Außergewöhnliche Feuerwehr-Einsätze 2024 in Schwerte Schlimme Unfälle, kuriose Tier-Rettungen

Unfälle, Tier-Rettungen: Außergewöhnliche Feuerwehr-Einsätze 2024
Lesezeit

Das Jahr 2024 war für die Feuerwehr in Schwerte ein ereignisreiches und herausforderndes Jahr, das von einer Vielzahl an Einsätzen geprägt war.

Ob bei Bränden, Unfällen oder tierischen Rettungen – die Einsatzkräfte waren auch in diesem Jahr stets schnell vor Ort und leisteten Hilfe. Wir blicken auf die außergewöhnlichsten Einsätze zurück.

7. Januar: Wohnungsbrand bei Ehepaar Erdner

Ulrike und Ulrich Erdner aus Schwerte erlebten Anfang Januar 2024 eine dramatische Wendung in ihrem Leben, als ein Wohnungsbrand nahezu ihr komplettes Hab und Gut zerstörte. In ihrer Wohnung in der Nettelbeckstraße rettete Katze Luna den beiden wohl das Leben, indem sie sie rechtzeitig vor einem ausbrechenden Feuer aus dem Stromkasten warnte. Stichflammen traten dort bereits heraus. Die Erdners retteten sich nur mit Schlafanzügen bekleidet auf die Straße und klingelten die Nachbarn aus ihren Wohnungen. Die Feuerwehr konnte den Brand unter Kontrolle bringen.

Das Ehepaar allerdings konnte nur wenige persönliche Gegenstände retten. Die Eigentumswohnung war nach dem Brand unbewohnbar. Nach fast einem Jahr aufwändiger Renovierungsarbeiten konnten die Erdners im Dezember 2024 wieder ihre Wohnung beziehen.

24. Februar: Strom-Unfall am Schwerter Güterbahnhof

Für einen 18-Jährigen kam in der Nacht auf den 24. Februar 2024 jede Hilfe zu spät: Er war zuvor auf einen der abgestellten Güterwaggons am Bahnhof geklettert, woraufhin er einen tödlichen Stromschlag erlitt. Der Notarzt, der schnell vor Ort war, konnte nur noch den Tod feststellen. Der Vorplatz vor dem Bahnhof war innerhalb kürzester Zeit in grelles Blaulicht getaucht. Polizei und Feuerwehr waren vor Ort, der Zugverkehr wurde vorübergehend eingestellt.

12. April: Dachgeschossbrand in Westhofen

Am frühen Morgen des 12. April rückte die Feuerwehr zu einem Brand an der Reichshofstraße in Westhofen aus, wo der Dachstuhl eines vierstöckigen Mehrfamilienhauses in Flammen stand. Glücklicherweise konnten sich alle Bewohnerinnen und Bewohner des Hauses selbstständig retten. Maßgeblich dazu beigetragen hatten zwei Anwohner. Während der Löscharbeiten fanden die Mieter des Hauses vorübergehend Zuflucht in einer nahegelegenen Tankstelle. Anschließend ermöglichte es die Feuerwehr einigen Bewohnern, in Begleitung einige persönliche Gegenstände aus dem Gebäude zu holen. Die Polizei ging von Brandstiftung aus.

29. Mai: Schildkröte gerettet

Im Mai wurden die Feuerwehrleute kurzerhand zu Reptilienrettern: Eine Schildkröte konnte sich aus einem Wehr am Mühlendamm nicht wieder aus eigener Kraft befreien. Ein Anwohner hatte die tierische Notlage erkannt und die Feuerwehr über die missliche Lage des etwa acht Kilogramm schweren und gut 25 Zentimeter großen Reptils informiert. Das Gelbwangenschildkröten-Weibchen wurde noch am selben Abend von der Feuerwehr in die Obhut der Fachleute des Schwerter Tierheims übergeben.

