
Peter Molczyk, Udo Edelmeier und Hasko Weise sind Teil des Teams der Streuobstwiesen Geisecke. © Hanna Lecking
Tonnenweise Äpfel geerntet – und die nächsten Projekte auf den Streuobstwiesen stehen schon an
Streuobstwiesen Geisecke
In Geisecke ist Erntezeit. Der Saft der geernteten Äpfel wird an Kindergärten und an die Tafel gespendet. Doch die Ausgleichsfläche soll mehr sein als eine Streuobstwiese: „Ich will, dass das Ganze lebt.“
Seit circa 40 Jahren existieren die Streuobstwiesen in Geisecke nun schon als Ausgleichsfläche zum ansässigen Industriegebiet. Doch war die Grünfläche nur kurze Zeit nach ihrer Anlegung bereits völlig in Vergessenheit geraten.
Bis sich vor drei Jahren der ehemalige Fahrlehrer Udo Edelmeier der Fläche annahm und mit seinem wachsenden Team aus Ehrenamtlichen ein wahres Naturparadies schuf.

Dieses Birkentor kennzeichnet den Eingang zu den Streuobstwiesen. © Hanna Lecking
„Es soll nicht nur eine Streuobstwiese sein“, macht Udo Edelmeier direkt deutlich. Mit der Zeit habe die Idee immer weiter an Fahrt aufgenommen und mittlerweile laden einige Sitzecken und viele andere Besonderheiten den ein oder anderen Besucher ein, zu entspannen und die Natur zu genießen.

Der zentrale Platz der Streuobstwiesen: Hier kann jeder, der möchte, verweilen. Sogar Geburtstage wurden hier schon gefeiert. © Hanna Lecking
Der Grundgedanke für die Streuobstwiesen sei, dass nicht nur große Tiere, sondern besonders die kleinen, wie Spinnen, Bienen, Lurche und Schlangen, einen Ort zum leben finden. „Ich will, dass das Ganze lebt“, meint Edelmeier.
Und die kleinen Tiere seien nun einmal die Nahrung für die großen und diese wiederum für noch größere und so sei vom kleinen Insekt bis hin zu Rehen und Mardern alles auf der Schwerter Streuobstwiese vertreten, erklärt er weiter.
„Natürlich haben wir durch die Wiese auch einigen Tieren ihren Lebensraum weggenommen“, meint Hasko Weise dazu. Dennoch versuche das Team aus rund sieben Ehrenamtlichen, den Tieren mit der Wiese etwas zurückzugeben.

Im Sommer blühen die Inseln mit bienenfreundlichen Blumen in vielen verschiedenen Farben. © Hanna Lecking
Für die Bienen seien im Frühjahr daher auf der ganzen Wiese verteilt kleine Inseln mit bienenfreundlichen Blumen angelegt worden. Und auch die beiden mehrstöckigen Lebenstürme bieten gleich mehreren Tieren, wie Insekten und Igeln, ein warmes Zuhause. „Jeder, der hier leben möchte, kann gerne einziehen“, freut sich Udo Edelmeier.
Um den Turm herum haben die Ehrenamtlichen zusätzlich noch eine Benjeshecke angelegt, durch die altes Schnittgut sinnvoll weiterverwendet werden kann – und davon gebe es auf der Wiese im Überfluss.

Der Lebensturm und die Benjeshecke bieten vielen Tierarten Unterschlupf. © Hanna Lecking
Als nächstes Projekt sei dann ein Feuchtbiotop geplant, um noch weiteren Tierarten optimale Bedingungen zu bieten. Außerdem sei vorgesehen, ein Tipi für die menschlichen Besucher zu bauen. „Davor wollen wir Beete anlegen, so können die Kinder dann zum Beispiel sehen, wie eine Möhre entsteht und wo sie herkommt“, kündigt Edelmeier an.
Und auch im Winter wird es auf den Streuobstwiesen in Geisecke nicht langweilig, denn die rund 160 Obstbäume auf insgesamt 3,5 Hektar Land müssen gut gepflegt werden, damit sie auch im nächsten Jahr wieder Früchte tragen können. „Es ist eben eine Never-Ending-Story“, meint Udo Edelmeier dazu.
„Im Winter werden die Bäume, die es nötig haben, zurückgeschnitten“, erklärt er weiter. Dadurch würden die Äpfel langfristig größer und saftiger. „Von einem gepflegten Baum konnten wir in diesem Jahr ganze 200 Kilogramm Äpfel ernten“, berichtet Edelmeier.

Auch für Eulen, Fledermäuse und Meisen hat das Team Kästen angebracht. Von den Eulenkästen, wie hier zu sehen, muss es aber mindestens zwei geben, da die Elterntiere nach dem Schlüpfen der Jungen ausziehen. © Hanna Lecking
Insgesamt habe das Team in diesem Erntejahr bereits 3,3 Tonnen Äpfel ernten können. Und im Oktober gehe es dann mit den spätreifenden Apfelsorten weiter. „Die Äpfel bringen wir dann zu einer Hofmosterei in Unna“, erklärt Udo Edelmeier das weitere Vorgehen. Dort würden die Äpfel gepresst und der entstandene Saft am Ende an Kindergärten in Schwerte und an die Schwerter Tafel gespendet.
Spenden erwünscht
Um diesen guten Zweck auch weiterhin zu erhalten, freue sich das Team der Streuobstwiesen Geisecke stets über Spenden aller Art, von neuen Gartengeräten bis hin zur Geldspende. „Da muss ich auch wirklich all unseren bisherigen Spendern danken“, meint Edelmeier dazu. Darunter seien auch das Gartencenter Pötschke, die Sparkasse und viele weitere Schwerter Unternehmen.

Das Team der Streuobstwiesen freut sich über Spenden aller Art. © Hanna Lecking
Aktuell seien auch Apfelspenden herzlich willkommen, denn so könne die Saftmenge noch einmal gesteigert werden. Diese können gerne bei der Tafel in Schwerte abgegeben werden. Und bei Mengen über 50 Kilogramm würde sogar ein Mitglied des Teams die Äpfel persönlich abholen. Wer spenden möchte, kann sich gerne unter der Nummer 0172/9229859 mit Udo Edelmeier in Verbindung setzen.