
Im Garten von Jonas, Oskar und Ralf Urban (v.l.) findet man ganz besondere Pflanzen – unter anderem auch eine fünf Meter hohe, winterharte Banane. © Hanna Lecking
Riesen-Banane in Schwerte – Im Garten der Urbans wachsen viele Raritäten
Winterharte Banane
Im Garten der Familie Urban wachsen so einige heimische und exotische Pflanzen in harmonischem Einklang. Eine ganz besondere Rarität ist die fast fünf Meter hohe, winterharte Banane.
In der Schwerter Eisenbahnersiedlung sind Gärten gar nicht wegzudenken. Ob eine kleine Gartenzeile oder eine große Rasenfläche mit Beeten und Blumen – hinter jedem Haus verbirgt sich eine individuell gestaltete Wohlfühloase.
Ein ganz besonderes Paradies lässt sich allerdings bei der Familie Urban finden. In dem Garten hinter dem Mehrgenerationenhaus, in dem Vater, Sohn und Enkelsohn wohnen, kann man allerlei Pflanzen betrachten. Von Exoten, über Gemüse und Obst bis hin zu heimischen Blumen ist in diesem Garten alles zu sehen.
30 Jahre alter Ginkgo wächst in Schwerte-Ost
„Der Ginkgo dort drüben, der wächst schon seit fast 30 Jahren in diesem Garten", berichtet Ralf Urban sichtlich stolz. Der gelernte Kaufmann hat vor 30 Jahren umgeschult und in den Garten- und Landschaftsbau gewechselt.
Parallel dazu habe er den Ginkgo in seinem Garten eingepflanzt, der damals noch sehr klein gewesen sei. Heute erhebt sich der stattliche Baum schon weit über das kleine Gewächshaus im Garten der Urbans. „Im späten Sommer werden die Blätter wunderschön zitronengelb!“, freut sich der Rentner.
Ein ganz besonderer Hingucker ist jedoch die winterharte Bananenpflanze, die mit ihren zwei Meter großen Blättern im Sommer als ein richtig guter Schattenspender dienen kann.
Winterharte Banane wuchert im Schwerter Garten
2018 habe sein Vater die Banane in die hintere Ecke des Gartens gepflanzt, erzählt Jonas Urban. Seitdem habe sich die Pflanze rasant entwickelt und in gerade einmal vier Jahren eine stolze Höhe von circa fünf Metern erreicht. Und auch das jüngste Mitglied der Familie, Sohn und Enkelsohn Oskar, habe schon großen Gefallen an dem riesigen Exoten gefunden.

So klein war die Banane noch vor einigen Jahren. Ableger sind auch auf diesem Bild schon zu erkennen. © Jonas Urban
„Und es werden immer mehr Bananenpflanzen“, erklärt Ralf Urban. Auch die Ableger aus diesem Jahr sind bereits zu sehen, allerdings erst wenige Zentimeter hoch. Bei der Banane sei es so, dass sie jedes Jahr wachse und große Teile der Pflanze auch wieder absterben.
Um aber weiter zu bestehen, produziere die Banane einige Ableger, die schließlich zu genauso stattlichen, ausgewachsenen Bananenpflanzen heranwachsen, berichtet der passionierte Gärtner weiter. So finden sich im Garten der Urbans schon lange nicht mehr nur eine, sondern mehr als zehn Bananenpflanzen an einem Fleck.
Die Banane macht viel Arbeit
Kurz vor dem Winter müssten die Pflanzen allerdings zurückgeschnitten werden, denn die Banane sei zwar winterhart, Frost könne für die relativ robuste Variante allerdings trotzdem gefährlich werden. Jedes Jahr hole er sich dann bis zu zehn Säcke Laub vom nahegelegenen Spielplatz, berichtet Ralf Urban.
Damit bedecke er dann die Stümpfe und helfe ihnen so dabei, durch die kalten Winter zu kommen. „Manchmal werden es dann aber auch 15 oder mehr Säcke Laub“, wirft sein Sohn Jonas Urban schmunzelnd ein.
Und sogar Früchte trage die exotische Pflanze. Essbar seien diese aber leider nicht, erklärt Ralf Urban. Aufgrund der vergleichsweise kühlen Temperaturen in Deutschland würden sich zwar Früchte entwickeln, so schön lang, gelb und süß wie ihre Verwandten aus dem Supermarkt, würden die Bananen aus dem heimischen Garten dann aber doch nicht werden.

Hier sind die Früchte der Bananenpflanze zu sehen. Essbar sind diese aber leider nicht. © Jonas Urban
Eine weitere Rarität in Urbans Garten ist der Überhängende Mammutbaum (sequoiadendron giganteum pendulum), der auch schon seit einigen Jahren hier beheimatet ist.
Die Besonderheit an diesem Baum sei es, dass er nach oben hin sehr dünn werde. „Sobald sich dann zum Beispiel Vögel auf die Spitze setzen, biegen sich die Äste nach unten und so entstehenden dann die typischen, verzweigten und verschlungenen Äste des Baumes“, erklärt Ralf Urban.

Auch der Überhängende Mammutbaum (sequoiadendron giganteum pendulum) ist eine wahre Rarität, die im Garten der Urbans zu finden ist. © Hanna Lecking
Doch der Garten der Urbans hat nicht nur Exoten wie die Banane oder den Mammutbaum zu bieten. Auch einige heimische Pflanzen sowie verschiedene Obst- und Gemüsesorten wachsen in den Beeten und im Gewächshaus der Familie. Als letztes seien Cantaloupe-Melonen eingezogen, erzählt Jonas Urban, während Oskar stolz auf die kleinen Früchte zeigt.
Jedes Jahr etwas anderes
Bis vor Kurzem habe in der anderen Ecke des Gartens auch noch ein Apfelbaum gestanden. „Letztes Jahr sind sogar Oskars Kita-Kumpels zu uns in den Garten gekommen und haben sich Äpfel und Weintrauben mitgenommen“, berichtet Jonas Urban. „Der Baum hat gut getragen“, meint auch Ralf Urban. Am Ende hätten sie nur leider nicht gewusst, was sie mit den ganzen Äpfeln anstellen sollten, da sind sich die beiden einig.
Im Gegensatz zum Apfelbaum sind die Weintrauben allerdings geblieben und hängen auch in diesem Jahr schon von ihren Reben. Grundsätzlich komme jedes Jahr nur das in den Garten, auf das die Familie auch Lust habe, erklärt Ralf Urban. So komme auch gleich immer etwas Abwechslung in die Gartenpflege.
„Und wie mein Vater immer sagt: Es ist besser jeden Tag eine Stunde zu arbeiten, als einen einzigen Tag viele Stunden“, meint Jonas Urban. So ein Garten mache schon sehr viel Arbeit, aber auch viel Freude. „Ich habe auch immer noch großen Spaß an der Gartenarbeit“, freut sich Ralf Urban.
Und die neue Generation an Gärtnern wächst bei den Urbans schon gleich mit auf. Während Vater und Großvater alles über den Garten erzählen, pflanzt Oskar einfach schon mal einen neuen Apfelbaum. Vielleicht wird dieser ja in ein paar Jahren schon so groß wie die Bananenpflanze.