Ärger um Baustellenzufahrt durch Musikantenviertel Nachbarn hoffen auf Einsicht bei Straßen NRW

Musikantenviertel: Nachbarn hoffen auf Einsicht bei Straßen NRW
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Das Feld vor den Mauern der JVA liegt zum einen an der Kreuzung von Ruhrtalstraße und Letmather Straße. An der anderen Seite grenzt die Schubertstraße an das Areal. Dass ausgerechnet die enge Anliegerstraße als Baustraße herhalten soll, ärgert viele Anlieger dort.

Nun kommt ein wenig Bewegung in die Sache, denn die meisten Akteure sind sich einig, dass es eine bessere Lösung gibt. Der muss aber der Landesbetrieb Straßen NRW zustimmen. Und der zeigt sich eher sperrig.

200 Unterschriften gesammelt

Brigitte Schweppe und Markus Götte haben in der Vergangenheit 200 Unterschriften bei ihren Nachbarn eingesammelt und kämpfen für die Verlegung der Baustraße auf die Ruhrtalstraße. Das ist ihrer Meinung nach machbar. Sie haben auch Unterstützung vom Vorhabenträger bekommen. Das ist die GWG, die hier aber nicht selbst bauen will, sondern die Grundstücke für die 36 Eigenheime einzeln vermarktet. Deshalb habe man auch keine Probleme, eine Zufahrt über die Ruhrtalstraße zu bauen.

Die würde mit einer Abbiegespur kurz vor dem Grundstück beginnen. Ein Straßenrand, den man dafür nutzen und ausbauen könnte, ist vorhanden. „Die GWG hat uns zugesagt, sie würde dann so planen, dass das Haus im Bereich der Zufahrt als letztes fertig gestellt wird.“ Denn erschlossen werden soll die neue kleine Siedlung über die Schubertstraße. Das hatte man bereits in den 70er-Jahren so geplant. Damals ließ man extra eine kleine Sackgasse bis zum Feld anliegen.

Bauzeit nicht planbar

„Wir haben auch nichts gegen neue Nachbarn“, betont Markus Götte. Die Erschließung sei die eine Sache, die andere der Baustellenverkehr. Und der kann sich hinziehen. Denn seit die GWG beschlossen hat, die Grundstücke nicht selbst zu bebauen, ist auch eine zeitliche Begrenzung schwer möglich. Die Bauherren können zügig beginnen oder auch länger warten, bis sie ihr Eigenheim bauen. Und die Bauzeit ist selbst für große Unternehmen heutzutage kaum planbar.

So könnte die Bebaung aussehen. Das rote Feld rechts ist die JVA. Der Kreisverkehr, der in Ergste geplant ist, wurde bereits berücksichtigt.
So könnte die Bebaung aussehen. Das rote Feld rechts ist die JVA. Der Kreisverkehr, der in Ergste geplant ist, wurde bereits berücksichtigt. © Planquadrat

Bislang hat der Landesbetrieb Straßen NRW allerdings jede Anfrage, die Baustelle von Ruhrtal- oder Letmather Straße zu erschließen, abgelehnt. „Zu gefährlich“, war das Hauptargument. Außerdem würde der Baustellenverkehr die ohnehin schon belastete Verkehrssituation an der Kreuzung verschlechtern.

Die Nachbarn können das nicht nachvollziehen. Zum einen könne man die Zufahrt mit einer zusätzlichen Spur verbinden, zum anderen würde sich der zusätzliche Verkehr auch dann ergeben, wenn die Lkw über Schubertstraße und Gillstraße auf die Ruhrtalstraße fahren.

Fragestunde im Bauausschuss

Schon bei der Offenlage des Bebauungsplans im Februar war das Thema im Rat heiß aber wenig strittig diskutiert worden. Denn alle Fraktionen stellten sich hinter die Forderungen der Anlieger. Und dass die GWG sogar Geld in die Hand nehmen würde, um eine Baustellenzufahrt im Sinne der Bewohner des Musikantenviertels zu schaffen, gibt Brigitte Schweppe und Markus Gödde noch einmal Auftrieb. Deshalb wollen sie auch am Mittwoch (10.5.) die Fragestunde im Bauausschuss nutzen.

Letztlich wird es aber darum gehen, ob man den Landesbetrieb Straßen NRW überzeugen kann. Der will in absehbarer Zeit die zurzeit mit einer Baustellenampel geregelte Kreuzung in einen Kreisverkehr umbauen.

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