Wanderung auf dem Bürenbruch zu Windrädern, die es noch nicht gibt

Energiewende

Wer Windkraftanlagen in Schwerte bauen möchte, erntet meist Sturm. Nun ist ein Windpark an der Stadtgrenze geplant. Die SPD lädt zu einer Wanderung ein – zu Windrädern, die es noch nicht gibt.

Schwerte

, 21.05.2021, 15:00 Uhr / Lesedauer: 2 min
Noch stehen keine Windräder auf dem Bürenbruch.

Noch stehen keine Windräder auf dem Bürenbruch. (Symbolbild) © picture alliance / dpa

Eine Umfrage von Forsa ergab: 82 Prozent der Deutschen sind für Windkraft. Anders wird es aber vor der eigenen Haustür. Da sind oft auch Naturschützer gegen die Anlagen. Und auch in der Schwerter Politik tut man sich mit Windenergie traditionell schwer.

Schon 2012, als die Stadtwerke selbst Windkraftwerke in Ergste bauen wollten, kapitulierte der Rat letztlich vor den Protesten der Anwohner. Die sind bei Thema Windkraft immer wieder laut zu hören. Das Arsenal der Gegenargumente ist jedes Mal ähnlich: Die Anlagen sind zu groß, der Schattenschlag und die Geräusche störend, sie seien eine Gefahr für Vögel und in erster Linie verschandeln sie eben die Landschaft.

Kreis versagte Baugenehmigung

Mit dem Thema Windkraft, ist lokalpolitisch offensichtlich kein Blumentopf zu gewinnen. Als der Projektplaner Abo-Wind im Sommer 2020 plante, zwei Windkraftanlagen in Ergste zu bauen, lief eine Bürgerinitiative Sturm. Und weil im Herbst 2020 die Kommunalwahlen anstanden, hatte man bei der Schwerter Politik leichtes Spiel.

Sowohl SPD als auch CDU, FDP und WfS waren sich schnell einig, und beschlossen im Rat, das sogenannte Einvernehmen zu versagen. Die Grünen blieben neutral und verwiesen in ihrer Stellungnahme auf den Kreis. Nur der könne kompetent entscheiden. Das tat der Kreis Unna dann auch und versagte die Baugenehmigung. Warum, das wollte man angesichts des drohenden Rechtsstreits mit der Abo-Wind nicht sagen.

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Anders hatte der benachbarte Märkische Kreis entschieden. Er genehmigte zwei Windanlagen an der Stadtgrenze. Doch die Abo-Wind entschied sich anders: Sie will jetzt auf der Märkischen Seite vier große Windkrafträder bauen. Das verzögert natürlich das Verfahren. Und ruft erneut Bürgerprotest auf den Plan.

Wanderung ab Haus Linneweber

Die SPD steigt auf dieses Thema erneut ein und der SPD-Ortsverein Süd lädt zu für Pfingstsamstag (22.5.) zu einer Windräder-Wanderung ein. Ab 14 Uhr treffen sich die Teilnehmer am Wanderparkplatz neben Haus Linneweber am Bürenbruch.

Gemeinsam mit den Anwohnern, interessierten Bürgerinnen und Bürgern aus Schwerte und Iserlohn wolle man sich bei einer Wanderung zu den verschiedenen Standorten informieren, miteinander ins Gespräch kommen und diskutieren, so die SPD. „Für die Wanderung bitten wir um witterungsgemäße Kleidung und bitte die Masken nicht vergessen“, so die Vorsitzende des SPD Ortsverbandes Süd, Sigrid Reihs.

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Genehmigungsverfahren beginnt von vorne

Der neue Windpark wird ohnehin noch eine wenig auf sich warten lassen, Denn weil die Abo-Wind von zwei auf vier Anlagen aufsatteln will, geht das komplette Genehmigungsverfahren in eine neue Runde.

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