„Endlich Leben“: Duo imPuls überzeugt mit musikalischem Kontrastprogramm
Sternstunde am Bösendorfer
Bei der ersten Sternstunde am Bösendorfer in der Rohrmeisterei hat das Duo imPuls nicht nur mit seinen musikalischen Klängen das Publikum beeindruckt. Die nächsten Termine stehen an.

Das Duo imPuls beeindruckte das Publikum am Bösendorfer in der Rohrmeisterei. © Martin Schreckenschläger
„Endlich Leben“ heißt das Programm, welches das „Duo imPuls“ als Sternstunde am Bösendorfer gespielt hat. Dabei hatte das Ehepaar Barbara und Sebastian Bartmann eigentlich an zwei Flügeln Werke Bachs in den Zusammenhang mit minimal Music stellen wollen. Daraus wurde erst einmal nichts, da die Logistik mit einem zweiten Instrument über den Feiertag zu unlösbaren Problemen führte.
Doch Pianist und Komponist Sebastian Bartmann ist guter Dinge: „Vielleicht kann das zu einem späteren Zeitpunkt nachgeholt werden!“ Die Programmänderung tat der gut besuchten Veranstaltung keinen Abbruch. Sogar ein Jubilar hatte seine große Geburtstagsgesellschaft nicht nur zum Essen in die „Rohrmeisterei“, sondern auch zum Konzert eingeladen.
Großer Applaus für umfängliches Werk
An den Anfang stellte das Paar, das sich nun einen Flügel teilen musste, die Serenade E-Dur, von Antonin Dvořák zunächst für Streichorchester geschrieben. Innig und weich, dann sich in Moll-Klängen drehend mit druckvoll energischen Momenten, schließlich verträumt im Wechsel mit Stakkato, wildem Reigen, zeigten sich die ersten Sätze.
Locker und lebhaft, immer bewegter, heftig gar, erschien das Scherzo. Langsam tröpfelnd, gnomenhaft und geheimnisvoll leitete das Larghetto zu den Attacken des Finales über.
Mit großem Applaus dankte das Publikum dieses umfängliche Werk. Mit Informationen und Anekdoten führte Sebastian Bartmann durchs Programm. Mit Schuberts „Lebensstürmen“, deren vielfältigen Motiv- und Stimmungswechseln rundete das Duo den ersten Programmteil ab.
Völlig anderes Programm nach der Pause
Einen völlig anderen Charakter nahm das Programm nach der Pause an: Die „Six Épigraphes antiques“ von Claude Debussy gehen zurück auf dessen Bühnenmusik zu erotischen Texten mit dem Titel „Les Chansons de Bilitis“, die von fünf Tänzerinnen, mal im Kostüm, mal mit Schleiern und mal unbekleidet aufgeführt werden sollten.
Von ursprünglich 12 Bildern fanden 13 Jahre später 4 Einzug in die Suite der „Inschriften“. Zwei weitere traten hinzu. Sie handelten etwa von Pan, dem Gott des Sommerwinds, von der Zimbeltänzerin und der ägyptischen Kurtisane.
Musikalisch galt es hier ebenso, unwirklich atonale Passagen wie auch orientalische Anklänge zu entdecken. Zum Abschluss servierten die Zwei „Liquid moods“, eine Auswahl weltmännische Kompositionen Bartmanns über Cocktailgetränke wie „Cosmopolitan“, „Mai Tai“ und „Mojito“, brachten das Publikum zum Jubeln.
Dvořáks Slawischen Tanz Nr. 7 und das Menuett aus Debussys „Petite Suite“ reichten sie als Zugaben nach. Mit diesem Programm machten sie Appetit auf mehr.
Konzert-Tipp:
- Am Samstag, 13. November, führen der Chor der Konzertgesellschaft, der Oratorienchor Kamen und die Neue Philharmonie Westfalen unter Leitung von Franz-Leo Matzerath Mozarts „Requiem“ im Saal des „Freischütz“ auf.
- Beginn: 19 Uhr.
- Weitere Informationen und Karten zu 20 €, im VVK ermäßigt, gibt es online unter kgs-schwerte.de