
Susanne Schneider (55) arbeitet oft an ihrem Esstisch, daheim. Jetzt kehrt die FDP-Politikerin in den Landtag zurück. © Heiko Mühlbauer
Susanne Schneider (55, FDP) kehrt in den Landtag zurück
Landespolitik
Joachim Stamp, einstiger Hoffnungsträger der NRW-FDP, kündigte am Donnerstag seinen Rücktritt an. Damit kehrt die heimische Abgeordnete Susanne Schneider in den Landtag zurück.
Eigentlich wollte Susanne Schneider nach Urlaub und vielen Terminen bei der FDP-Fraktion in Düsseldorf sich in diesem Herbst darum kümmern, wie es beruflich weitergehen soll. Äußerst knapp war die Gesundheitsexpertin ihrer Partei am allgemein schlechten Wahlergebnis ihrer Partei gescheitert. Doch jetzt kehrt sie in den Landtag zurück.
Stamp gibt Landesvorsitz und Landtagsmandat ab
Am Donnerstag hatte FDP-Landeschef Joachim Stamp sich in einer Mail an die Mitglieder der FDP gewandt. Darin kündigte er an, dass er nach dem schlechten Ergebnis bei der Landtagswahl, nicht wieder für den Vorsitz der Partei kandidieren werde. Und er werde auch sein Landtagsmandat abgeben. Der Bonner „General-Anzeiger“ hatte zuerst darüber berichtet.
Susanne Schneider auf Platz 13 der Liste
An dieser Stelle kommt die Schwerterin Susanne Schneider, die im Wahlkreis Unna I kandidiert hatte, ins Spiel. Zwölf Abgeordnete zogen nach der Wahl im Mai für die Liberalen in den Landtag ein. Alle über die Reserveliste. Und auf der steht Susanne Schneider auf Platz 13. Sie ist damit die Nachfolgerin von Stamp.
Susanne Schneider bestätigte am Freitag auf Anfrage, dass sie nach Düsseldorf zurückkehren werde. Wann der Wechsel stattfinde, könne sie noch nicht sagen. Stamp habe ja angekündigt, dass er sich neu orientiere wolle.
Gerüchte: Stamp wird Sonderbeauftragter
In welche Richtung das gehen könne? Offiziell gibt es dazu keine Erklärung, aber politische Kommentatoren und Berichterstatter handeln den einstigen Stellvertretenden Ministerpräsidenten und NRW-Minister für Kinder, Familie, und Flüchtlinge als Kandidaten für den Posten eines Sonderbeauftragten der Bundesregierung für Migration. Dies müsste allerdings der Bundestag beschließen.
Fest steht hingegen die Rückkehr von Susanne Schneider in den Landtag. Und mit ihr würden wahrscheinlich die Zuständigkeiten der FDP-Abgeordneten neu geordnet. „Ich gehe davon aus, dass ich wieder das Thema Gesundheit übernehmen werde“, so Schneider. Auf jeden Fall freue sie sich über die „schöne Perspektive“.
Verantwortung für das schlechte Wahlergebnis
Bereits Ende Juli hatten die Mitglieder der Fraktion von den Plänen ihres Chefs erfahren. Der hatte bereits direkt nach der Wahl angekündigt, er werde die Verantwortung für das schlechte Wahlergebnis übernehmen und einen „geordneten Neuanfang sicher stellen“.
Seit 2012 war Susanne Schneider Mitglied im Landtag. Bei der Wahl im Mai hatte sie einen vermeintlich sicheren Listenplatz. Doch das schlechte Gesamtergebnis ihrer Partei verhinderte hauchdünn den direkten Einzug ins Landesparlament.
„Um 0.30 Uhr war ich drin, um 1 Uhr wieder draußen“, erinnert sie sich.
Schneider ist auch Mitglied im Landesvorstand
Da Susanne Schneider Mitglied im Landesvorstand ist, war sie auch nach der Wahl weiterhin in die Landespolitik eng eingebunden. Susanne Schneider ist gelernte Krankenschwester, war Stationsleiterin und Pharmareferentin. In der FDP-Landtagsfraktion war sie zuletzt Sprecherin für Gesundheit und Pflege und Sprecherin für Gleichstellung und Frauen.
Ist mit Überzeugung Lokaljournalist. Denn wirklich wichtige Geschichten beginnen mit den Menschen vor Ort und enden auch dort. Seit 2007 leitet er die Redaktion in Schwerte.
