Mit Fusionküche will das „Soma“ punkten. Wir haben das asiatische Restaurant in Schwerte in drei Gängen getestet: Neben Klassikern punkten ein außergewöhnliches Dressing und ein Dessert.

Schwerte

, 20.02.2019, 17:00 Uhr / Lesedauer: 4 min

Fusionküche will das „Soma“ an der Hörder Straße in Schwerte bieten. Dahinter verbirgt sich ein Mix aus „japanischer und vietnamesischer Küche, aber ohne Sushi“, verrät Inhaber Elivi Ta. Seit einem Jahr gibt es das asiatische Restaurant. Früher gab es hier im China-Restaurant Hai-Pin Essen vom Buffet, jetzt wird à la carte gekocht.

Die Atmosphäre:

Wir werden mit einem freundlichen Lächeln begrüßt und haben beim Tisch die freie Wahl. Außer unserem sind an diesem Sonntagabend noch etwa vier bis fünf weitere Tische besetzt. Die Einrichtung des Gastraums rechts vom Eingang ist modern und auf das Wesentliche reduziert. Von der Theke grüßt zwar die anscheinend obligatorische Winke-Katze, im Gastraum selbst ist die Deko aber eher schlicht und zurückhaltend. Als luftige Raumteiler dienen grüne Bambusstangen. Unter der Decke hängen riesige weiße Lampen. Wir fühlen uns wohl.

Sehen Sie sich im Soma um:

Das Essen:

Bei den Vorspeisen ist die Auswahl vielseitig: Von Suppen über asiatische Tapas - zum Beispiel gegrillte Hähnchenspieße, gebratene Teigtaschen oder frittierte Garnelen - bis zu Sommerrollen und Salaten. Vieles liest sich lecker, wir können uns schwer entscheiden und bestellen daher reichlich.

Mein Mann nimmt eine Wan-Tan-Suppe (3,50 Euro) und einen Salat mit Hähnchen (6,80 Euro), der auch als Hauptspeise durchgehen würde. Ich wähle zwei verschiedene Sorten Sommerrollen: mit Huhn (3,80 Euro) und die „Specialroll“ mit gegrillter Garnele und Mango (4,80 Euro).

Wir testen Schwertes Restaurants: Das Soma bietet mehr als der Durchschnitts-Asiate

© Schwerte

Die Wan-Tan-Suppe schmeckt schön frisch: Das Gemüse hat noch Biss, die vier Teigtaschen sind nicht zu groß, lassen sich gut essen.

Beim Salat ist das Sesam-Dressing extrem lecker.

Beim Salat ist das Sesam-Dressing extrem lecker. © Jessica Will

Der Salat mit Hähnchen geht von der Größe her auch als kleine Hauptspeise durch: Eisbergsalat, Gurken, Tomaten, Zwiebeln, das Hühnerfleisch ist noch warm, das passt sehr gut. Highlight ist das hausgemachte Sesam-Dressing. Außergewöhnlich!

Sehr fruchtig: Die Sommerrolle mit Garnelen und Mango.

Sehr fruchtig: Die Sommerrolle mit Garnelen und Mango. © Jessica Will

Die Sommerrollen schmecken, wie sie schmecken sollen: Frisch und mit einer schönen Minz-Note. Die Spezialrolle mit Garnele und Mango ist auf einem Saucenspiegel angerichtet: Teriyaki und Mango-Sauce. Beim Dosieren muss man etwas aufpassen, sonst erschlägt die Frucht den Garnelen-Geschmack. Insgesamt aber eine tolle Kombination, die ich so noch nicht gegessen habe.

Als Hauptspeise bestellt mein Mann die „Crispy Duck“ (9,50 Euro), die ihrem Namen alle Ehre machen wird. Ich wähle „Bun Nem“ - ein Klassiker, den ich beim Vietnamesen oft esse.

Die Ente knuspert beim Kauen.

Die Ente knuspert beim Kauen. © Jessica Will

Was bei der Ente direkt auffällt: Für den Preis ist die Portion sehr groß. Und das Gericht hat seinen Namen mehr als verdient: Die Ente ist „sehr kross“, lobt mein Mann - und das hört man auch beim Kauen. Das Fleisch liegt auf gebratenem Gemüse. Daneben ist der Reis angerichtet.

Einziger kleiner Kritikpunkt: Am Rand des Tellers sammelt sich relativ viel Sauce, dort weicht die knusprige Ente dann etwas auf. „Ideal wäre, wenn die Sauce in einem getrennten Schälchen kommen würde“, meint mein Mann. Insgesamt ist er aber begeistert: Ein sehr leckeres Hauptgericht.

Bun nem: Reisnudeln mit Salat und Frühlingsrolle.

Bun nem: Reisnudeln mit Salat und Frühlingsrolle. © Jessica Will

Ich bekomme „Bun nem“: Reisnudeln mit einer in Scheiben geschnittenen vietnamesischen Frühlingsrolle, Salat, frischen Kräutern, Röstzwiebeln und Nuoc-Mam-Dressing. Alle Zutaten sind in einer Schüssel getrennt geschichtet, das Dressing kommt in einem getrennten Schälchen. Vor dem Essen vermischt man alles miteinander. Es ist ein Gericht, das frisch schmeckt, nicht schwer im Magen liegt.

