
© Mühlbauer/Grafik: Klose
Ruhrtalradweg ab Ostern gesperrt: Aktuell ist auch die Ausweichstrecke blockiert
Ruhrtalradweg
Wie funktioniert eigentlich die Ausweichstrecke, wenn ab Ostern der Ruhrtalradweg hinterm Wellenbad gesperrt wird? Derzeit auf jeden Fall gar nicht, wie ein Selbstversuch zeigt.
Ab Ostern will der Landwirt am Letteweg, über dessen Grund der Ruhrtalradweg in Hennen führt, die Strecke sperren. Das haben sowohl die Bauernfamilie als auch der für den Ruhrtalradweg zuständige Regionalverband Ruhr bestätigt.
Seit das bekannt ist, wird hinter den Kulissen um eine Ausweichstrecke gerungen. Doch das ist nicht so einfach. Als Favorit gilt derzeit die Variante über das Bahnwäldchen. Diskutiert wird auch eine Strecke südlich der Ruhr.

Die bislang favorisierte Umleitung führt durch das Naturschutzgebiet Bahnwäldchen. © Heiko Mühlbauer
Das aktuelle Problem: Am Dienstag wurde der Weg zwischen den Wasserwerken und dem Eingang zum Bahnwäldchen in Hengsen gesperrt. Die Stadtentwässerung Schwerte hat dort eine Baustelle eingerichtet. Sehr zum Verdruss der Wasserwerke Westfalen.
Denn durch die Sperrung des Radweges kam es Dienstag sehr häufig vor, dass Radfahrer vor dem Tor der Wasserwerke zum Wald Richtung Bahndamm standen oder durch das geöffnete Tor auf das Werksgelände fuhren.
„Man sollte vielleicht der SEG Schwerte und der Baufirma mitteilen, dass bereits im oberen Teil des Stausees für Radfahrer eine Umleitung eingerichtet wird“, regte Tanja Vock, Sprecherin der Wasserwerke an.
Tiefe Schlaglöcher und Schotterpisten
Aber selbst wenn man diese Variante wählt, gebe es aktuell noch Einiges zu tun, denn die Strecke bietet Tücken und ist an einigen Stellen für den Radfahrer nur schwer passierbar. Los geht es an der sogenannten Sieben-Zeichen-Brücke (oder auch Schoofs Brücke) in Holzwickede. Von hier führt der Weg über ein Stück Straße und eine Haarnadelkurve zu einer Brücke über die Bahnlinie.
Die Piste, zurzeit noch ein Fußweg, ist von tiefen Schlaglöchern durchzogen, wechselt auf der Brücke zu Kopfsteinpflaster, um später zur Schotterstrecke zu werden.
Rotweiße Absperrung sorgt für Umweg
Die Ausweichtrasse führt aber vor allem auch am geschützten Stausee mit seinen Wasservögeln vorbei. Ein Gelände, das jetzt schon im Sommer unter Spaziergängern und deren Hinterlassenschaften leidet. Am Ende einer langen Gerade, zwischen Bahnlinie und Bahnwäldchen, ist derzeit Schluss.
Eine rotweiße Absperrbarke versperrt den Weg. Der Radfahrer muss zurück. Wer nicht ganz zurück zum Letteweg will, muss wohl oder übel über die Langscheder- und die Unnaer Straße, eine viel befahrene enge Allee mit extrem schlechtem Fahrbahnbelag am Straßenrand.
Über Kellerbach und Geisecker Talstraße
Wäre die Strecke passierbar, käme man am Kellerbach raus. Von hier geht es über Kellerbach und Geisecker Talstraße zur Dorfstraße. Von dort kann man zurück auf die ursprüngliche Trasse des Ruhrtalradwegs biegen.

An dieser Stelle wird der Ruhrtalradweg ab Ostern gesperrt. Die Trasse führt hier über privaten Grund. © Heiko Mühlbauer
Aktuell diskutiert man wohl auch eine Südumfahrung. Die wäre aber eher etwas für Bergspezialisten. Denn man müsste über Gut Bimberg und Hennen Richtung Villigst, um wieder zur Ruhr zurückzukehren.
Ab Karfreitag ist die Südroute dicht
Fest steht, dass man bis zum Osterwochenende eine Lösung gefunden haben muss, denn dann steht die Sperrung an. In der vergangenen Woche hatte der Planungsdezernent der Stadt Iserlohn, Thorsten Grote, erklärt, ab dem 15. April würde der Betreiber des Biohofs am Letteweg den Ruhrtalradweg, der da über sein Privatgelände führt, schließen.
Der Grund sei Verkehrssicherung. Denn immer wieder käme es zu gefährlichen Situationen mit Radfahrern. Und in der Tat: Beim Selbstversuch stellte sich heraus, viele Radler sind hier sehr sportlich und schnell unterwegs.
Ist mit Überzeugung Lokaljournalist. Denn wirklich wichtige Geschichten beginnen mit den Menschen vor Ort und enden auch dort. Seit 2007 leitet er die Redaktion in Schwerte.
