Albert ten Brinke (hier bei eine Projekteröffnung in Berlin) ist Geschäftsführer der Ten Brinke Gruppe, die von der Stadt den Zuschlag für Schützenhof und Sportplatz Wandhofen bekommen hat. Links der Siegerentwurf aus den Ratsunterlagen.

© Ten Brinke/dpa

400 Wohnungen am Schützenhof: Das ist der Investor, das wird geplant

rnNeues Stadtviertel

Am Schützenhof soll ein neues Stadtviertel entstehen. Die Stadt hat einen Investor gefunden: Wer das ist und was dort entstehen soll, wurde jetzt erstmals öffentlich bekannt gegeben.

Schwerte

, 20.02.2022, 05:00 Uhr / Lesedauer: 2 min

Lange hüteten Verwaltung und Politiker das Geheimnis, wer den Zuschlag für den Schützenhof bekommen hat. Jetzt taucht der Name der Investoren in den Unterlagen auf. In Schwerte ist einer bekannt.

Zum Jahresende 2009 wurde das Freizeit- und Allwetterbad in Schwerte geschlossen. Nach mehreren Versuchen, einen privaten Betreiber oder Investor für die Anlage zu finden, entschloss man sich dazu, das Gebäude abzureißen, um das vermeintliche Filetstück zu vermarkten.

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Vermarktungsversuche für FAB scheiterten

Doch letztlich scheiterten alle Versuche. 2019 reifte dann der Plan, das Grundstück zusammen mit dem benachbarten Sportplatz Schützenhof zu überplanen. Während die dort beheimateten Sportvereine zusammen mit dem TuS Wandhofen in eine neue Sportanlage nach Wandhofen ziehen, beschloss man im November 2020, einen Investor für das große Areal am Schützenhof zu suchen.

Zuschlag sollte derjenige erhalten, der das beste Konzept vorlegt und einen guten Preis bietet. Der sollte mindestens sechs Millionen Euro betragen.

So sieht das Gelände mit Sportplatz (oben) und dem FAB-Gelände aus der Luft aus.

So sieht das Gelände mit Sportplatz (oben) und dem FAB-Gelände aus der Luft aus. © Oskar_Neubauer

Investor sind Sparkasse und Konzern aus Nachbarland

Ende vergangenen Jahres wurde der Investorenwettbewerb entschieden. In seiner Sitzung am 17. November beschloss der Bauausschuss im nicht öffentlichen Teil seiner Sitzung, dem Vorschlag der Verwaltung zu folgen und die Grundstücke an

die Bietergemeinschaft Ten Brinke Projektentwicklung und Stadtsparkasse Schwerte zu verkaufen.

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Während die Sparkasse in Schwerte gut bekannt ist, ist der niederländische Konzern Ten Brinke bislang für den heimischen Markt ein noch unbekannter Player. Ten Brinke ist ein privates niederländisches Immobilien- und Bau-Unternehmen. Es hat einen Fokus auf Industrie- und Gewerbebau und besitzt Niederlassungen in Deutschland, Spanien, Portugal und Griechenland.

Das Familienunternehmen existiert in vierter Generation und macht 80 Prozent seines Umsatze in Deutschland. Der Umsatz des Unternehmens wird mit 970 Millionen Euro (2019) angegeben. Der Sitz der Firma befindet sich in dem Dorf Vassefeld eine halbe Autostunde von Bocholt entfernt in den östlichen Niederlanden.

400 neue Wohnungen sollen gebaut werden

Der Entwurf, den die Planer einreichten, umfasst neben dem Bau von rund 400 Wohneinheiten, von denen 30 Prozent öffentlich gefördert werden, auch weitere Nutzungen: „Als wohnergänzende Nutzungen sind im Bereich des Platzes Einzelhandel, Gastronomie und Büros sowie eine Tagespflegeeinrichtung geplant“, heißt es in der Vorlage für die Aufstellung eines Bebauungsplans. Damit will der Bauausschuss in seiner Sitzung am 2. März beginnen.

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Landschaftspark am Mühlenstrang

Erschlossen wird der neue Stadtteil durch eine Ringstraße, an der die Bebauung angeordnet wird. Durch Tiefgaragen mit Zufahrten am Quartierseingang will man die Siedlung weitgehend kraftverkehrsfrei halten, so der Plan.

Die Innenhöfe und auch die Flachdächer könnten als gemeinschaftliche Freiräume genutzt werden. Das Überschwemmungsgebiet des Mühlenstrangs werde als als renaturierter Landschaftspark ausgestaltet. Das Gehölz nördlich an der Schützenstraße soll zu einem wesentlichen Teil erhalten bleiben, betont die Verwaltung.

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Eine Zeichnung zu der neuen Siedlung gibt es auch schon. Die habe aber bislang nur den Charakter eines Vorschlags, betont Stadtsprecher Ingo Rous. Hier könnten sich im Verlaufe des Bebauungsplanverfahrens noch Änderungen ergeben.

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