Ein Literaturkonzert des Ruhrstadt-Orchesters: Der Konzertbetrieb und der Unterhalt des Orchesters kosten im Jahr etwa 30.000 Euro.

© Manuela Schwerte (Archiv)

16 Schwerter Promis fordern: Stadt soll fürs Ruhrstadt-Orchester zahlen

rnKultur und Geld

16 prominente Schwerter fordern von der Stadt mehr Geld für Kultur. Mindestens 10.000 Euro solle man pro Jahr in die Hand nehmen. Ein Ex-Sparkassenchef trägt das in den Beschwerde-Ausschuss.

Schwerte

, 28.05.2021, 05:00 Uhr / Lesedauer: 2 min

Wenn es um das Thema Kultur geht, hält sich die Stadt Schwerte finanziell traditionell zurück. Kultur und Weiterbildung wurden bereits 2003 in eine Anstalt öffentlichen Rechts ausgegliedert und werden quasi als Eigenbetrieb geführt.

Doch der hat Jahr für Jahr Probleme, die eigenen Kosten zu decken. Für eine Förderung freier Kulturschaffender bleibt da fast nichts übrig.

Kulturstiftung springt in die Bresche

In die Bresche springt da die Kulturstiftung der Sparkasse, die jährlich 30.000 Euro zur Verfügung stellt. Die Verteilung des Geldes übernimmt der Verwaltungsrat des Kultur- und Weiterbildungsbetriebs der Stadt, Und natürlich kommt es immer wieder zu Konkurrenzkämpfen um die Zuschüsse.

Jetzt lesen

Einen Vorstoß in Sachen Kulturförderung unternimmt jetzt jemand, der sich damit auskennt. Dr. Uwe Trespenberg war nicht nur Vorstand der Sparkasse, sondern auch lange für deren Stiftung und damit für die Förderung der Kultur in Schwerte zuständig. In einem Antrag an den Beschwerde-Ausschuss der Stadt fordert er, dass die Stadt endlich auch selbst für ihre Kultur in die Tasche greifen und sich nicht auf private Sponsoren oder die Stiftung verlassen soll.


Nicht die Konkurrenz unter den Anbietern fördern

Außerdem prangert er den Konkurrenzkampf an, den die aktuelle Förderpraxis anheizt, wenn man die Förderung einzelner Träger zu Lasten anderer erhöht oder absenkt. „Das führt zu Konkurrenzdenken, wo doch Kooperation oft viel besser wäre“, sagt Uwe Trespenberg.

Jetzt lesen

Ein Fall ist die klassische Musik in Schwerte. Da konkurrieren die Konzertgesellschaft als Veranstalter und das Ruhrstadt-Orchester als Kulturschaffende um die Fördertöpfe. Als man vor Jahren weitere Kulturschaffende in die Regelförderung aufnahm, musste die E-Musik zurückstecken.

So bleiben beim Kosten und Finanzierungsplan des Ruhrstadt-Orchesters für das laufende Jahr ein Fehlbetrag von 5770 Euro, trotz Sponsoren und Förderung. Und das obwohl das gesamte Orchester gerade einmal 35.120 Euro im Jahr kostet. Dafür bietet das Orchester fünf Sinfoniekonzerte, ein Andachts-Conzertino und die Ruhrstadt-Orchester-Akademie an.

Von Susanne Schneider bis Professor Labitzke

In einem offenen Brief fordern deshalb 16 prominente Schwerter von der Stadt für das Orchester eigenes Geld, mindestens 10.000 Euro pro Jahr, in die Hand zu nehmen. „Ein Orchester dieser Größe braucht Planungssicherheit“, heißt es in dem Brief. Und das Ruhrstadt-Orchester sei, obwohl es ein Verein ist, in Wirklichkeit ein stadteigenes Sinfonieorchester.

Jetzt lesen

Unterschrieben ist der Brief von: Tom Damm, Peter Dörner, Kurt Ehrke, Christoph Gutzeit, Phillipp Halbach, Herbert, Hermes, Professor Reiner Labitzke, Rudolf Pohl, Wolfgang Schilken, Jörg Schindel, Ernst D. Schmerbeck, Susanne Schneider, Rosi Schrezenmaier, Wille Tebroke, Dr. Uwe Trespenberg und Eckhard Weist.

Schlagworte: