Alles muss sehr schnell gegangen sein. Ob der 18-Jährige aus dem Kreis Unna die Oberleitung berührte oder ob es zu einem sogenannten Lichtbogen kam, wird noch untersucht.
Fest steht: Ein 18-jähriger Mann ist in der Nacht zu Samstag (24.2.) noch auf den Gleisen am Schwerter Bahnhof gestorben. Er war auf einen der abgestellten Güterwaggons geklettert.
Drei Jugendliche
Dabei erlitt er den tödlichen Stromschlag. Der junge Mann stürzte vom Waggon und starb noch auf den Gleisen. Der Notarzt, der schnell vor Ort war, konnte nur noch den Tod feststellen. Doch was war passiert? Am Freitagabend (23.2.) gegen 23.25 Uhr hielt sich der Jugendliche in Begleitung von zwei Freunden am Bahnhof in Schwerte auf, wie die Polizeipressestelle in Unna mitteilte.

Nachdem die Gruppe auf die Idee gekommen war, die Gleise in Richtung Norden, also zu den Güterwaggons, zu überqueren, kletterte einer der Jugendlichen, in diesem Fall der 18-Jährige, auf einen der abgestellten Waggons. Hier muss es zu dem tragischen Unfall gekommen sein. Der Vorplatz vor dem Bahnhof war in kürzester Zeit in ein helles Blaulicht getaucht. Die Polizei sperrte den Bahnhof ab. Der Zugverkehr wurde vorübergehend eingestellt.
Die genauen Umstände des Vorfalls sind derzeit Gegenstand der Ermittlungen der Polizei Unna. Sowohl die Augenzeugen als auch die eingesetzten Kräfte der Polizei und der Feuerwehr werden betreut. Innerhalb der letzten zehn Monate ist dies bereits der zweite tödliche Unfall am Schwerter Bahnhof. Erst im April 2023 starb hier am Güterbahnhof ein 13-jähriger Junge.
Warnung vor Gefahren
Er war ebenfalls auf einen der abgestellten Güterwaggons geklettert und hatte einen Stromschlag erlitten. Der Junge wurde noch ins Krankenhaus gebracht, wo er wenige Tage später seinen schweren Verletzungen erlag. Die Bundespolizei warnt immer wieder vor den Gefahren, die von der Oberleitung ausgehen können.
15.000 Volt
Durch sie fließen 15.000 Volt. Und nicht nur eine Berührung kann tödlich enden. Die Lichtbögen können eine Strecke von bis zu 1,50 Metern überbrücken und nutzen den Menschen, dessen Körper zu zwei Dritteln aus Wasser besteht, als leitendes Objekt, um sich in Richtung Erde zu bewegen.
Deshalb weist die Polizei noch einmal darauf hin: „Das Betreten von Bahnanlagen und das Besteigen von Zügen ist extrem gefährlich und kann lebensbedrohliche Folgen haben“, sagt Polizei-Pressesprecher Bernd Pentrop.