
© Jörg bauerfeld
Weiterbau K20: Wie weit sind die Pläne wirklich fortgeschritten?
Einschnitt in die Natur
Im Sommer 2020 gab es vom Kreistag grünes Licht zum Weiterbau der K20 in Richtung Osten. Doch: Wann geht es los und wie weit sind die Planungen fortgeschritten? Ein Termin zumindest platzte.
Um eine neue Straße zu bauen, braucht es Platz – und vor allem Land. Platz ist für den Weiterbau der K20, also die Verlängerung der Straße „Am Eckey“ in Richtung Osten, grundsätzlich genügend da. Aber es wurde noch kein Land erworben, auf dem die Straßenverlängerung dann tatsächlich realisiert werden könnte.
Der Verlauf der Entlastungsstraße, die den Schwerverkehr um die Ruhrstadt herumleiten soll, steht eigentlich fest. Parallel zur A1 wird sie ab dem Kreisverkehr mit der Ostberger Straße nach Osten verlaufen, um dann einen Knick nach Süden zu machen, um auf die Schützenstraße zu treffen – ungefähr in Höhe von Mazda Bonnermann und Hüls. So die von der Stadt Schwerte und dem Kreis Unna bevorzugte Lösung. Ob es so kommt, kann sich schon Ende 2021 entscheiden.
Die geplante Route zerschneidet einige Ackerflächen
Dabei würde die neue Straße jede Menge Flächen zerschneiden. Flächen, die erst noch für den geplanten Bau zusammengekauft werden müssen.

Schwerter Bürger sind beunruhigt über die Ausbaupläne der K 20. © Heiko Mühlbauer
Aber wie weit sind die Pläne schon gediehen? Fakt ist, dass ein Gesprächstermin mit Landbesitzern, der für den Freitag (7.5.) angesetzt war, kurzfristig wieder gecancelt wurde.
Hierbei sollte es hauptsächlich um Flächen westlich der Lichtendorfer Straße gehen. Also um Ackerland. Dass die Stadt Schwerte das Projekt so schnell wie möglich umgesetzt haben möchte, ist ein offenes Geheimnis.

Parallel zur A1 in Richtung Osten wird die Verlängerung der K20 verlaufen. © Jörg Bauerfeld
„Der Rat der Stadt Schwerte begrüßt die Planung des Kreises Unna zur Weiterführung der K20 nach Osten zur verkehrlichen Entlastung der Ortsdurchfahrt der B236 in Schwerte. Das Bauvorhaben sollte nach weitergehender Planung schnellstmöglich umgesetzt werden“, so die Aussage des Gremiums.
Erhoffte Mehreinnahmen durch die Gewerbesteuer
Das hat, so vermuten einige Schwerter Bürger, auch etwas mit den erhofften Mehreinnahmen durch die Gewerbesteuer zu tun. Denn mit dem Straßenneubau könnten die beiden Industriegebiete an der A1 und an der Schützenstraße verbunden werden.
Fraglich ist dann zu Beispiel, was unter anderem mit dem Gehrenbach-Stausee passiert, der zunächst vom eigentlichen Straßenbau wohl nicht betroffen ist. Das bestätigt auch noch einmal die Stadt Schwerte. Schwerter Bürger haben hier aber schlimmste Befürchtungen und wehren sich gegen Eingriffe in die Natur. So gab in dieser Richtung schon Plakate auf einer Demonstration am Rathaus, bei der es am 5. Mai eigentlich gegen den Neubau der Theodor-Fleitmann-Gesamtschule ging.
Jetzt sollen erst einmal bis Ende 2021 die Ergebnisse der erforderlichen Gutachten – und dann geht es weiter mit dem Planfeststellungsverfahren.
Jörg Bauerfeld, Redakteur, berichtet hauptsächlich in Wort, Bild und Ton aus dem Dortmunder Süden.
