Keine Chance auf Einigung Baustellen-Lkw rollen durch das Musikantenviertel

Keine Einigung: Baustellen-Lkw rollen durch das Musikantenviertel
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Wenig Hoffnung gibt es für die Anwohnerinnen und Anwohner des Musikantenviertels in Ergste. Sie kämpfen dafür, dass der Baustellenverkehr für die Neubausiedlung auf dem Feld vor der JVA nicht durch ihre Anliegerstraßen geführt wird. Doch am Ende wird das wohl genau so eintreffen.

Am Mittwoch (10.5.) hatte Brigitte Schweppe für die Bewohner der Siedlung im Bauausschuss vorgesprochen. Sie hatte dort noch einmal erklärt, wie belastend sich der Verkehr auf die kleine Schubertstraße und vor allem die Zuwegung dorthin auswirken werde. Außerdem habe man mit der GWG, die die Grundstücke dort vermarktet und erschließt, ausgehandelt, dass eine Zufahrt über die Ruhrtalstraße gebaut werden könne. „Ich will von Ihnen wissen, wie Sie vorgehen wollen, um das Problem des gesamten Musikerviertels zu lösen“, sagte Brigitte Schweppe.

Neubausiedlung in Ergste
So könnte die Bebauung aussehen: Das rote Feld rechts ist die JVA. Der Kreisverkehr, der in Ergste geplant ist, wurde bereits berücksichtigt. © Planquadrat

Problem: Straßen.NRW

Die Antwort war freundlich, aber auch eine Abfuhr. Baudezernent Christian Vöcks erwiderte: „Sie wissen ja, dass wir viele Gespräche geführt haben. Wir haben einiges versucht, das hinzubekommen. Letztlich hat nichts funktioniert. Wir haben es im letzten Ausschuss dargestellt, dass da nichts machbar ist. Es wird so laufen, dass wir ein Konzept entwickeln, um den Verkehr über kommunale Straßen laufen zu lassen. Wir kommen da gerne auf Sie zu, wenn wir das entwickeln.“

Das Problem hängt am Landesbetrieb Straßen.NRW. Der will keine zusätzliche Zufahrt über eine Straße, die in seiner Obhut liegt, zulassen. Und das sind sowohl die Ruhrtalstraße, als auch die B236. Unfallgefahr und mögliche Verschmutzung der Fahrbahn hatte man in einem Brief an die Stadt als Begründung angegeben. Eine weitere Zufahrt würde sich deutlich negativ auf die Verkehrssicherheit auswirken, eine Ein- und Ausfahrt von Baustellenfahrzeugen wäre bei dem ohnehin erheblichen Verkehrsaufkommen nicht ohne erhebliches Risiko möglich, formulierte der Landesbetrieb in einem Schreiben an die Stadt.

Der Einwand der Anwohner, dass die Fahrzeuge ja jetzt auch auf die Ruhrtalstraße einbiegen müssen, nur nachdem man quer durch die Siedlung gefahren ist, blieb unbeantwortet.

JVA hat Sicherheitsbedenken

Auch die Variante, das Baugebiet an der JVA vorbei über die Gillstraße anzufahren, scheiterte. Hier hatte man Sicherheitsbedenken, wenn der Verkehr direkt vor den Eingangstoren zur JVA vorbeiführe.

Letztlich haben die Anwohner wohl die Politik und zumindest auch die Stadtverwaltung hinter sich, aber eben nicht den in diesem Fall entscheidenden Landesbetrieb. Wie dann wohl die von der Verwaltung entwickelte Lösung aussehen wird? Vermutlich mit jahrelangem Lkw-Verkehr über die Anwohnerstraßen.

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