
© Heiko Mühlbauer
Teuer, unnötig, klimaschädlich: Schwerterin will Umgehungsstraße an B236 verhindern
K20 Am Eckey
Von McDonald’s bis zur Schützenstraße – diese Umgehungsstraße soll Schwertes Verkehrsprobleme lösen. Oder doch nicht: Eine Schwerterin möchte den Bau der Straße verhindern.
Jahrzehnte hat es gedauert, bis die Umgehungsstraße von Mc Donald‘s bis zum Kreisverkehr oberhalb der Binnerheide dafür sorgte, dass die Heidestraße vom Lkw-Verkehr entlastet wurde. Seitdem überlegt man, wie die Strecke weitergebaut werden könne. Vor einem Jahr legte man die neue Route fest.
Die Trasse soll vom Kreisverkehr Ostberger Straße östlich parallel der A1 bis zur Bahnstrecke nördlich des Gewerbe- und Industriegebietes Binnerheide führen. Ein Haus östlich des Kreisverkehrs müsste dafür abgerissen, der Gehrenbach und die Bahnstrecke auf einer Brücke überquert werden, bevor ein Bogen zur Schützenstraße, etwa auf Höhe des Mazda-Händlers führt.
Rat und Kreistag favorisieren Route entlang der A1
Diese Route favorisieren die Stadt und der Kreis. Bei einigen Anwohnern stößt sie aber auf Widerstand. Schon seit einiger Zeit weist Silvia Kötter-Brökelschen mit Plakaten und Flugblättern auf die ihrer Ansicht nach unnötige und umweltfeindliche Baumaßnahme hin.
Nun hat sie auch einen Antrag im Beschwerde-Ausschuss der Stadt gestellt: Von der Weiterführung der Kreisstraße 20 über die Varianten I und 2 (oder ähnlicher Planungen) möge bitte Abstand genommen werden.
„Es gilt die Tier- und Pflanzenwelt zu bewahren, landwirtschaftlich genutzte Fläche nicht zu versiegeln und ein Naherholungsgebiet zu erhalten. Mehr Straßen führen zu mehr Verkehr und damit zu noch mehr Problemen. Eine neue, sehr teure Umgehungsstraße passt überhaupt nicht mehr in die heutige Zeit. Der Klimawandel muss zwingend aufgehalten werden, die Natur braucht unsere Hilfe“, schreibt sie in ihrem Antrag.
Planungsrechtlich in frühem Stadium
Noch ist das Verfahren zum Bau der K20 planungsrechtlich in einem frühen Stadium. Für ein Planfeststellungsverfahren benötigt man zahlreiche Gutachten, die man erst Ende dieses Jahres zusammen haben will. Auf der anderen Seite hat man schon erste Kontakte zu den Eigentümern der Ackerflächen aufgenommen, die man für den Bau der Trasse benötigt.
Ob die Ratsmitglieder im Beschwerde-Ausschuss neue Nachteile an dem Projekt entdecken werden und der Beschwerdeführerin recht geben, ist fraglich. Bislang stimmte man recht einmütig für die Verlängerung der sogenannten K20. Auch, um die B236 zu entlasten. Denn aktuell können Lkw die K20 nur von dort aus nutzen.
Im Unteren Bereich ist die Verbindung zur Schützenstraße durch den Tunnel an der Lohbachstraße begrenzt. Ein Umleiten des Lkw-Verkehrs würde nach Auffassung der Planer auch für bessere Luftqualität an der B236 sorgen und den Luftreinhalteplan der Stadt unterstützen.
Der Beschwerde-Ausschuss tagt am 8. Juni um 17 Uhr im Ratssaal. Die Veranstaltung ist öffentlich, Besucher müssen sich aber aus Corona-Schutzgründen zuvor anmelden.
Ist mit Überzeugung Lokaljournalist. Denn wirklich wichtige Geschichten beginnen mit den Menschen vor Ort und enden auch dort. Seit 2007 leitet er die Redaktion in Schwerte.
