
Von der Hörder Straße kann man rechts in die Bergstraße einbiegen. Zurück zur Hörder Straße geht es aber nur über einen Umweg. © Holger Bergmann
Finaler Bauabschnitt beginnt: So geht es an der B236-Baustelle weiter
B236-Ausbau
Die Kreuzung zur Heidestraße wurde wieder freigegeben. Eine andere noch nicht. Aber zumindest ist sicher: Die Bauarbeiten gehen in die letzte Phase. So geht es mit dem Ausbau der B236 weiter.
Es war eine illustre Gesellschaft, die sich am 6. August 2018 im Anzug aber mit Bauhelm an der B236 auf Höhe des Freischütz einfand. Unter ihnen der heutige NRW-Ministerpräsident Hendrik Wüst, damals noch Verkehrsminister. Mit einem symbolischen Spatenstich sollte der Baubeginn für den Ausbau der B236 vom Tunnel in Berghofen bis zum Autobahnanschluss in Schwerte eingeläutet werden.
Heidestraße in beide Richtungen wieder geöffnet
Auch wenn man nun bereits im vierten und damit letzten Bauabschnitt ist, sind immer noch Straßen aus dem Beginn der Bauphase gesperrt. Doch die Bauarbeiten gehen nun in die Endphase, wie die zuständige Deges am Montag (1.8.) mitteilte. Die seit dem ersten Quartal 2020 gesperrte Heidestraße ist seit einer Woche wieder geöffnet. Nahezu zweieinhalb Jahre war die Heidestraße am westlichen Ende eine Sackgasse.
Auch die Bergstraße, wichtige Verbindungsstraße in den Dortmunder Süden, ist wieder geöffnet. Allerdings nur in eine Richtung, und zwar in Richtung Dortmund. „Es finden noch Restarbeiten an der kleinen Lärmschutzwand zwischen Einfahrt Gartencenter und Ausfahrt Bergstraße statt, deshalb können die Verkehrsteilnehmer in die Bergstraßen fahren, aber nicht aus der Bergstraße auf die Hörder Straße gelangen“, sagt Deges-Sprecherin Simone Döll. Eine Umleitungsstrecke sei aber eingerichtet.
Umleitung vom Talweg über den Westhellweg bleibt vorerst
Die Umleitung an der nächsten Kreuzung, ein Stückchen weiter in Richtung Schwerte, vom Talweg über den Westhellweg zur Kleinen Feldstraße bleibt vorerst bestehen. Der Klusenweg ist als Ausweichstrecke im Bereich der Autobahn-Unterführung weiterhin von beiden Seiten passierbar.
Seit dem 25. Juli hat sich auch die Verkehrsführung über den Freischütz geändert. Der gesamte Verkehr läuft jetzt über die bereits fertiggestellte Richtungsfahrbahn Dortmund, sodass der Streckenbau und die Lärmschutzwände der Richtungsfahrbahn Schwerte zwischen Freischütz und Einmündung Bergstraße abgeschlossen werden können.
Schiefes Geländer an der Fußgängerbrücke?
Unmut gibt es über den Ausbau der Fußgängerbrücke am Freischütz. Die musste erneuert werden, weil die alte zu klein für die neue verbreiterte Fahrbahn war. Während die Brücke selbst sich gerade über die Straße spannt, weist der Handlauf einige Unebenheiten auf.

„Geländer und Handlauf sehen einfach gefrickelt und schäbig aus – das kann keine Fachfirma gemacht haben“, schrieb ein Leser und schickte dieses Foto. Die Deges entgegnet: Der Handlauf müsste aus technischen Gründen so verlaufen. © Schneider
Das sei aber technischen Vorgaben geschuldet, so die Deges auf Anfrage der Redaktion: „Das Geländer einer Brücke muss allgemein mindestens 110 cm über der Asphaltdecke verlaufen. Bei der Brücke am Freischütz haben wir eine Geländerhöhe von 130 cm parallel zur Brückenkappe, also dem Betonrand der Brücke. Da der Handlauf und der obere Geländerholm sich auf jeweils andere Grundhöhen beziehen – hier die wechselnd geneigte Asphaltdecke und dort die gleichmäßig geneigte Brückenkappe – entsteht ein asymmetrisches Bild, was durch die technischen Vorgaben begründet ist.“
Verspäteter Baubeginn wegen Fußgängerbrücke
Die Brücke war auch der Grund für einen verspäteten Baubeginn des Projekts. Denn als Wüst und Co. den ersten Spatenstich machten, ging man davon aus, dass als erster Bauabschnitt die Brücke in Angriff genommen werde. Das erwies sich aber bereits im Oktober als Trugschluss. Man trennte sich von der Firma, die damit beauftragt war.
Ende der Arbeiten an der Fahrbahn im Herbst
Letztlich wurde das Gesamtprojekt dann im Frühjahr 2020 begonnen. Im Mai 2022 war dann die parallel dazu gebaute Fußgängerbrücke fertiggestellt. Und wann ist der Bau, der über 13 Jahre Planungszeit hatte, fertig? „Der Streckenausbau der B236 wird nach heutigem Stand im Herbst 2022 abgeschlossen sein, so wie es auch auf der Deges Webseite veröffentlicht ist“, sagt Deges-Sprecherin Simone Döll.
Es werde aber noch Restarbeiten geben, die voraussichtlich bis Anfang 2023 laufen werden, hierzu zähle die Herstellung der Lärmschutzwände, die aufgrund von Lieferengpässen erst nach dem Streckenausbau und nicht parallel dazu (wie ursprünglich geplant) gebaut werden können.
Ist mit Überzeugung Lokaljournalist. Denn wirklich wichtige Geschichten beginnen mit den Menschen vor Ort und enden auch dort. Seit 2007 leitet er die Redaktion in Schwerte.