Feuerwehr Schwerte befreit Schildkröte
Eine Schildkröte steckte in einem Wehr fest. Die Feuerwehr befreite das Tier aus seiner misslichen Lage. © Feuerwehr Schwerte

1. Juli: erneut tödlicher Strom-Unfall

Der zweite schreckliche Strom-Unfall des Jahres am Güterbahnhof in Schwerte ereignete sich am 1. Juli. Eine 13-jährige Schülerin hatte sich mit einer Gruppe von Jugendlichen dort aufgehalten. Vermutlich weil sie ein Video drehen wollten, kletterte das Mädchen auf einen der Waggons. Dabei kam es in die Nähe der Oberleitung. Die 13-Jährige erlitt einen schweren Stromschlag. Ein Bahnmitarbeiter bemerkte den Unfall und rief umgehend Hilfe. Polizei, Feuerwehr und ein Rettungshubschrauber rückten umgehend an. Wenige Tage später erlag die 13-Jährige ihren schweren Verletzungen.

Feuerwehr, Polizei und ein Rettungshubschrauber waren am 1. Juli 2024 am Güterbahnhof Schwerte im Einsatz.
Feuerwehr, Polizei und ein Rettungshubschrauber waren am 1. Juli 2024 am Güterbahnhof im Einsatz. © Martina Niehaus

19. Juli: Schlange sorgt für Aufregung

Und erneut stand ein Tier im Mittelpunkt eines Einsatzes: Bewohner eines Hauses am Mühlenstrang in Schwerte-Geisecke entdeckten eine große Schlange, die sich offenbar auf das Wohngrundstück verirrt hatte. Die Bewohner alarmierten Polizei und Feuerwehr. Es handelte sich wohl um eine Ringelnatter, eine heimische Art. Giftig ist die Ringelnatter zwar nicht, das Exemplar in Geisecke habe sich aber durchaus aggressiv gezeigt und einen stinkenden Stoff verspritzt, teilte die Feuerwehr mit. Sie setzte das Reptil weit weg von den Häusern auf der anderen Seite der Ruhr wieder aus.

17. September: Toter nach Dachgeschossbrand

An diesem Dienstagabend wurde die Feuerwehr zu einem Dachgeschossbrand an der Hagener Straße gerufen. Bei Eintreffen der Einsatzkräfte schlugen die Flammen bereits aus den Fenstern der Wohnung des zweieinhalbgeschossigen Wohnhauses. Die Wohnung stand in Vollbrand. Drei Bewohner hätten beim Eintreffen der Feuerwehr bereits vor dem Haus gestanden, wie Einsatzleiter Christoph Elosge damals schilderte. Trotz des schnellen Handelns der Feuerwehr konnte ein 78-jähriger Bewohner nur tot geborgen werden.

10. Oktober: Tödlicher A1-Unfall

Mitte Oktober ereignete sich ein schwerer Verkehrsunfall auf der A1 in Fahrtrichtung Bremen bei Holzwickede. Ein Transporter war auf einen Lkw aufgefahren, der an einem Stauende stand. Durch die große Wucht des Aufpralls, die den Sattelzug noch auf einen weiteren Lkw schob, wurde der 30-jährige Fahrer des Transporters in seinem Führerhaus eingeklemmt. Die Einsatzkräfte konnten den schwerverletzten Mann zwar befreien und ins Krankenhaus bringen, jedoch starb er später an seinen Verletzungen.

ein kaputter Transporter nach einem Unfall auf der A1 bei Schwerte
Nach einem schweren Unfall auf der A1 starb ein 30-jähriger Fahrer eines Transporters. © Michael Neumann (A)

6. Dezember: Wohnungsbrand in Mehrfamilienhaus

Zu einem Wohnungsbrand in Westhofen wurde die Feuerwehr an diesem Nachmittag im Dezember gerufen. Vor Ort stellte sich heraus, dass der Brand im 1. Obergeschoss des Mehrfamilienhauses ausgebrochen war. Bei Eintreffen der Einsatzkräfte stand die Küche in Vollbrand. Die Feuerwehr konnte den Brand löschen, die Brandwohnung war anschließend unbewohnbar. Der Mann aus der Wohnung erlitt eine Rauchgasvergiftung und Verbrennungen, eine weitere Person wurde wegen des Rauchgases ebenfalls in ein Krankenhaus gebracht.