Der Salat ist in passende Stücke geschnitten, so dass sich alles gut mit Stäbchen essen lässt. Die Frühlingsrolle ist schön kross, aber nicht trocken. Einziger Kritikpunkt: Auf der Frühlingsrolle liegen zwei recht große Chili-Scheiben, die ich runternehme - ich mag kein scharfes Essen. Aus anderen Restaurants kenne ich es so, dass die Chili gehackt an den Tisch gebracht werden, das lässt sich einfacher dosieren und wäre mir lieber gewesen.

Ein absoluter Höhepunkt des Essens: die gebackene Banane.

Ein absoluter Höhepunkt des Essens: die gebackene Banane. © Jessica Will

Eigentlich wären wir jetzt satt - aber als Tester können wir um das Dessert einfach keinen Bogen machen: Und das soll sich lohnen! Mein Mann wählt die gebackene Banane. Statt mit Vanille-Eis nimmt er Grüner-Tee-Eis. Die Banane ist eine Wucht: Überhaupt nicht vor Fett-triefend, wie man es leider manchmal erlebt. Die Panade ist recht dünn und sehr kross, wirklich richtig gut! Auch das Eis passt toll dazu.

Zum Dessert gibt es Schwarzer-Sesam-Eis

Zum Dessert gibt es Schwarzer-Sesam-Eis © Jessica Will

Ich gönne mir noch eine Kugel Schwarzer-Sesam-Eis und werde nicht enttäuscht: Es schmeckt gut - und genau passend intensiv. Ein leckerer Abschluss eines gelungenen Essens.

Der Service:

Aufmerksam, freundlich, professionell: Die junge Frau, die uns bedient, nimmt die Bestellung zügig auf, unsere Getränke stehen nach kaum fünf Minuten auf dem Tisch. Auch beim Essen geht es schnell, wir warten zwischen den Gängen nie länger als eine Viertelstunde. Bei leeren Gläsern kommt die Bedienung direkt an den Tisch und fragt nach, ob es noch etwas sein darf.

Bei meiner Hauptspeise erkundigt sie sich sehr freundlich, ob ich weiß, wie man das Gericht am besten isst. Denn die Reisnudeln mit der Frühlingsrolle, Kräutern, Salat und Dip mixt man am besten komplett durcheinander. Während wir essen kommt sie an den Tisch und fragt, ob alles in Ordnung ist.

Die Preise:

Zwei Vorspeisen, ein Hauptgang, ein Dessert, dazu zwei bis drei Getränke pro Person: 57,20 Euro stehen zum Abschluss auf unserer Rechnung – für die Qualität und Menge der Speisen empfinden wir das als günstig.

Die Vorspeisen liegen zwischen 3 Euro (Beijing Suppe) und 5,80 Euro (gebratene oder frittierte Garnelen). Warme Hauptgerichte gibt es ab 7,50 Euro (gebratener Reis mit Tofu). Die teuersten warmen Gerichte kosten 9,80 Euro (gegrillter Lachs mit Miso-Glasur und Duftreis). Beim Dessert hat man die Wahl zwischen den Eissorten Vanille, Schwarzer Sesam oder Grüner Tee (Kugel je 1,50 Euro). Die gebackene Banane kostet 3,50 Euro, inklusive einer Kugel Vanille-Eis.

Kinderfreundlichkeit:

Eine spezielle Kinderkarte gibt es im Soma nicht. Allerdings bereitet der Chef Elivi Ta alle Gerichte gerne als kleine Portion zum halben Preis zu.

Barrierefreiheit:

Der Haupteingang ist nur über eine kleine Treppe zu erreichen. Rollstuhlfahrer können allerdings über den Parkplatz und den Biergarten in den Gastraum fahren. Die Toiletten sind barrierefrei zu erreichen.

Parkmöglichkeiten/Anfahrt:

Das Restaurant Soma hat einen hauseigenen Parkplatz, auf den man von der Bergstraße aus fahren kann.

Das sagt das Netz:

Beim Reise- und Empfehlungsportal Tripadvisor.com bekommt das Soma 4,5 von 5 Punkten. Bei Facebook gibt es sogar starke 5 von 5 möglichen Punkten.

Restaurant-Infos:

Das Soma, Hörder Straße 127, ist täglich von 12 bis 15 Uhr und von 18 bis 23 geöffnet, Ausnahme: Dienstag ist Ruhetag. Mittags gibt es Montag bis Freitag, 12 bis 15 Uhr, ergänzend zur normalen Karte ein spezielles Mittagsangebot: Jeweils eine Vorspeise und ein Hauptgericht. Die Preise hierfür liegen zwischen 5,80 und 7,50 Euro.

Im Innenraum gibt es etwa 100 Plätze, außen zusätzlich etwa 90. Reservierungen sind möglich unter Tel. (02304) 41889. Hier geht es zur Homepage des Restaurants.


Wie funktioniert der Restaurant-Check? Wir gehen ohne Vorankündigung in die jeweiligen Restaurants, als ganz normale Gäste. Wir sind keine Gastro-Experten, sondern einfache Menschen, die gerne an schönen Orten essen. Wir beschreiben die Läden so, wie wir über sie auch mit Freunden und Bekannten sprechen würden. Mit ihren Schwächen, mit ihren Stärken. Ehrlich. Nachdem wird die Rechnung beglichen haben, offenbaren wir uns und vereinbaren einen Fototermin für die Gaststätten-Aufnahmen.