
© Bernd Paulitschke
Sparkasse Schwerte: Fusion mit Dortmund steht bevor
Geldinstitute
Die Sparkassen Schwerte und Dortmund fusionieren. Das beschlossen die Aufsichtsgremien der Institute am Donnerstag. Der Termin steht fest. Für Schwerter Kunden bedeutet das eine Änderung.
Anfang Juli ließ die Sparkasse erstmals durchblicken, dass man über eine Fusion mit dem Geldinstitut in Dortmund nachdenke. Ein knappes halbes Jahr später steht die Fusion nun vor der Tür: Die Verwaltungsvorstände der Sparkassen, also deren Aufsichtsgremien, haben am Donnerstagabend (11.11.) der Fusion zugestimmt.
Einstimmig, wie es in einer Presseerklärung der Sparkassen heißt. Damit ist der Weg fast frei für den Zusammenschluss. Im Dezember müssen nur noch die Stadträte in Schwerte und Dortmund dem Vorhaben zustimmen. Denn Sparkassen gehören ihren Kommunen.
Die Zustimmung der Kommunalpolitiker gilt aber als relativ sicher. Denn die Verwaltungsräte sind überwiegend mit Vertretern der Ratsfraktionen besetzt. In Schwerte gibt es zwei Arbeitnehmervertreter, die restlichen Sitze gehören Vertretern des Stadtrates. Bürgermeister Dimitrios Axourgos ist als Aufsichtsbeamter in dem Gremium vertreten.
Wenn der Rat zustimmt, wird im Juni fusioniert
Sollten die Stadträte zustimmen, würde die Sparkassenfusion am 1. Juni 2022 juristisch wirksam, wirtschaftlich aber bereits ab dem 1. Januar rückwirkend gelten. Für die Kunden ändert sich kurzfristig nichts. „Später werden sich aber die Kontonummern der Schwerter Kunden ändern“, erklärt Schwertes Sparkassenvorstand Ulrich Bartscher.
Technisch sei so eine Fusion kein Thema, da das Rechenzentrum der Sparkassen auf diesem Gebiet schon reichlich Erfahrung aufweise, so Bartscher. Da brauche sich niemand Gedanken machen, dass etwas schief laufe.
Fusion war lange politisch nicht gewünscht
Als die Pläne im Juli bekannt wurden, hieß es noch, man rede auch über andere Formen der Zusammenarbeit. Aber schon damals war relativ klar, dass die Schwerter Sparkasse sich wohl dem deutlich größeren Partner in Dortmund anvertrauen würde. In Schwerte galt eine solche Fusion lange Zeit als politisch nicht gewünscht. Denn das öffentliche Geldinstitut sollte der Stadt gehören.
Doch die Fusion wurde immer dringender: Auch wenn die meisten Sparkassen bislang relativ gut durch die Negativ-Zinsperiode kommen, wird das Geschäft für kleine Institute immer schwieriger.
„Die Rahmenbedingungen in der Kreditwirtschaft, wie die anhaltende Negativ-Zinsphase und die Chancen der Digitalisierung stellen uns vor große Herausforderungen. Gleichzeitig benötigen wir Freiräume und Möglichkeiten, unserer Kundschaft auch weiterhin ein leistungsstarkes Angebot bieten zu können“, hieß es im Sommer in einer Presseerklärung.
In dieser wurden die beiden Vorstandsvorsitzenden, Dirk Schaufelberger (Sparkasse Dortmund) und Ulrich Bartscher (Sparkasse Schwerte) zitiert.
Beratungsinstitut war eingebunden
Die Fusion wurde auch mit Hilfe des Beratungsinstituts zeb-Consulting vorbereitet. Die Firma aus Münster berät unter anderem Sparkassen aus ganz Deutschland und war bereits bei vielen Sparkassen-Fusionen eingebunden.
Schwerter Sparkasse ist eine der kleinsten
Die Schwerter Sparkasse ist relativ klein. Auf der Liste der größten Sparkassen Deutschlands (Stand 2020) tauchte Schwerte auf Rang 338 von 376 Instituten bundesweit auf. Die Dortmunder Sparkasse ist immerhin die Nummer 20 auf der Liste.
Die Größe der Geldinstitute wird auch im Sparkassenmodell immer wichtiger. So müssen auch kleinere Geldinstitute alle Auflagen von Gesetzgeber und Bankenaufsicht erfüllen und dafür Personal abstellen. Und diese Auflagen nehmen seit der Bankenkrise 2008 Jahr für Jahr zu.
Ist mit Überzeugung Lokaljournalist. Denn wirklich wichtige Geschichten beginnen mit den Menschen vor Ort und enden auch dort. Seit 2007 leitet er die Redaktion in Schwerte.
