Müll entlang der B236 und im Wald: Wer muss den Abfall eigentlich entsorgen?

© Heiko Mühlbauer (A)

Müll entlang der B236 und im Wald: Wer muss den Abfall eigentlich entsorgen?

rnSchwerter Wald

Der Schwerter Wald ist ein beliebtes Ausflugsziel. Doch mit den Menschen kommt der Müll – auch entlang der B236 zwischen Freischütz und Berghofer Tunnel. Wer für die Entsorgung zuständig ist, ist alles andere als eindeutig.

Schwerte, Aplerbeck

, 25.04.2022, 11:00 Uhr / Lesedauer: 2 min

Für Autofahrer ist die B236 zwischen dem Freischütz und dem Berghofer Tunnel eine Staustrecke. Wer im Stillstand nach rechts oder links schaut, sieht jedoch auch am Straßenrand Unschönes: achtlos weggeworfenen Müll. Auf den angrenzenden Wanderwegen – bei gutem Wetter viel benutzt – quellen ebenfalls nach den ersten Sonnenstrahlen des Jahres schnell die Mülleimer über.

Ein Anwohner, der nicht namentlich erwähnt werden möchte, beobachtet die Situation seit langem. Samstags sammele er regelmäßig einen prall gefüllten Sack Müll ein. Mittlerweile seien auch andere Spaziergänger diesem Vorbild gefolgt. Ausreichend ist die Eigeninitiative dieser Anwohner jedoch nicht. Und darüber hinaus ist es auch nicht ihre Zuständigkeit. Das Problem ist nur: Wer ist denn tatsächlich verantwortlich?

Regelmäßige Reinigung der Grünstreifen nicht vorgesehen

Für die B236 liegt die Zuständigkeit bei Straßen NRW. Das Problem: Für Bundesstraßen sei eine regelmäßige Reinigung der Grünstreifen nicht vorgesehen. In den meisten Fällen sei dies auch eigentlich nicht notwendig, so eine Sprecherin.

In den dichter besiedelten Räumen des Ruhrgebiets komme es jedoch häufiger zu starker Verschmutzung. Insbesondere an Stellen mit stockendendem Verkehr verstärke sich die Vermüllung der Fahrbahnränder – die Strecke am Freischütz ist notorisch für den Pendlerstau zwischen Schwerte und Dortmund.

An besonders betroffenen Stellen wird eine Unterfirma zur Straßenreinigung beauftragt. Der Abschnitt zwischen dem Tunnel Dortmund-Berghofen und Schwerte gehört aktuell jedoch nicht dazu.

Fokus auf Verkehrssicherheit

Insgesamt liege die Priorität nämlich auf der Verkehrssicherheit. Die Reinigung von Straßenrändern und Grünstreifen sei schlichtweg zu aufwendig und zu kostenintensiv, so die Sprecherin.

Der Straßenbaugesellschaft bleibe es nur übrig, an die Verkehrsteilnehmenden zu appellieren, ihren Abfall ordnungsgemäß zu entsorgen. Denn solange sich keine zu großen Mengen Abfall ansammeln, bleibt dieser einfach liegen.

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Verworrene Zuständigkeiten in Wäldern

Bleibt die Frage nach den Wander- und Radwegen: Diese liegen im Grenzgebiet zwischen Schwerte und Dortmund. Die Stadt Schwerte verweist zunächst auf die Stadt Dortmund, da viele der Wege auf dem Dortmunder Stadtgebiet liegen.

Die Stadt Dortmund ist sich allerdings zunächst nicht sicher und verweist auf die Entsorgung Dortmund GmbH (EDG). Die EDG betont, dass es insbesondere in Wäldern teilweise schwierig sei, Zuständige zu ermitteln. Oftmals greifen dort Sonderabsprachen.

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Im Fall der Wanderwege ist dies ganz ähnlich: Nach eingehender Prüfung folgt die Feststellung, dass sie nicht zuständig sind. Die Reinigung und Leerung der Papierkörbe liege hier in der Verantwortung des Tiefbauamtes Dortmund, heißt es von der EDG.

Uneindeutige Verantwortlichkeiten

Wieder bei der Stadt Dortmund, wird deutlich, wie schwierig hier die genauen Zuständigkeiten sind. So werden Ansammlungen von Sperrmüll, Grünabfällen und weiterem auf dem Waldparkplatz westlich der B236 „im Auftrag der städtischen Forstverwaltung beseitigt“.

Die Abfälle von Waldbesuchern, insbesondere Verpackungen von Lebensmitteln werden von Forstwirten je nach aktuellem Bedarf gereinigt. Im Sommer fällt naturgemäß mehr Müll an als im Winter.

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Die Wander- und Radwege liegen grundsätzlich in der Zuständigkeit des Tiefbauamtes. Allerdings: „Den Auftrag zur Reinigung von Straßen und Wegen und zur Entleerung von Mülleimern hat die Stadt der EDG übertragen. Offenbar ist dieser Weg noch nicht im Auftrag enthalten.“ Die Stadt Dortmund und die EDG stehen aktuell im Austausch über diese Wege, so die Stadt Dortmund weiter.