Regina Westhelle kämpft gegen gefährliche Hindernisse am Ruhrtalradweg

© Heiko Mühlbauer

Regina Westhelle kämpft gegen gefährliche Hindernisse am Ruhrtalradweg

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Der Ruhrtalradweg ist beliebt. Das hat auch seine Nachteile: An vielen Stellen müssen Radfahrer mit Hindernissen gebremst werden. Für manche Radler sind die eine regelrechte Sackgasse.

Schwerte

, 21.03.2022, 11:00 Uhr / Lesedauer: 2 min

Eine Schranke sorgt auf dem Ruhrtalradweg hinter dem Wellenbad dafür, dass hier keine Autos unberechtigt entlangfahren. Rechts neben der schon deutlich ramponierten und etwas rostigen Barriere ist für Radfahrer ein Durchlass. Allerdings muss man entweder sehr wendig mit dem Rad unterwegs sein oder absteigen. Mit Fahrradanhänger oder Lastenbike kann man fast gar nicht hindurch, und wer auf ein Handbike oder gar einen Rollstuhl angewiesen ist, für den wird es extrem schwer, sich hier vorbei zu quetschen.

Längere Räder werden auch ausgebremst

Auf dieses Problem will Regina Westhelle aus Iserlohn hinweisen. Deshalb hatte sie die Bauverwaltungen aus Iserlohn, Schwerte und vom Land zum Ruhrtal-Radweg kurz hinter der Schwerter Radgrenze eingeladen. Gemeinsam mit Betroffenen zeigte sie dort exemplarisch die Probleme auf. Mit dabei auch ein Vertreter vom Zweiradcenter Markgraf, der ein Lastenrad mitgebracht hatte. Denn auch Radfahrer mit längeren Rädern oder einem Fahrradanhänger werden von den Barrieren ausgebremst.

Dabei haben die durchaus ihre Berechtigung. Zum einen will man Autofahrer vom Weg abhalten. Zum anderen bremsen Radfahrer dadurch an Gefahrenstellen ein. Denn schließlich sind auch Fußgänger dort unterwegs. „Dennoch müsste man eine Lösung finden können“, glaubt Regina Westhelle.

Beste Strecke führt vom Wellenbad zum Ex-Allwetterbad

Die beste Strecke auf dem Ruhrtalradweg sei die vom Wellenbad bis zum ehemaligen FAB, findet Claudia Schäfers. Sie ist mit dem Handbike hier oft unterwegs und kennt die Tücken. Rund um die Amsel sei der Schotterweg für den normalen Radler kein Problem, für ihr Gefährt schon.

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Auch Hindernisse wie vor dem Kanuheim in Schwerte sind für längere Fahrzeuge ein Problem. Hier sollen sie dafür sorgen, dass sich Radler und Kanuten auf dem Weg zur Ruhr nicht ins Gehege kommen. Um so ein Hindernis zu simulieren, hat Regina Westhelle kleine Zylinder mitgebracht, die sie in Form eines Wellenbrechers auf dem Weg ausgelegt hat. Kaum eines der mitgebrachten Fahrzeuge kann sie umfahren.

Wichtige planerische Aufgabe

Das beindruckte auch den Iserlohner Planungsdezernenten Thorsten Grote. „Man lernt als Planer nie aus.“ Es könne ja nicht sein, dass man auf der einen Seite die Radwege immer besser ausbaue und auf der anderen Seite dann baulich wieder verschließe, sodass man Menschen mit außergewöhnlichen Fahrrädern oder mit Handicap von der Nutzung ausschließe. Es sei „eine wichtige planerische Aufgabe“, sich mit diesem Thema auseinanderzusetzen.

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