Forstwirt Jochen Schulte-Höfinghoff hat seinen Bauernhof in Garenfeld: Sein Wald befindet sich aber auf Schwerter Stadtgebiet.

© Heiko Mühlbauer

Windkraft im Wald: Forstwirt erhielt viel Zuspruch

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Viel Zuspruch erhielt der Forstwirt Jochen Schulte-Höfinghoff für seinen Vorstoß, Windkraftanlagen im Wald zu errichten. Nur ein Ergster meldete sich mit einem empörten Brief.

Schwerte

, 16.04.2022, 16:30 Uhr / Lesedauer: 2 min

Mit soviel Zuspruch hätte Jochen Schulte-Höfinghoff nicht gerechnet. Der Forstwirt, der Wälder in Ergste bewirtschaftet, hatte sich für mehr Windkraftanlagen auch im Wald eingesetzt. Sein Argument: Der Wald leidet am meisten unter dem Klimawandel und wird ohne einen radikalen Wechsel zu regenerativen Energiequellen nicht zu retten sein.

Der Eingriff, der dafür im Wald gemacht werden müsste, sei verhältnismäßig gering und werde von Windkraftgegnern aufgebauscht. Anlass für den Vorstoß des Forstbesitzers war ein Antrag der Ergster CDU, keine Windanlage in Ergste zu erlauben.

Es klingelten sogar Menschen an der Haustür

Und die Reaktionen waren überwältigend, sagt Jochen Schulte-Höfinghoff. Er erhielt Briefe, WhatsApp-Nachrichten, E-Mails und es gab sogar Menschen, die an seiner Haustür geklingelt haben, um ihm zu seiner Meinung und seinem Mut zu gratulieren.

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„Herzlichen Dank für Ihre Stellungnahme im Hellweger Anzeiger vom 6.4. (Anmerkung der Redaktion: Der Bericht erschien auch im Hellweger Anzeiger.). Sie haben mir aus dem Herzen geschrieben“, schrieb ein Arzt aus Fröndenberg. Der Mann zitierte zusätzlich Experten, die den massiven Ausbau der Windkraft fordern, ohne die die Klimaziele in Deutschland niemals erreicht werden könnten. Er hoffe jedenfalls, dass die Gesetzgebung für die Errichtung von Windrädern bald bundeseinheitlich sei.

„Dank Putin werden Bremser hoffentlich leiser“

„Dank Putin werden die ewigen Windkraftbremser hoffentlich mal leiser, man hätte hier vor 20 Jahren bereits so richtig durchstarten müssen“, habe ihm ein Naturfreund geschrieben, den er durch dessen Engagement für Windkraft kennengelernt habe, berichtet Jochen Schulte-Höfinghoff.

Vor allem in Ergste und dem Norden Iserlohns protestierten Nachbarn gegen mögliche Windkraftanlagen.

Vor allem in Ergste und dem Norden Iserlohns protestierten Nachbarn gegen mögliche Windkraftanlagen. © Bernd Paulitschke

Und per WhatsApp schrieb ihm ein Unternehmer aus Schwerte: „Guten Morgen Jochen, Gratulation! Top Artikel. Ich habe mich als CDU-Mitglied auch sehr über den Artikel von Herrn Krause geärgert.“

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Landwirt ist selbst CDU-Mitglied

In der CDU ist Jochen Schulte-Höfinghoff übrigens selbst auch aktiv und zwar in der Ortsunion Garenfeld.

„Ich bin auch im Vorstand der Ortsunion Garenfeld, musste trotzdem die Ergster CDU angehen. Überregional muss ich sagen, mich erschrecken die bisher geleistete Klimapolitik und die getroffenen Klimaentscheidungen der Politik immer mehr. Am liebsten aber hätte ich dem ehemaligen Bundesminister Herrn Altmaier seinerzeit mal ganz ordentlich auf die Füße getreten, mit seinen ständigen Klimabremsmanövern“, sagt er.

Und auch bei den Ruhr Nachrichten gingen Leserbriefe zu dem Thema ein. So schrieb Thomas Möller: „Es war eine Wohltat den Artikel über Windkraftanlagen und die Positionen von Herrn Jochen Schulte-Höfinghoff in den RN zu lesen. Ein paar Tage vorher, nachdem ich den Artikel über die Ablehnung des CDU - Ratsherrn Bernd Krause zur Windkraft in Schwerte gelesen habe, ist mir allerdings, im Sinne des Wortes, fast die Luft im Halse stecken geblieben. Da soll mit

einer schlecht begründeten Ablehnung zur Windkraft der Rat bemüht werden, diese in Schwerte abzulehnen.“

Nur eine Meldung wandte sich gegen Windkraft

Allerdings gab es zumindest eine Leserzuschrift, die gänzlich anderer Meinung war. Der Ergster Dieter Ackermann unterstellt dem Forstwirt, nur am eigenen Profit interessiert zu sein.

Er schreibt: „Mögen die jetzigen Baumarten auch wegen des Klimawandels verschwinden, sie werden durch andere Arten ersetzt. Und der Wald darf auch nicht für Fotovoltaikanlagen weichen. Wald muss Wald bleiben, das ist so gesetzlich geregelt. Der Wald hat für die Gesellschaft eine Erholungsfunktion im Gegensatz zu Windenergieanlagen. Das scheint der Herr Waldbesitzer nicht gelten zu lassen.“

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Jochen Schulte-Höfinghoff betont: „Ich will aktuell gar keine Windkraftanlage in meinem Wald errichten, mir geht es da ums Prinzip.“

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