Hörder Straße mindestens für zwei Jahre eine Baustelle
Baustart B236
Mit einem Festakt hat der vierstreifige Ausbau der Hörder Straße begonnen. Dass die Bauzeit in zwei Jahren vorbei sein soll, wurde schon beim Startschuss von offizieller Seite bezweifelt.

Den symbolischen ersten Spatenstich für den Ausbau der B236 setzten am Freischütz (v.l.) Bodo Baumbach (Geschäftsführer Deges), Enak Ferlemann (Parlamentarischer Staatssekretär), NRW-Verkehrsminister Hendrik Wüst, Ulrich Reuter (FDP-Landtagsabgeordneter) und der erste stellvertretende Bürgermeister Jürgen Paul. © Reinhard Schmitz
NRW-Verkehrsminister Hendrik Wüst und die anderen Offiziellen hatten es eilig. Noch bevor der Uhrzeiger die 15 ganz erreicht hatte, begannen sie am Montagnachmittag am Freischütz mit dem Festakt, der den Startschuss für den vierstreifigen Ausbau der Bundesstraße 236 von der Stadtgrenze bis zur Autobahnauffahrt der A1 gab. Vielleicht ein gutes Omen dafür, dass die Baustellenzeit für die Schwerter auch schnell vorübergeht – zumindest aber pünktlich.
Nadelöhr wird beseitigt
In zwei Jahren solle alles fertig sein, hatte Bodo Baumbach, Geschäftsführer der federführenden Deges (Deutsche Einheit Fernstraßenplanungs und -bau GmbH) angekündigt. Was allerdings der Vertreter des Bundesverkehrsministeriums für sehr ambitioniert hielt. „Ich sage mal: Ende 2020 treffen wir uns hier wieder zur Eröffnung“, sagte Staatssekretär Enak Ferlemann. Es handele sich zwar nur um einen 1,7 Kilometer langen Streckenabschnitt. Aber der bilde ein Nadelöhr, das beseitigt werden müsse, damit der Verkehr zwischen der A1 und der A2 durchgängig vierstreifig fließen könne.
Bund gibt 26 Millionen Euro
„Diese neuralgische Strecke musste einfach gemacht werden“, erklärte Ferlemann. Die vom Bund bereitgestellten 26 Millionen Euro seien „gut angelegtes Geld“. Denn der Ausbau bedeute kürzere Fahrzeiten durch einen verbesserten Verkehrsfluss, was dann auch die Belastungen durch Luftverschmutzung und Lärm verringere. Um die Anwohner zu schonen, sind bis zu sechs Meter hohe Schallschutzwände vorgesehen.
Vom üblichen Stau auf diesem Teilstück der Hörder Straße war NRW-Verkehrsminister Hendrik Wüst verschont geblieben, als er aus Dortmund anreiste, wo er zuvor schon einen Spatenstich für den sechsspurigen Ausbau der A40 vorgenommen hatte. „Wir sind sehr gut durchgekommen“, sagte er. Auch ohne Blaulicht. Die Polizei stand nur mit einem wachen Auge an der Zufahrt zum Freischütz-Restaurant an der Hörder Straße, wo die Redner auf der schattigen Eingangstreppe zum historischen Saal ins Mikrofon sprachen. Die Bühne, die extra am Straßenrand auf der anderen Seite des Gaststättenparkplatzes aufgebaut worden war, blieb verwaist.
Mit fünf geschmückten Spaten
Kräftig benutzt wurde dagegen der nebenan abgekippte Sandhaufen. Fünf Spaten steckten darin, geschmückt mit bunten Bändchen in Schwarz-Rot-Gold und den NRW-Landesfarben. Kräftig packten Minister Wüst und die weiteren Offiziellen an die Stiele, um den Sand zu den klickenden und surrenden Kameras hinüberfliegen zu lassen.
Unter die Zuschauer hatte sich auch Altbürgermeister Heinrich Böckelühr gemischt, der Anfang des Jahres als Präsident zur Gemeindeprüfungsanstalt nach Herne gewechselt ist. Das sorgte für eine Versprecher des Ministers. „Ihr Nachfolger ist wohl im Ruhestand“, entfuhr es Wüst zum Schmunzeln mancher Anwesender – bevor er sich selbst verbesserte. Denn Neu-Bürgermeister Dimitrios Axourgos ist bekanntlich nur im Urlaub. Er wurde von dem ersten stellvertretenden Bürgermeister Jürgen Paul vertreten.
Beginn mit Neubau der Fußgängerbrücke
„Unfallfreies Bauen“, wünschte Wüst abschließend noch allen Beteiligten, die jetzt zunächst mit dem Neubau der Fußgängerbrücke am Freischütz beginnen. Die Nachfolgerin mit größerer Spannweite wird ein paar Meter weiter in Richtung Dortmund errichtet, bevor das alte Bauwerk abgerissen werden kann. Der Streckenausbau soll dann spätestens Anfang 2019 starten.