Im denk-mal isst das Auge mit. Wer im denk-mal beim Abendessen sitzt, muss sich einfach wohlfühlen. Als Highlight entpuppt sich eine tolle Vorspeise und ein perfekt zubereitetes Steak.
Multi-Cuisine, heißt es in der Beschreibung auf der Facebook-Seite des denk-mals. Das wohlklingende Fremdwort bedeutet eigentlich nur, dass sich das Restaurant auf keine Stilrichtung festlegt, sondern Verschiedenes anbietet.
Eigentlich ist das denk-mal auch viel mehr als nur ein Bistro. Regelmäßig gibt es Veranstaltungen, manche mit Live-Musik - wie den Kaffee-Klatsch, die Art Night oder Karaoke-Singen.
Am Abend unseres Restaurant-Checks ist nichts dergleichen los, wir verbringen einen gemütlichen Abend bei richtig gutem Essen. Als Begleitung habe ich meine Mutter ausgesucht - die geübte Hobby-Köchin versteht eine Menge von guter Küche und achtet auch auf kleinste Details.
Die Atmosphäre:
Vor elf Jahren ist das denk-mal in ein uriges Fachwerkhaus eingezogen. Die Eigentümer haben seinen Charme erhalten und die Gaststätte mit industriellem Stahl, roten und pinken Lederstühlen und edlen Kronleuchtern im Obergeschoss dekoriert.
Wir werden freundlich begrüßt und nehmen an einem kleinen Tisch in der Ecke des Raums platz. Im denk-mal wird geduzt. Das stört überhaupt nicht - ganz im Gegenteil, es wirkt unkompliziert und offen.
Sehen Sie sich im Bistro denk-mal um:
Das Essen:
Die Spezialität des Hauses ist Fleisch. Es gibt neun verschiedene Burger - alle mit Veggie-Option und vielen Extras -, Steaks oder Spare Ribs. Für meine Mutter ist es von Anfang an klar: Sie will das 200 Gramm schwere Rumpsteak vom Lavastein-Grill (14,90 Euro) probieren. Dazu gibt es Schmorzwiebeln (1,50 Euro) und einen Beilagensalat (1,80 Euro). Auch ich finde schnell mein Hauptgericht - Flammkuchen mit Tomaten und Feta (7,60 Euro).
Bei den Vorspeisen überlegen wir länger, können uns nicht entscheiden zwischen gebackenem Hirtenkäse (5,90 Euro), einer Portion Süßkartoffeln (3,60 Euro) oder einer Suppe. Ich entscheide mich für letzteres und wähle die Karotten-Ingwer-Version mit Sahnehaube (4,20 Euro). Meine Begleitung will sich durchprobieren und bestellt den Anti-Pasti-Teller (8,90 Euro).

Eine gute Kombination ist der Anti-Pasti-Teller mit Chorizo, Oliven und Tomate-Mozzarella. © Aileen Kierstein
Richtig entschieden. Die italienischen Vorspeisen schmecken genauso gut, wie sie auf dem Teller aussehen - es ist nichts Ausgefallenes dabei, aber Chorizo, Oliven und gefüllte Paprika gehen für meine Mutter immer.
Auch die Suppe ist toll, liebevoll im Glas angerichtet und mit Kürbis- und Sonnenblumenkernen garniert. Sie ist das Highlight des Abends.

Richtig gut: die Karotten-Ingwer-Suppe mit Sahnehaube, Kernen und frischer Petersilie im Glas. © Aileen Kierstein
Zumindest mein eigenes Highlight, denn das Steak meiner Begleitung soll alles toppen. Medium Rare hatte sie es bestellt und es genau so bekommen. Der Beilagen-Salat ist für den Preis erstaunlich groß, zusätzlich gab es noch geschmorte Tomaten auf den Teller - Pluspunkt für die Optik. Und auch sonst ist eigentlich alles top, allerdings hat der Koch für ihren Geschmack zu viele Salzkristalle auf und neben dem Fleisch verteilt. Versalzen ist es deshalb nicht.

