Windkraft
Grüne schreiben an die CDU: „Ihre Entscheidungsträger verhindern Windkraft“
Der Bau von Windkraftanlagen scheiterte bislang am Widerstand von Nachbarn und Kommunalpolitikern sowie der Gesetzgebung des Landes. Die Grünen fordern jetzt dennoch Windräder für Schwerte.
Die Diskussion über Windkraftanlagen in Schwerte ist nicht neu. 2012 wollten die Stadtwerke im Ergster Wald Windräder entlang der Stadtgrenze nach Letmathe errichten. Der Aufschrei war jedoch groß.
Geeignete Fläche nur in Ergste
Der Rat beschloss, dass man zunächst nach einer geeigneten Fläche suchen sollte, auf der in Schwerte die Windkraft ausgebaut werden könnte. Die lange Suche ergab schließlich, dass genau jene Wälder in Ergste geeignet wären. Die Stadtwerke hatten da aber bereits das Handtuch geworfen.
Als 2020 im Kommunalwahlkampf die Diskussion um Windenergieanlagen, diesmal von einer Privatfirma geplant, erneut aufflammte, waren sich SPD und CDU schnell einig: keine Windkraft in Ergste. SPD-Ratsherr Carsten-André Gey trat als 2. Vorsitzender eines Vereins namens „Ergster Habitat Freunde“ in Erscheinung und kämpfte gegen die „Monsterräder“.
Und auch die CDU stieg in den Kampf gegen die Windräder ein. Man müsse sich mit ganz vielen anderen Kommunen zusammenschließen, um flächendeckend Windräder zu verhindern, forderte man im September 2020.
Kreis erteilte keine Baugenehmigung
Als es dann im Rat zur Diskussion kam, verhielten sich auch die Grünen zurückhaltend. Denn schließlich würde hier Klimaschutz auf Landschaftsschutz treffen, so Sprecher Bruno Heinz Fischer. Am Ende war man offensichtlich froh, das Thema dem Kreis überlassen zu können. Und der erteilte für die Schwerter Windräder keine Genehmigung.
Doch seit dem Ukraine-Krieg wandelt sich offensichtlich auch die politische Meinung in Schwerte. SPD-Parteichef Simon Lehmann-Hangebrok deutete im März beim Jahresforum an, dass sich in diesem Punkt die Rahmenbedingungen geändert hätten. Und die Grünen wenden sich aktuell in einem offenen Brief an die CDU. Deren Ratsherr Bernd Krause hatte unlängst noch einmal darauf hingewiesen, dass Windkraft mit aller Macht zu verhindern sei.
Offener Brief der Grünen
In dem Schreiben der Grünen dazu heißt es: „Die aktuellen politischen Entscheidungsträger in Düsseldorf und in Schwerte gehen bis heute – trotz Klimawandel und trotz Abhängigkeit bei fossilen Brennstoffen zu kriegsführenden Diktaturen – gegen heimische regenerative Energiequellen in der Region vor, insbesondere gegen Windkraftanlagen. Und das, obwohl die Windkraft unserer Region Chancen bietet, die wir als Schwerter bei der fossilen Energieerzeugung noch nie nutzen konnten.“
Danach listen sie die Vorteile der Windenergie auf. Und betonen, dass vor Errichtung eines Windrades alle Naturschutzbehörden beteiligt werden und kein Windrad leichtfertig entstehe. Der wichtigste Satz steht aber vermutlich am Ende des Schreibens: „Wir unterstützen vollumfänglich den Windkraftausbau auf ausgewählten und geprüften Flächen in Schwerte.“
Übrigens laut dem offenen Brief: Mit vier Windrädern könnten alle Privathaushalte in Schwerte mit Strom versorgt werden.
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