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Sorge um Postbank: Unternehmen will bundesweit 200 Filialen schließen
Banken-Rückzug
Nachrichten über die kräftige Ausdünnung des Filialnetzes der Postbank beunruhigen Kunden. Wir haben beim Unternehmenssprecher nachgefragt, was die Pläne für den Standort Schwerte bedeuten.
Die Targobank ist schon länger weg, die Deutsche Bank jetzt auch. Die Commerzbank verlässt Schwerte ebenfalls noch in diesem Jahr. Und von der Sparda-Bank ist nur ein Automaten-Standort geblieben.
Nachdem sich die Großbanken immer mehr aus der Fläche zurückziehen, beunruhigte eine weitere Meldung aus der Wirtschaft jetzt die Kunden der Postbank. Auch dort ist man bundesweist dabei, das Filialnetz deutlich auszudünnen.
Sprecher gibt Entwarnung: Für Schwerte keine Veränderung geplant
Nachdem die Zahl der Zweigstellen schon in den vergangenen Jahren auf derzeit rund 750 reduziert worden ist, sollen voraussichtlich bis Ende 2023 nur noch 550 Filialen offen bleiben, wie Postbank-Sprecher Oliver Rittmeier (Bonn) auf Anfrage berichtet.
Gleichzeitig gibt er eine beruhigende Antwort für die heimischen Kunden: „Für die Stadt Schwerte kann ich Ihnen bestätigen, dass dort derzeit keine Veränderungen an Standort oder Produkt- und Leistungsangebot geplant sind.“ Das bedeutet, dass das sogenannte Postbank-Finanzcenter in der historischen Hauptpost am Postplatz bleibt und dort auch weiterhin die gewohnten Dienstleistungen wie Briefmarkenverkauf, Einschreiben oder Paketannahme für die Deutsche Post übernimmt.
Ob Filialen in der Nachbarschaft von der Straffung des Netzes betroffen sind, ist nicht zu erfahren. „Bitte haben Sie Verständnis dafür, dass wir mit Blick auf die eingangs genannten Schließungen keine Aufzählung vorgesehener Standorte und Termine veröffentlichen“, erklärt der Postbank-Sprecher weiter.
Das geschehe nicht zuletzt deswegen, „weil die Schießung einer Filiale unter anderem auch davon abhängt, ob und zu welchem Zeitpunkt die Deutsche Post jeweils einen Betreiber für eine meist neu zu eröffnende Partnerfiliale findet“.
Wirtschaftlichkeit bleibt weiter auf dem Prüfstand
Außerdem orientiere sich die Organisationsstruktur des Postbank-Filialnetzes nicht an Stadt-, Kreis- oder Landesgrenzen, erklärt Oliver Rittmeister und betont: „Die Postbank stellt gemeinsam mit dem Kooperationspartner Deutsche Post sicher, dass an den betroffenen Standorten die Grundversorgung der Bevölkerung mit Postdienstleistungen weiterhin gegeben ist.“
Wenn aber ein Schließungstermin feststehe, würden die Kunden rechtzeitig per Aushang, Handzettel und persönlichem Anschreiben darüber informiert.
Derzeit – so der Sprecher weiter – habe man sich mit Deutschen Post darauf verständigt, ursprünglich erst für 2024 und 2025 geplante Filialschließungen vorzuziehen. Dies geschehe zusätzlich zu den Schließungen, die ohnehin schon bis 2023 geplant gewesen und vertraglich möglich seien. Auch in Zukunft werde die Wirtschaftlichkeit des Vertriebsnetzes fortlaufend geprüft und, wo geboten, weiter umgebaut.
Reinhard Schmitz, in Schwerte geboren, schrieb und fotografierte schon während des Studiums für die Ruhr Nachrichten. Seit 1991 ist er als Redakteur in seiner Heimatstadt im Einsatz und begeistert, dass es dort immer noch Neues zu entdecken gibt.