Das Rumpsteak vom Lavastein-Grill ist das beste Gericht des Abends. © Aileen Kierstein
Die Schmorzwiebeln gingen wohl auf dem Weg von der Küche zu unserem Tisch verloren, die freundliche Kellnerin bringt sie aber auf Nachfrage sofort hinterher.
Ich freue mich derweil über meinen riesigen Flammkuchen. Teig und Schmand wurden vorher gebacken und dann mit frischen Tomaten, Feta, roten Zwiebeln und Petersilie belegt. Er schmeckt frisch und leicht - und weil ich nichts von meinem leckeren Hauptgang übrig lassen möchte, kämpfe ich mich durch die letzten Stücke.

Super frisch schmeckt der vegetarische Flammkuchen mit Tomaten und Feta. © Aileen Kierstein
Eigentlich sind wir für Dessert immer zu haben, heute aber nicht. Wir sind beide satt und auch ohne Nachtisch sehr glücklich mit unserem Essen. Meine Mutter bestellt noch einen Espresso. Heiß, stark, gut - so urteilt die Kaffee-Liebhaberin.
Der Service:
Sehr freundlich, sehr locker. Die zwei Kellnerinnen, die uns bedienen, wickeln alle Bestellungen zügig ab und reparieren - ohne, dass wir nachfragen mussten, unseren wackelnden Tisch. Die Getränke stehen nach wenigen Minuten vor uns: ein Glas Weinschorle (3,90 Euro) für meine Begleitung, eine große Flasche Wasser (4,90 Euro) teilen wir uns zusätzlich.
Genau so freundlich wie man uns zuvor begrüßt hat, werden wir auch wieder verabschiedet. Wir kommen wieder.
Die Preise:
Für das, was das denk-mal kulinarisch zu bieten hat, sind die Preise erstaunlich günstig. Die Beilagen und Saucen zu Steak und Burger kosten extra, es handelt sich aber immer um Cent- oder kleinste Eurobeträge. Für Vorspeisen, Hauptgerichte und Getränke zahlen wir knapp 50 Euro - für das tolle Essen fast unschlagbar.
Kinderfreundlichkeit:
Kinder können sich im denk-mal zwischen drei Gerichten entscheiden. Es gibt Burger (5,90 Euro), Schnitzel (5,50 Euro) oder Chicken Nuggets (4,50 Euro).
Barrierefreiheit:
Der Eingang des Restaurants ist über eine kleine Stufe zu erreichen. Es gibt aber eine barrierefreie Nottür. Schwieriger wird es bei den Toiletten: Die befinden sich im Keller des Restaurants.
Parkmöglichkeiten/Anfahrt:
Wir drehen zwei Runden durch die Straßen, bis wir eine freie Parkbucht in der Nähe finden. Falls er nicht belegt ist, geht auch der Parkplatz Ostenstraße/ Ecke Hellpothstraße.
Das sagt das Netz:
Beim Reise- und Empfehlungsportal Tripadvisor bekommt das Bistro denk-mal 4 von 5 Sternen, bei Facebook gibt es die volle Punktzahl.
Restaurant-Infos:
Das Bistro denk-mal, Ostenstraße 18, ist montags bis donnerstags von 9 bis 0 Uhr, freitags von 9 bis 2 Uhr, samstags von 9.30 bis 2 Uhr sowie sonntags von 9.30 bis 0 Uhr geöffnet. Reservierungen sind möglich unter Tel. 77 72 15. Zur Facebook-Seite.
Diese Restaurants haben wir bisher getestet:
WIE FUNKTIONIERT DER RESTAURANT-CHECK?
Wir gehen ohne Vorankündigung in die jeweiligen Restaurants, als ganz normale Gäste. Wir sind keine Gastro-Experten, sondern einfache Menschen, die gerne an schönen Orten essen. Wir beschreiben die Läden so, wie wir über sie auch mit Freunden und Bekannten sprechen würden. Mit ihren Schwächen, mit ihren Stärken. Ehrlich. Nachdem wird die Rechnung beglichen haben, offenbaren wir uns und vereinbaren einen Fototermin für die Gaststätten-Aufnahmen.Aus tiefster Liebe zum Ruhrgebiet bin ich gerne immer und überall auf der Suche nach Geschichten – für Kultur, Kindergärten und Schulen, Umwelt, Politik und alles, was Menschen sonst noch beschäftigt.
