Schwerter Schulproblem wird Thema im Land

Kein Platz für Dortmunder Schüler

Die Diskussion um die Kinder aus dem Dortmunder Süden, die von den Schwerter Gymnasien nicht aufgenommen wurden, reißt nicht ab. Nun hat sich die FDP-Landtagsabgeordnete Susanne Scheider eingemischt. Sie hat eine Kleine Anfrage an die Landesregierung verfasst.

SCHWERTE

, 07.03.2017, 09:47 Uhr / Lesedauer: 2 min
Das RTG Ruhrtal Gymnasium in Schwerte. Kinder aus Dortmund dürfen dieses Gymnasium besuchen.

Das RTG Ruhrtal Gymnasium in Schwerte. Kinder aus Dortmund dürfen dieses Gymnasium besuchen.

„Was tut die Landesregierung, um den Wunsch von Dortmunder Eltern nach einem Besuch ihrer Kinder an Gymnasien in Schwerte zu berücksichtigen?“, lautet die Anfrage. Schneider ist nämlich überzeugt, dass das Problem in Dortmund und Schwerte in erster Linie auf eine Änderung des Schulrechtsgesetzes zurückzuführen sei.

„Mit dem 10. Schulrechtsänderungsgesetz haben SPD und Grüne gemeinsam mit der CDU kommunenübergreifende Schulbesuchsmöglichkeiten – auch bei einer bestimmten gewünschten Ausrichtung – für Eltern deutlich erschwert“, so Schneider.

Die beiden Schwerter Gymnasien wurden wegen der Gründung einer neuen Gesamtschule vo n ehe mals sieben bis acht Eingangsklassen jetzt auf fünf bis sechs Eingangsklassen heruntergesetzt. Das führte dazu, dass es keine Plätze für Kinder aus der Nachbarstadt Dortmund mehr gab.

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Stimmen zum Thema

Das sagt Volker Schaper, Vorsitzender der Stadtschulpflegschaft Schwerte, zur Ablehnung der Dortmunder Schüler an Schwerter Gymnasien: 

"Die Schwerter Stadtschulpflegschaft freut sich ausdrücklich über die aktuellen Anmeldezahlen an den Schwerter Gymnasien und Gesamtschulen. Dies zeigt deutlich, wie attraktiv die Schulen unserer Stadt sind. Die Konzepte verbreiten ihre Wirkung über die Stadtgrenzen hinweg.

Genauso freut es uns, dass zu guter Letzt auch alle Schwerter Kinder ihren Platz in einer Schule ihrer Heimatstadt bekommen haben. Die Stadtschulpflegschaft hat seit ihrer Gründung unter anderem dieses Ziel verfolgt. Hier zeigt sich also auch, dass Elternmitwirkung durchaus Erfolge erzielen kann. Diese Elternmitwirkung sieht die Stadtschulpflegschaft auch bei den engagierten Eltern der Kinder aus der Dortmunder Nachbarschaft, welche nun, aufgrund der vorliegenden kommunalpolitisch hausgemachten Situation, darum bangen müssen, ihren Elternwunsch erfüllt zu bekommen.

Die Schwerter Stadtschulpflegschaft appelliert nun mit Nachdruck an die Bezirksregierung in Arnsberg, eine nachhaltige und auf Dauer verlässliche Entscheidung zur 7-Zügigkeit der Schwerter Gymnasien zu treffen. Da die Politiker und Stadtverwaltungen von Schwerte und Dortmund offenbar lieber ideenlos und entscheidungsunfähig in ihrem selbst gebauten „Korsett“ verharren und hilflos die Schuld beim anderen abladen wollen, erscheint dies eine durchaus mögliche, gute Lösung zu sein."

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Das sagt Renate Goeke, FDP-Ortsvorsitzende zum selben Thema:

"Die Vorgabe, die die Bezirksregierung Arnsberg dem Rat der Stadt Schwerte bei der Gründung der zweiten Gesamtschule auferlegt hat, die beiden Gymnasien auf fünf Züge zu beschränken, war für die FDP noch nie akzeptabel. Ein Gymnasium lebt von der Vielschichtigkeit des Angebots, sei es im sprachlichen, musikalischen, sportlichen oder naturwissenschaftlichen Bereich. Die Vielseitigkeit macht eine Schule für die Eltern (...) interessant.

Diesen herausragenden Ruf haben beide Gymnasien weit über die kommunalen Grenzen hinaus, sodass eine 7- bis 8-Zügigkeit vorgehalten werden konnte. Der Erhalt dieser Zügigkeit war für die FDP Schwerte ein selbstverständliches Anliegen, denn eigentlich sollte man als Schwerter Schulpolitiker stolz darauf sein, in der Kommune zwei solche gymnasialen Bildungsangebote vorhalten zu können. Ideologische Gründe haben dazu geführt, die Gymnasien mit den Stimmen der SPD, den Grünen, den Linken und der WfS in diese, die Qualitätsansprüche massiv beeinträchtigende Lage, zu bringen.

Die ablehnende Haltung Dortmunds zu einer Beschulungsvereinbarung im gymnasialen Bereich ist für die FDP Schwerte nicht nachvollziehbar (...). Die aktuelle Lage im Anmeldeverhalten war vorhersehbar. Die Proteste und Aktivitäten der Eltern sind verständlich und werden von der FDP Schwerte unterstützt. Auch wir stellen die Forderung nach einer dauerhaften Lösung, die eine Verlässlichkeit darstellt. Hier ist mindestens eine 7-Zügigkeit für die Schwerter Gymnasien wünschenswert.(...)"