areal für die Minihäuser mit strengen Regeln: Ein Haus für eine Person darf maximal 45 Quadratmeter groß sein, für jede weitere Person kommen 15 Quadratmeter hinzu.
Wenig Energieverbrauch, niedriger Preis
Diese Mini-Größe birgt Vorteile. Man braucht vergleichsweise wenig Energie für Strom sowie Heizung und entlastet die Bewohner bezüglich steigender Energiekosten. Sie sind im Gegensatz zu normalen Einfamilienhäusern erschwinglich, listet der stellvertretende Fraktionschef der CDU, Bernd Krause, auf.
Und man könne bei so einer Siedlung auch Photovoltaik- und Solarthermieanlagen, Regenwasserspeicher sowie regenwasserdurchlässige Pflastersteine einplanen, sowie einen Parkplatz außerhalb der Siedlung mit E-Ladesäulen, sodass die Tiny-House-Siedlung an sich autofreie Zone sei, betont die CDU in ihrem Antrag.
Wasserversorgung muss geregelt werden
Viele Tiny Houses benötigen kein Fundament. Allerdings muss auch so eine Siedlung erschlossen sein. Denn die Wasser und Abwasserversorgung muss geregelt werden. Und vermutlich reichen auch Solarpanelle nicht aus, um die Häuschen komplett mit Strom zu versorgen.
Die Tiny-House-Bewegung hat ihren Ursprung in den USA. Sie propagiert das Leben in kleinen Häusern, wobei es laut Wikipedia keine feste Definition dafür gibt, bis zu welcher Wohnflächengröße ein Gebäude als Tiny House gilt und ab wann es als Small House (Kleinhaus) bezeichnet wird. Wikipedia definiert es so: „Tiny Houses werden zumeist zwischen 15 und 45 m² und Small Homes mit bis zu 90 m² Wohnfläche beschrieben.“
Ist mit Überzeugung Lokaljournalist. Denn wirklich wichtige Geschichten beginnen mit den Menschen vor Ort und enden auch dort. Seit 2007 leitet er die Redaktion in Schwerte.
