Eine Yoga-Matte ist laut der Reebok-Studie umweltfreundlicher in der Herstellung als eine herkömmliche Sportmatte.

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Fitness nachhaltig: Yoga-Matten sind umweltfreundlicher als Sportmatten

rnReebok-Studie

Reebok hat in einer Studie die CO2-Belastung ausgewertet, die beliebte Fitnessgeräte und Zubehör in der Herstellung verursachen. Herkömmliche Sportmatten kommen dabei nicht gut weg.

Deutschland

, 07.08.2021, 17:30 Uhr / Lesedauer: 2 min

Wie umweltfreundlich ist Sportequipment? Diese Frage hat sich der Sportartikelhersteller Reebok in einer aktuellen Studie gestellt. Dabei sind zehn beliebte Fitnessgeräte beziehungsweise Sportzubehör für Zuhause untersucht worden. Entscheidend war die CO2-Belastung in der Herstellung.

Auf Platz 1 landete in der Studie jedoch kein klassisches Sportgerät. Die DIY (do it yourself, deutsch: selbst gemachten) Hanteln, beispielsweise aus alten Flaschen oder Dosen, die mit Sand beschwert werden, sind kostenlos und zeitgleich am umweltfreundlichsten.

Mit nur 0,4 Kilogramm CO2-Emmissionen pro Stück führen sie das Ranking an, unter anderem, weil sie aus recycelten Materialen bestehen. Abgesehen davon hat Reebok sich aber auf klassisches Fitnesszubehör konzentriert, das beliebt ist beziehungsweise häufig gekauft oder in Fitnessstudios gebraucht wird.

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Gymnastikbälle sind umweltfreundlich in der Herstellung

Maßgeblich für die Berechnung der jeweiligen CO2-Belastung seien das Material und das Gewicht gewesen, so Reebok. Nach den DIY Hanteln schneidet hierbei der Gymnastikball mit 0,6 Kilogramm Kohlendioxid-Emmissionen pro Stück am besten ab.

Dicht gefolgt von der Yoga-Matte mit 0,7 Kilogramm. Grund dafür sei das Material beider Gegenstände, so Reebok. Sowohl der Gymnastikball als auch die Yoga-Matte bestünden zumeist aus weichem PVC-Kunststoff. Allerdings kommt hier auch das jeweils geringe Gewicht zum Tragen.

Gymnastikbälle haben die zweitniedrigste CO2-Belastung des in der Studie untersuchten Sportzubehörs.

Gymnastikbälle haben die zweitniedrigste CO2-Belastung des in der Studie untersuchten Sportzubehörs. © picture alliance / dpa

Sport-Handschuhe landen mit ebenfalls 0,7 Kilogramm CO2-Emmissionen auf Platz 4, danach folgen Boxhandschuhe mit 1,2 Kilogramm, Fußgewichte und das Springseil mit je 1,9 Kilogramm, die herkömmliche Sportmatte und die Übungswalze (zum Beispiel Black Roll) mit je 3,2 Kilogramm und ein kleines Trainingsrad mit 3,7 Kilogramm Kohlendioxid-Emmissionen.

Beachtlich ist hierbei vor allem der Unterschied zwischen Fitness- und Yoga-Matte. Die CO2-Belastung der Fitnessmatte ist knapp fünf Mal so hoch wie bei einer Yoga-Matte. Grund für diesen eklatanten Unterschied seien einerseits das Material – Fitnessmatten bestehen häufig aus TPE-Kunststoff – und andererseits das Gewicht – Yoga-Matten sind meist deutlich dünner und leichter.

Experten geben Tipps für nachhaltiges Training

Dabei kann in der Regel auch eine Yoga-Matte zum Fitnesstraining verwendet werden. Wer also vor einer Kaufentscheidung steht, könnte seinen CO2-Fußabdruck damit in die eine oder andere Richtung lenken.

Darüber hinaus hat Reebok mit Hilfe von Experten und unabhängig von diesen Ergebnissen allgemeine Tipps für ein umweltfreundlicheres Training zusammengestellt:

  • Bring dein Workout nach draußen!
  • Kaufe wiederverwendbare Gegenstände!
  • Such dir einen Trainingspartner!
  • Wähle Körpergewichtsübungen!
  • Integriere umweltfreundliche Übungen in den Alltag!

Der erste Tipp fußt auf einer Aussage der Sportmedizinerin und Personal-Trainerin Dr. Folusha Oluwajana. „Viele Fitnessstudios haben eine Reihe von elektrisch betriebenen Geräten, Beleuchtung mit hohen Wattzahlen und Klimaanlagen, und manche haben mittlerweile sogar 24 Stunden pro Tag offen“, wird sie in der Studie zitiert.

Umweltfreundlicher sei es, das Training nach Hause oder nach draußen zu verlegen. Wobei Zweiteres zusätzlich den Vorteil habe, an der frischen Luft zu sein und Vitamin D zu tanken, so Dr. Folusha Oluwajana.

Zusammen zum Training fahren spart CO2

Wiederverwendbare Gegenstände wie Trinkflaschen aus Edelstahl seien nachhaltiger als die Verwendung von immer neuen Plastikflaschen, erklärt indes Fitnessstudio-Besitzer Joe Mitton. Unabhängig von den genannten CO2-Emmissionen sei es zudem sinnvoll, in Sportequipment zu investieren, mit dem man jahrelang trainieren kann.

Auch der Weg zum Training kann umweltfreundlicher werden – wenn man nicht auf das Studio verzichten möchte. Reebok rät, eine Fahrgemeinschaft mit einem Trainingspartner zu bilden, sofern man nicht mit dem Fahrrad oder zu Fuß zum Fitnessstudio kommt.

Fahrrad- und Fußwege in den Alltag zu integrieren sei dennoch wichtig und gut für den Körper. Ebenso wie das Training mit dem eigenen Körpergewicht – das sogar völlig klimaneutral ist.

REEBOK

HINTERGRUND DER STUDIE

  • Reebok International Limited ist ein US-amerikanischer Sportartikelhersteller.
  • Reebok nahm die Corona-Pandemie und Forschungsergebnisse anderer Studien zum Anlass, im Mai 2021 selbst eine Studie zum aktuellen Stand von Nachhaltigkeit in Mode und Fitness zu veröffentlichen.
  • Reebok hat darin die Bereiche Mode, Fitness und Sportequipment auf ihre Umweltfreundlichkeit hin analysiert.
  • Die Studie wurde in Großstädten weltweit durchgeführt.
  • Die gesamte Studie ist auf der Homepage von Reebok einsehbar.
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